8.

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Hoseok's PoV.:

Ich lehnte mit verschränkten Armen an der Glastür die zum Garten führte und schaute aus ihr raus. Die grüne Wiese war ziemlich belebt, dadurch das die meisten Hybriden die letzten Sommertage sinnvoll ausnutzten. Einige von ihnen spielten Fußball, ein paar andere jagten sich einfach nur hinterher.
Seokjin und Yoongi saßen hingegen etwas weiter abseits unter einem Baum im Schatten. Während der Hasenhybrid Gänseblümchen pflückte und sie zu einem Kranz zusammensteckte, saß der Katzenhybrid neben ihm und sah dabei zu. Sie schienen sich zu unterhalten, aber ich konnte nicht hören worüber. Dafür stand ich zu weit entfernt.

Wir hatten nur noch eine Stunde zeit bis zu unserem Termin bei Park Seojoon. Eigentlich hätte ich so langsam zu den beiden rausgehen und sie einsammeln müssen, damit wir auch pünktlich genug bei dem Geschäft der Herrenmode ankommen würden. Allerdings hielt mich mein schlechtes Gewissen davon ab, sodass ich einfach nur dastand und ihnen zusah. Die beiden Hybriden gingen mittlerweile sehr vertraut miteinander um und es freute mich das zu sehen. Aber zu wissen das dem in wenigen Tagen vielleicht nicht mehr so sein würde, schmerzte mir sehr. Ich glaubte mich in all den Jahren meiner Arbeit im Life Companionship Center noch nie so verzweifelt gefühlt zu haben. Das, was unser Chef vorhatte, war einfach nur unprofessionell. Und egal wie viel ich auf ihn einredete – er wollte einfach nicht seine Meinung ändern.

Ein schweres seufzen verließ meine Lippen und für einen Moment blinzelte ich zu meiner Armbanduhr herunter. Diese zeigte mir an das ich bereits 15 Minuten verschwendet hatte, weswegen ich versuchte all meine Zweifel auszuradieren und schließlich durch die Glastür nach draußen trat. Augenblicklich wehte mir eine frische Brise entgegen. Ich hätte sogar gefröstelt, wären da nicht die warmen Strahlen der Sonne gewesen, die vom Himmel auf uns herab schienen.

Als ich bei Seokjin und Yoongi ankam, verstummten ihre Gespräche und sie sahen aufmerksam zu mir hoch. „Hey ihr Zwei", lächelte ich und hockte mich herunter. Erst dann fiel mir auf das Yoongi's dunkle Haare von Seokjin's Blumenkranz geschmückt wurden. Die Gänseblümchen umrundeten beide Katzenohren und obwohl sie etwas welk aussahen, war der Anblick niedlich.
„Hallo", erwiderten sie wie aus einem Mund. „Namjoon schickt mich... Ich soll mit euch in die Stadt fahren und schicke Anzüge besorgen", erklärte ich. Seokjin rümpfte verwirrt die Nase. „Gehen wir auf eine Veranstaltung?", fragte er dann nach. „Ja", gab ich langgezogen von mir, schluckte trocken, „Kann man so sagen".

Der Hasenhybrid starrte mich eine Weile lang einfach nur an. Dann huschte sein Blick zu Yoongi rüber und er schien zu verstehen das unser Handeln ungewöhnlich war, sah sichtlich besorgt zu mir zurück. Entgegen meiner Erwartung kommentierte er jedoch nichts. Der Katzenhybrid wusste nicht, dass die meisten Hybriden so kurz nach dem Erwachen nicht in die Innenstadt gehen durften und er wollte dem Kleineren wohl nicht unnötig Angst einjagen. Dafür war ich ihm auch mehr als nur Dankbar, denn er sah ohnehin schon aufgeregt genug aus.

„Bevor wir gehen, möchte ich aber eines klarstellen", sagte ich ernst und hob den Finger an, „Ihr beide werdet mir nicht von der Seite weichen. Egal, was für tolle Süßigkeiten ihr in den Schaufenstern seht – ihr bleibt bei mir. Und redet nicht mit fremden Menschen, oder Hybriden, okay?". Yoongi's Augen wurden groß wie Tennisbälle und er nickte zaghaft. Seokjin tätschelte daraufhin seine Schulter und fügte in einer beruhigenden Stimme hinzu: „Keine Sorge, das wird Spaß machen. Da draußen gibt es eine Menge zu sehen".
„K-Kann ich deine H-Hand h-halten?", stammelte er, so leise das ich es kaum über dem Geschrei der anderen hören konnte. Seokjin lächelte und hielt ihm sofort seine Hand hin. Yoongi nahm diese an, verschränkte fest ihre Finger ineinander. Ich konnte über den Anblick bloß schmunzeln. Manchmal war es ziemlich faszinierend mit anzusehen wie sich die Hybriden untereinander aushelfen konnten. Klar, eigentlich existierten sie nur um dem Menschen bei seinen Problemen zu helfen. Aber hier, unter den vielen anderen Hybriden, konnte man ziemlich genau beobachten wie sie ihr Wissen auch an ihresgleichen anwendeten. Gefühle wie Aufregung und Angst wurden oft mit Händchenhalten, Umarmungen, oder sogar Kuscheln gelindert.

134340 // Sope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt