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Hoseok's PoV.:

„Das tat weh", maulte Yoongi empört und riss Namjoon und mich damit automatisch aus unserer leisen Unterhaltung. Er wurde nach wie vor von Taehyung untersucht und scheinbar hatte dieser ihm etwas zu grob an seinen Katzenohren gezogen, denn nun hielt der Hybrid sich schützend die Hände davor. „Ich weiß, aber ansonsten kann ich mir nicht sicher sein, dass deine Nervenzellen mit den neuen Teilen deines Körpers verbunden sind. Tut mir leid", mit einem sanften Lächeln auf den Lippen hob Taehyung beide Hände an, „Ich werde es nicht nochmal tun, versprochen". Yoongi grummelte unzufrieden, ließ allerdings von seinen Katzenohren ab. Sie waren genauso schwarz wie sein Haar und lagen jetzt, da Taehyung ihn sichtlich eingeschüchtert hatte, nah an seinem Kopf an. Erst als genannter Arzt einen bunt verpackten Bonbon hervor holte sprangen seine Ohren wieder neugierig hoch.

Ich musste bei dem Anblick schmunzeln. Es war immer wieder faszinierend mit anzusehen wie leicht man Hybriden mit Süßigkeiten beeinflussen konnte. Und Yoongi sah unfassbar niedlich aus, wie er den Bonbon an sich nahm und ein kleinlautes „Danke", murmelte. Vermutlich hätte er den Schmerz ein weiteres Mal zugelassen, nur um dann einen zweiten Bonbon zu bekommen.

„Ich denke wir sind jetzt auch durch für heute", verkündete Taehyung und drehte sich zu Namjoon und mir um, „Seine Sinne funktionieren einwandfrei, sein Puls schlägt normal und er hat kein Fieber. Alles im grünen Bereich".
„Was ist mit den Schläuchen die in seinem Hals waren? Irgendwelche Verletzungen?", hakte Namjoon nach, doch Taehyung schüttelte den Kopf. „Nein, nicht das ich wüsste. Wenn doch, dann hat sich seine Haut an den Stellen bereits regeneriert".
„Hervorragend", die Augen unseres Chefs leuchteten begeistert und er klatschte einmal in die Hände, „Wenn das nicht unser neues Wunderkind ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Ich finde das sollten wir heute Abend feiern, was meint ihr?".
„Heute? Es ist mitten in der Woche...", merkte ich an. „Ich rede ja auch nicht von einer wilden Party – dafür sind wir zu alt. Ich rede von einem Bier trinken gehen und dabei etwas quatschen", wiederholte Namjoon sich, nun deutlich besser ausgedrückt. Taehyung nickte wild. „Ich bin dabei! Wir drei waren schon lange nicht mehr aus".
„Schon, aber-...", fing ich kleinlaut an.

Taehyung hatte recht, wir waren schon lange nicht mehr gemeinsam ausgegangen. Und ich vermisste es. Aber andererseits fühlte ich mich durch den ganzen Stress in den letzten Wochen total ausgelaugt. Ich wollte einfach nur duschen gehen und in mein Bett fallen. Schlafen, am besten für den Rest der Woche.

„Ach komm schon, Hoseokie", schmollte Taehyung und klimperte übertrieben mit seinen Wimpern. Er sah süß aus, wenn auch ein bisschen bescheuert.
„Ich weiß nicht... Wie spät ist es überhaupt?", eigentlich hatte ich mich schon entschieden, aber ich gab trotzdem vor nach einer Antwort zu suchen. Mit einem nachdenklichen seufzen fischte ich mein Handy hervor und schaltete es ein. Die großen Ziffern der Digitaluhr auf meinem Sperrbildschirm zeigten mir 18:34 Uhr an. Allerdings war das nicht alles, denn da drunter tauchten zwei verpasste Anrufe und sieben Nachrichten auf. Alles von ein und derselben Person: Jungkook.

„Scheiße", entkam es mir widerwillig, als ich seine Nachrichten überflog. „Was ist los?", hakte Namjoon nach, die Verwirrung in seiner Stimme deutlich hörbar. „Jungkook, er ist-... Er steht schon seit einer Stunde vor meiner Wohnung und wartet auf mich. Dieser Idiot. Ich habe ihm gesagt das es heute später wird".
„Wolltest du ihm nicht mal einen Schlüssel zu deiner Tür geben?", hakte Taehyung nach. „Das habe ich überlegt, ja, aber ich denke wir sind noch nicht so weit", gestand ich ehrlich, „Naja, jedenfalls hat sich das jetzt mit heute Abend geklärt. Ich kann leider nicht mitkommen".

Irgendwo war ich froh plötzlich eine vernünftige Ausrede parat zu haben.

„Das lässt sich wohl nicht vermeiden", seufzte Namjoon und fügte dann hinzu, „Willst du sonst schon mal nach Hause gehen? Immerhin steht Jungkook vor deiner Tür und wartet...".
„Wirklich?", der Vorschlag klang unheimlich verlockend.
„Ja, ich denke Taehyung und ich kommen auch gut alleine zurecht. Wir müssen ja nicht mehr viel machen. Yoongi muss lediglich nach oben gebracht werden", antwortete er. Ich schaute zu dem Katzenhybrid herüber, der bis zu diesem Moment wortlos hinter Taehyung gesessen und die Füße baumeln gelassen hatte. Als er meinen Blick bemerkte, schaute er hoch. Seine Nase rümpfte sich etwas. Vermutlich konnte er den Stress an mir riechen.

134340 // Sope Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt