Kapitel 26

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Am nächsten Morgen war das Verhältnis zwischen Oscar und mir ziemlich seltsam

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Am nächsten Morgen war das Verhältnis zwischen Oscar und mir ziemlich seltsam.
Ich ging ihm aus dem Weg, aber immer wenn er mich so liebevoll ansah, wurde ich schwach. So wie es aussah war ich nicht sonderlich standhaft, was wohl eine meiner Schwächen war, aber ich musste lernen, auch Mal nein zu sagen, wenn ich nicht wollte.

Oscar strich durch meine Locken, während ich vor den Wasserkocher stand und darauf wartete, dass mein Tee endlich fertig war.
»Was ist den heute los mit dir hm? Du bist ja irgendwie total neben der Spur. Ist es wegen dem, was ich gestern gesagt habe?«

Ich erstarrte augenblicklich. Hatte Oscar etwa gemerkt, dass ich sein Telefonat belauscht hatte?
»Du hast gewusst, dass ich wach bin?«, fragte ich und drehte mich langsam um, aber Oscar machte bloß ein verwirrtes Gesicht und zog eine Augenbraue in die Höhe.
»Ähm...ja. Du hattest beide Augen offen und hast mit mir gesprochen. Ich denke das machen Leute, wenn sie wach sind oder?«
Leicht lachte er und ich stieß die Luft aus, die ich unbewusst angehalten hatte.
Er hatte also nichts mitbekommen. Zum Glück! Was es auch war, was er da mit der Person am Telefon besprochen hatte, es musste etwas gewesen sein, das ich nicht wissen durfte, sonst würde er wohl kaum nachts telefonieren.

»Baby, was ist denn los hm? Ich bin sicher, dass es Emma gut geht. Sie wird sich schon noch melden. Außerdem arbeitet die Polizei doch auch daran, dass sie gefunden wird«, hauchte Oscar mir zu und schob seine Hände unter meinen Hintern, um mich einfach hoch zu heben und auf die Theke zu setzen.
Nun war ich gleich groß wie er und konnte direkt in seine wundervollen Augen blicken.

»Ja... wahrscheinlich hast du Recht«, hauchte ich wie in Trance und biss mir leicht auf die Unterlippe. Ich liebte diesen Jungen, aber dieses Telefonat lag mir schwer im Magen. Vielleicht war es auch etwas harmloses, aber ich hatte einfach Angst, ihn erneut zu verlieren.

Oscar riss mich aus meinen Gedanken, indem er seine Lippen auf meine legte und sanft über meine Taille strich. Ich bekam eine Gänsehaut und seufzte genüsslich gegen die weichen Lippen, die süchtig machten.

Der Wasserkocher hatte inzwischen angefangen, stark zu blubbern, was mir verriet, dass ich das heiße Wasser endlich in meine Tasse gießen konnte.
Also schob ich Oscar sanft ein bisschen von mir weg und sprang von der Theke.
Ich goss den ganzen Inhalt in meine Tasse und sah zu, wie sich das Wasser rot färbte, als ob ein Tropfen Blut hinein gefallen wäre, aber es war nur der Teebeutel.

Plötzlich öffnete sich die Haustür und meine Mutter kam mit einem verweinten Gesicht herein getaumelt.
»Mum! Mum, was ist passiert?«
Mein Tee war vergessen. Sofort lief ich zu ihr und führte sie in die Küche, wo sie sich auf einen Stuhl setzte und ihr Gesicht in ihren Händen vergrub.
»Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht«, flüsterte sie immer wieder und ich sah ratlos zu Oscar, der ebenfalls nur mit die Achseln zuckte.

»Was ist los?«, fragte ich erneut nach und drückte leicht ihren Oberarm.
Sie schüttelte leicht den Kopf und richtete sich auf.
Nun sah sie mich direkt an. Ihre Augen waren ein bisschen geschwollen und knallrot.
»Mag...«
Sie griff nach meiner Hand und drückte sie kräftig.
»Ich komme gerade von der Polizei. Sie haben weitere Hinweise gefunden. Ein Handy von diesem Philip. Er hat es an ein Ladegerät geschlossen, damit es nicht aus geht und keiner merkt, was wirklich ab geht, aber die Polizisten haben auf seinem Computer einen Mailverkehr zwischen ihm und einem Makler gefunden. Er ist mit Emma einfach aus den Land geflohen. Sie wohnen nun in Kanada.«

Gegen Ende hin brach die Stimme meiner Mutter und sie schluchzte wieder los.
Ich saß stocksteif auf meinen Stuhl und schämte mich etwas dafür, da ich meine Mutter doch hätte trösten müssen, doch ich war selbst total geschockt. Ich kannte meine Schwester kaum wieder.
Die Emma, die ich kannte, war nicht so. Sie würde nicht einfach abhauen und uns im Stich lassen.
Nun rann auch mir eine Träne über die Wange. Ich versuchte, gegen den Kloß in meinem Hals anzukommen, doch ich hatte keine Chance.

»Können wir sie denn besuchen gehen? Hat man die Adresse?«

Meine Mutter atmete zittrig ein und nickte.
»Ja...sie haben sie mir mitgegeben, für den Fall, dass ich sie besuchen will. Wir werden in den Weihnachtsferien zu ihnen fliegen, ja? Ich werde mit ihr reden und versuchen, sie zur Vernunft zu bringen. Sie kann doch nicht mit ihren 17 Jahren bei so einem dahergelaufenen Typen wohnen. Sie gehen doch beide noch zur Schule. Ich fasse es einfach nicht.«
Meine Mutter schüttelte immer wieder den Kopf und ich stellte ihr meine Tasse Tee hin, die sie sofort nahm und daran nippte.

Wir schwiegen. Keiner traute sich etwas zu sagen, da keiner wirklich wusste, was man auf sowas sagen sollte. Da war schweigen wohl wirklich besser.

»Wäre es okay, wenn ich Magnus mit zu mir nehme? Ich muss jetzt Mal zu mir nach Hause schauen und die Wohnung ein bisschen aufräumen, aber ich lasse ihn ungern alleine und ich glaube für Sie ist es auch gut, wenn sie sich ein bisschen ausruhen nach den Schock.«

Meine Mutter lächelte ihn sanft an und nickte.
»Aber natürlich. Nimm ihn mit. Ich freue mich, dass ihr zwei wieder zueinander gefunden habt. Ihr seid so ein süßes Paar«, lächelte meine Mutter und wischte sich über die feuchten Augen.

»Mum!«, sagte ich nur und spürte, wie meine Wangen auch rot färbten.
Oscar griff sanft nach meiner Hand und zog mich in Richtung Haustür.

»Auf Wiedersehen!«, rief Oscar noch und ich winkte meiner Mutter kurz zu.
»Viel Spaß euch beiden«, hörte ich sie noch sagen bevor wir nach draußen ins Freie traten.

Heute war es Mal wieder besonders kalt, weshalb ich sofort anfing zu frösteln.
»Na komm, du kleine Frostbeule. Mein Auto hat eine Heizung«, schmunzelte Oscar und dirigierte mich zu seinem Jeep, wo er mir, ganz der Gentleman, die Tür öffnete.
Ich stieg ein und schnallte mich an. Dann sah ich wieder aus den Fenster und seufzte.
Oh Mann... Emma, was machst du bloß für Sachen?

 Emma, was machst du bloß für Sachen?

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