Kapitel 42

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Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann endlich soweit und wir durften das Krankenhaus verlassen

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Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann endlich soweit und wir durften das Krankenhaus verlassen. Meine Mutter holte uns ab und ich kam mir vor, wie ein Filmstar, der schnell von einem Gebäude zu seinem Auto huschte. Ich konnte es einfach kaum erwarten, endlich wieder nach Hause zu fahren. Deswegen lief ich auch so schnell.

Oscar konnte darüber nur den Kopf schütteln und folgte mir grinsend in gemächlichem Tempo.

»Schön, euch wieder unter blauem Himmel zu sehen. Ihr seid frei«, schmunzelte meine Mutter, während sie ausparkte und uns sicher nach Hause brachte.
Oscar lächelte die ganze Zeit nur und ich blickte aus dem Fenster, während die Landschaft nur so an mir vorbei flog.
Bergen war wunderschön. Ich liebte die Buchten und die grünen, hügeligen Wiesen, auf denen im Sommer unzählige Schafe ihre Ruhe genossen. Ich war stolz auf meine Heimat, stolz darauf, wer ich geworden bin und was ich geschafft hatte.

Ein kurzer Blick zu Oscar verriet mir, dass auch er gerade die Landschaft betrachtete. Vorsichtig suchte meine Hand die seine und umschloss sie. Ich drückte zärtlich zu und brachte den hochgewachsenen Jungen dazu, mich anzusehen.

»Woran denkst du gerade?«, fragte ich, als wir hinter meiner Mutter die Einfahrt hinauf zur Haustür schlenderten.

Oscar zuckte mit den Schultern und lächelte mich an.
»Ich weiß nicht. An dich, an mich, an uns. Daran, wie es weiter gehen wird.«

Ich sah ihn an und schluckte.
»Wie es weiter gehen wird? Was meinst du?«

»Naja, man weiß ja nicht, was alles kommen wird. Vielleicht werde ich dir zu anstrengend und wir trennen uns. Vielleicht verliebst du dich in jemand anderes. Es kann ja alles passieren.«

Dafür gab es erstmal einen liebevollen Klaps auf den Hinterkopf. Gespielt streng sah ich ihn an und schüttelte leicht den Kopf.
»Geht's noch? Ich liebe dich schon seit über einem Jahr durchgehend. Selbst als wir getrennt waren hab ich nie einen anderen angeguckt. Ich werde dich ganz sicher nicht mehr verlassen«, hauchte ich und Oscar lächelte.
Er schlang seine Arme um meine Taille, zog mich dicht an sich und lehnte seine Stirn an meine, wodurch er sich ein wenig hinunter bücken musste.

»Ich hatte gehofft, dass du das sagst.«

»Hey ihr Turteltauben! Vielleicht habt ihr ja Zeit ein paar Muffins zu essen! Ich hab welche gebacken, weil mein Lieblingsbruder endlich den weißen Käfig verlassen durfte!«, rief Emma uns entgegen und ich könnte schwören, dass ihr das Spaß macht, uns ein bisschen zu ägern.

»Wir kommen!«

Oscar hatte offenbar Hunger auf etwas vernünftiges. Er löste sich und ging hinein. Ich folgte ihm und ein wenig später saßen wir alle zusammen in der Küche und ließen uns mehr oder weniger bedienen, denn meine Mutter wollte nicht, dass wir uns "überanstrengen".

»Die sind wirklich toll«, nuschelte Oscar mit vollem Mund an Emma gerichtet und stopfte sich gleich noch ein Stück Schokomuffin in den Mund. Ich musste bei diesem Anblick kichern. Oscar sah aus, wie ein Hamster mit seinen dicken Bäckchen.

Als das kleine Kaffeekränzchen vorbei war, hatten Oscar und ich uns in mein Zimmer zurück gezogen und uns dem gewidmet, das in letzter Zeit zu kurz gekommen war. Uns.
Wir küssten uns, berührten uns, verschmolzen miteinander und genossen dem Moment in vollen Zügen.
Niemals würde ich je einen anderen an meiner Seite wollen.

Wir lagen uns in den Armen, spendeten uns gegenseitig Wärme und ich hatte entspannt die Augen geschlossen.

»Hast du dir denn schon überlegt, was wir alles in LA unternehmen wollen? Ich bin schon so gespannt, ob die Stadt wirklich so belebt ist. Ich war noch nie da«, redete Oscar aufgeregt drauf los und als ich die Augen öffnete, konnte ich sehen, wie seine Mondaugen magisch funkelten.

»Nein, das hab ich noch nicht getan. Ich bin sicher, es wird toll werden. Du bist dabei. Das ist für mich schon ein Grund mehr, sich darauf zu freuen«, grinste ich zu ihm hoch und im selben Moment spürte ich die große warme Hand von Oscar an meiner Wange, die mich sanft streichelte. Ich fühlte mich so sicher bei ihm.

»Du bist wirklich das niedlichste Wesen, das auf diesem Planeten existiert. Weißt du das eigentlich?«, schnurrte er mir ins Ohr und ich schloss wieder lächelnd meine Augen.

»Das könntest du ruhig öfter sagen«, grinste ich frech und Oscar zwickte zur Strafe sanft in meine Seiten, was mich aufquieken lässt.

»Ich meine das ernst, du Blödi.«

Verträumt lächelnd setzte ich mich auf und blickte ihn direkt an. Ich konnte noch immer nicht verstehen, wie ich es geschafft hatte, so einen tollen Freund zu finden. Sowas gab es normalerweise nur in Filmen und plötzlich befand ich mich mitten in einem dieser Filme, war die Hauptperson, die mit ihren Ex wieder zusammen kam. Es war ein gottverdammtes Klischee, aber dennoch hatte dieser Junge einst mein Herz gestohlen und nie wieder her gegeben.

»Das gleiche kann ich von dir behaupten. Du bist definitiv der romantischste Junge, dem ich je begegnet bin und ich flehe dich an, dass du mich nie wieder einfach zurück lässt.«

Meine Augen glänzten gefährlich. Ich wollte jetzt nicht weinen, aber dieser Moment war etwas besonderes. Er war so schnell so intensiv geworden, dass ich beinahe eine Gänsehaut bekam.
Oscar gab mir so viel und ich hoffte, dass ich ihm wenigstens ein bisschen was zurück geben konnte.

Er hatte Fehler gemacht, aber auch ich hatte nicht immer alles richtig gemacht. Es war egal. Es war egal, was in der Vergangenheit geschehen war. Alles was zählte ist das, was nun passierte und momentan passierte nur Gutes.

Oscar lächelte leicht.
»Nein, das werde ich nicht. Ich werde niemals zulassen, dass du wieder so wie damals plötzlich von mir alleine gelassen wirst. Ich werde dich festhalten und nie wieder loslassen. Das verspreche ich dir. Solange ich lebe bist du alles, was mich interessiert.«

Ich schluckte schwer, konnte aber nicht verhindern, dass eine Träne über meine Wange lief und auf die Bettdecke tropfte. Dann bettete ich meinen Kopf auf der Brust meines Freundes, genoss den Herzschlag, der an meiner Wange vibrierte und dachte darüber nach, wie knapp es doch gewesen war, dass dieses wundervolle Herz aufgehört hätte zu schlagen.

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