𝐃𝐢𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 𝐬𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬 𝐯𝐞𝐫𝐠𝐢𝐬𝐬𝐭 𝐦𝐚𝐧 𝐧𝐢𝐞.
Magnus und Oscar. Sie galten als DAS TRAUMPAAR ihrer Schule, doch es ging auseinander. Oscar zog aus der Stadt und Magnus war der Meinung, ihn nie wieder zu sehen, doch plöt...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Es war ein wunderschöner Wintertag. Früh morgens hatte es schon angefangen zu schneien und alles erneut in ein Winterkleid gehüllt. Es war Samstag und ich konnte endlich ausschlafen. Das Date mit Oscar, wenn man das überhaupt Date nennen konnte, war nun schon zwei Tage her und in der Zwischenzeit hatten wir jeden Tag geschrieben. Ich wusste nicht, ob es eine gute Idee war, was ich da tat, aber es fühlte auch so verdammt gut an, sich diesen Gefühl hinzugeben und einfach seinem Herzen zu folgen.
Genüsslich brummte ich auf und zog die Decke über meine nackten Schultern. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Emma kam herein gelaufen. Manchmal könnte ich meine Schwester wirklich umbringen. Nichtmal am Wochenende konnte man in Ruhe ausschlafen.
»Komm, wir gehen auf den Weihnachtsmarkt!«, rief sie aufgeregt. Ja, die Weihnachtsmärkte hatten am Freitag geöffnet und meine Schwester wollte unbedingt dorthin, aber machte man das nicht normalerweise abends? Genervt brummte ich und drehte mich auf die Seite, so dass ich Emma den Rücken zeigte, doch das hielt sie nicht auf, mich unbarmherzig zu rütteln.
»Komm jetzt!«, drängte sie.
Langsam setzte ich mich auf, da ich keine Lust auf ein Schleudertrauma hatte. »Jetzt beruhige dich doch mal. Auf einen Weihnachtsmarkt geht man in der Regel abends und nicht in der früh. Warum stresst du denn so?«
Emma verdrehte nur die Augen. »Ich dachte, wir bleiben den ganzen Tag dort«, murmelte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein, ganz sicher nicht! Ich muss noch Hausaufgaben machen und lernen und...« »Ist ja gut, du Spaßbremse. Dann gehen wir eben erst am Abend«, gab Emma sich geschlagen und schlenderte aus meinem Zimmer. Die rotbraunen Haare meiner Schwester waren noch ordentlich geflochten, was sie immer am Abend tat, damit ihre Haare beim schlafen nicht so sehr verknoteten und sie trug noch ihren Schlafanzug. Na toll und dafür war ich jetzt also geweckt worden? Das hatte sich an gelohnt.
Seufzend stand ich auf, da schlafen nun sowieso keinen Sinn mehr machte und ging ins Bad, doch ich stand vor einer verschlossenen Tür. »Mann Emma!«, zischte ich verärgert, doch ich bekam nichtmal eine Antwort. Missmutig ging ich wieder zurück in mein Zimmer, zog mich an und stieg dann die Treppe nach unten in das Wohnzimmer, wo ich mich an den Flügel setzte. Ich klappte den Tastaturenschutz hoch und fuhr andächtig mit den Fingern über das kühle Material.
Klavier spielen war meine große Leidenschaft. Ich konnte damit das ausdrücken, was ich nicht sagen konnte oder wollte. Es war einfach wunderschön und tat mir gut. Also fing ich an, zu spielen. Meine Finger flogen über die Tasten. Ein Notenblatt brauchte ich nicht. Oft spielte ich einfach so drauf los. Dann fühlte ich mich freier, war an keine Noten gebunden und konnte meine Fantasie einsetzen. Meine Mutter näherte sich und lehnte sich an die Wand. Gerührt betrachtete sie mich und legte sich ihre Hände ans Herz.
»Das war bezaubernd«, meinte sie und kam zu mir rüber, als ich fertig war. »Danke Mum«, lächelte ich und genoss es, wie sie mir durch die Haare fuhr. Es war ein schönes Gefühl, geliebt zu werden und einen Ort zu haben, an dem man sich zuhause fühlte.
***
Endlich war es soweit. Draußen war es dunkel geworden und Emma wartete ungeduldig darauf, bis ich fertig war. »Was suchst du jetzt deine dumme Kappe? Du setzt die doch sonst auch nie auf«, meinte sie ungeduldig und wippte mit dem Bein.
»Erstens, es ist eine Beanie und zweitens, natürlich setze ich sie auf. Wenn wir jetzt mehrere Stunden auf dem Weihnachtsmarkt herum rennen, dann will ich nicht, dass meine Ohren ab frieren«, gab ich zurück und Emma rollte nur mit den Augen.
»Ah! Da ist sie ja«, sagte ich zufrieden und zog eine senffarbene Beanie aus einer viel zu vollen Schublade hervor. »Halleluja«, nuschelte Emma nur. »Können wir jetzt los?«, sagte sie laut zu mir und lächelte mich übertrieben freundlich an, so als hätte sie zuvor überhaupt nichts gesagt.
»Ja doch.« Ich musste leicht lachen. Manchmal wirkte Emma immer noch, wie ein ungeduldiges Kind. Zusammen machten wir uns auf den Weg, in die Stadt, welche mit Lichterketten geschmückt war. Auf dem Stadtplatz ragte eine riesige Tanne in den Himmel, die festlich geschmückt war. Es war traumhaft hier und irgendwie war ich Emma doch dankbar, dass sie mich hier her gezerrt hatte. Schnell zog ich mein Handy aus der Tasche und machte eine Instagram Story.
»Komm, da drüben gibt es gebrannte Mandeln«, meinte Emma und zog mich hinter sich her. Wenig später knabberte wir an den köstlichen Nüssen herum. Ich lächelte glücklich vor mich hin, doch plötzlich entdeckte ich Oscar, der direkt auf und zu kam. »Was machst du denn hier?«, fragte ich überrascht. »Oh Mann, ich geh dann mal«, kam es von meiner Schwester und schon war sie in der Menge verschwunden. »Ich hab in deiner Story gesehen, dass du hier bist und da ich nicht weit weg wohne, dachte ich, dass ich Mal vorbei schaue«, lächelte der große Junge mir entgegen. Ich schluckte und lächelte ebenfalls vorsichtig.
»Das ist... schön«, sagte ich und nickte leicht.
Ich sah zu Boden und schob mir schnell noch eine Mandel in den Mund, damit ich etwas zu tun hatte. Oscar trat auf mich zu. Ich konnte seine Bewegung im Augenwinkel sehen und seine knirschenden Schritte hören. Sanft umschloss er mein Gesicht und hob es an, so dass ich ihn ansehen musste. »Warum bist du nur so schüchtern? Weißt du denn gar nicht, wie toll du bist?«, hauchte er.
Seine Worte lösten in mir einen Sturm aus. In meiner Bauchgegend rumorte es und mein Herz hämmerte so fest, dass ich es sogar im Hals schlagen spürte. »Ich bin doch gar nicht schüchtern«, krächzte ich und hätte beinahe über mich selbst gelacht. Nein, normalerweise war ich nicht schüchtern. Im Gegenteil. Ich sagte meine Meinung, verteidigte die Menschen, die mir wichtig sind und stand offen zu meiner Sexualität, aber vor Oscar war es etwas anderes. Ich konnte es nicht erklären, aber irgendwie fühlte es sich so an, als würde mein Selbstbewusstsein die Flucht ergreifen, wenn er in meine Nähe war.
Bei all den Gedanken hatte ich gar nicht gemerkt, wie nah wir uns plötzlich waren. Ich blickte in seine Augen und er in meine. »Ich...sollte nach Emma suchen«,meinte ich zögernd und löste mich etwas. Oscar umfasste meine Hand. »Ja, wahrscheinlich solltest du das...«
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.