Kapitel 46

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Wir saßen endlich im Flugzeug

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Wir saßen endlich im Flugzeug. Dort war es ziemlich eng. Man konnte kaum die Sitze zurück fahren, weil dann die Person hinter einen keinen Platz mehr hatte, aber darüber regte ich mich nicht auf. Es würde wundervoll werden. Ganz egal, wie schlimm der Flug hier auch sein mag.

Oscar saß neben mir. Ich sollte eigentlich am Fenster sitzen, doch dieser Fiesling war schneller gewesen. Vorsichtig lehnte ich mich an ihn und sah durch den Spalt zwischen den sitzen nach vorne.
Meine Mutter und meine Schwester saßen woanders. Etwas weiter hinten als wir, also waren wir erstmal ein bisschen alleine.
Naja, quasi. Neben uns saß nämlich noch ein Mann, der die ganze Zeit über so grimmig guckte, dass ich mich kaum traute, ihn anzusehen.

Genau dieser blickte nun zu uns herüber und rümpfte angeekelt die Nase.
Natürlich. Ein Homophober.
»Sagt Mal, könnt ihr das nicht wenigstens im Flugzeug lassen? Ihr schlabbert doch sowieso alle überall herum«, meinte er giftig.
Ich sah ihn wütend an.

»Nein! Wo ist denn der Unterschied? Wenn hier ein hetero Pärchen sitzen würde, das sich küsst, wäre das nicht so schlimm was? Wir sind auch nur zwei Menschen, die sich lieb haben. Sie sollten sich schämen, dass Sie noch so ein Steinzeitdenken haben.«

Der Mann verzog das Gesicht und sah noch wütender aus, falls das überhaupt noch ging.
»Ihr könnt keine Kinder kriegen, habt Sex da wo die Kacke raus kommt. Was ihr hier macht war damals noch verboten.«

Mir platzte gleich der Kragen. Wie konnte man nur so drauf sein? Homosexualität war doch mittlerweile nichts schlimmes mehr und doch gab es Leute wie den da, die von Gegenteil überzeugt waren.

Ich war schon bereit, ihm weitere wütende Worte entgegen zu schleudern, doch Oscar hielt mir sanft den Mund zu und schüttelte den Kopf.

»Lass ihn. Das bringt doch nichts«, flüsterte er und ich seufzte. Wahrscheinlich hatte er recht, aber es fiel mir verdammt schwer, nicht das letzte Wort zu haben.
Mir war aber auch klar, dass diese Diskussion vermutlich ewig dauern würde, also ließ ich mich am besten gar nicht darauf ein, ignorierte ihn und genoss die Zeit mit Oscar.

Mein Freund legte einen Arm um mich und drückte mich sanft an sich, so dass ich auch ein wenig durch das kleine Fenster gucken konnte.
Es war wunderschön. All die kleinen Wolken, die wie Zuckerwatte durch die Luft flogen. Wirklich atemberaubend.

»Magnus, ich möchte, dass du nie mehr vergisst, wie sehr ich dich liebe«, hauchte Oscar mir leise zu und ich schloss lächelnd die Augen.
»Das würde ich nie. Beinahe hatte ich es vergessen, nachdem du gegangen bist, aber da kannte ich dich ja noch kaum. Jetzt weiß ich jedes kleinste Geheimnis von dir. Ich liebe dich auch und ich weiß, dass sich das auch nicht mehr ändern wird«, sagte ich und Oscar lächelte verlegen.

»Awww, das hast du aber süß gesagt«, nuschelte er in meine Haare, während er mich fest an sich presste. Dieser Junge war unglaublich. Ich wusste, dass die Worte, die ich ausgesprochen hatte, wahr waren. Niemals würde ich mehr einen anderen lieben können. Nicht nachdem ich jetzt wusste, wie es sich anfühlte, von Oscar wirklich geliebt zu werden.
Nämlich tausendmal intensiver als vor seinem plötzlichen Verschwinden.

Jetzt war es so, als würde ich fliegen. Ich konnte mich treiben lassen, alles genießen und von Wolke zu Wolke springen. Dieses Gefühl soll nie vergehen.

Oscar kraulte mit der einen Hand meinen Kopf und mit der anderen fuhr er sanft über meinen Arm, so dass sich die feinen Härchen aufrichteten.
Natürlich bemerkte mein Freund das und schmunzelte leicht.
»So gut?«, fragte er mit einem leichten Grinsen und ich seufzte nur leise auf.

»Halt einfach die Klappe und macht weiter.«
»Bitte«, hängte ich noch hinten dran und Oscar musste kichern.
»Na immerhin ist es dir wichtig, höflich zu bleiben«, grinste der Ältere und ich verdrehte leicht die Augen.
»Mach bitte jetzt weiter, Babe. Bitte, bitte, bitte.«
Mit großen Augen sah ich zu ihm hoch, den unschuldigsten Blick aufgelegt, den ich drauf hatte. Ja, nicht nur Oscar wusste, welche Knöpfe er drücken musste. Auch ich wusste das inzwischen sehr gut.

»Aber nur weil du es bist«, murmelte er und streichelte mich wieder weiter.
Es fühlte sich so schön an. Zufrieden schloss ich meine Augen und war bereit, mich dem Gefühl voll und ganz hinzugeben. Bald kam aber der Schlaf über mich und ich konnte nicht mehr viel von den herrlichen Streicheleinheiten genießen.

***

Sanft stubste mich etwas an. Ich antwortete darauf nur mit einem Brummen. Wieder stubste mich etwas, gefolgt von etwas feuchten auf meiner Stirn.
Oscar hatte mich wach geküsst, als wäre ich Dornröschen.

»Wir landen bald. Du solltest dich richtig hin setzen und anschnallen«, meinte er und ich folgte brav seiner Anweisung. Nun stieg die Aufregung langsam wieder. Gleich würden wir also in LA landen. Ich konnte es kaum fassen.

Mit einem leichten, kaum merklichen Ruck setzte das Flugzeug am Boden auf und fuhr auf den großen Flugzeugparkplatz wie ich früher immer dazu gesagt hatte.

Es fiel mir schwer, darauf zu warten, bis das wildeste Gedränge vorbei war, aber es war sinnvoller.
Als dies geschehen war, gab es jedoch kein Halten mehr für mich.
Ich sprang von meinem Sitz auf und lief hinaus. Die Treppen raste ich so schnell hinunter, dass ich selbst sogar Angst hatte, gleich hinzufallen.

Das Klima hier war viel wärmer als bei uns in Norwegen. Es war ein schönes Gefühl, da ich die Wärme sehr mochte. Ungeduldig wartete ich, bis Oscar endlich heraus kam. Dann schnappte ich mir seine Hand und rannte mit ihm zu meiner Mutter und Emma, die bereits auf uns warteten.

»Der Schlaf hat dir nicht gut getan. Du bist ja noch aufgedrehter, als vorher«, meinte mein Freund und lachte etwas. Dann legte er den Arm um meine Schulter und drückte mich leicht, damit ich auch ja nicht weglaufen konnte. Wer wollte das schon, wenn man mit so einem Traumtypen zusammen war? Ich jedenfalls nicht.

»Kommt, wir holen unser Gepäck«, sagte meine Mutter und wir setzten uns Richtung Mall in Bewegung.
Nun konnte das Abenteuer LA beginnen.

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