Kapitel 23

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Meine Mutter kam zu uns und schlang ihre Arme um mich

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Meine Mutter kam zu uns und schlang ihre Arme um mich.
»Sie haben das Handy gefunden. Sie haben das Handy von Emma gefunden!«, schrie sie aufgeregt und ich zuckte leicht zusammen, da ich noch ziemlich schläfrig war und so eine Lautstärke nicht gewohnt war.

Als ich langsam zu begreifen schien, was die Nachricht meiner Mutter bedeutete, fing ich an zu strahlen und schmiegte mich an Oscar.
»Wirklich? Oh mein Gott! Das ist ja der Hammer!«, rief ich aus und strahlte überglücklich vor mich hin.
Meine Mutter führte ihr Handy wieder an ihr Ohr, wo noch immer der Polizist dran war, der nach dem ganzen Geschrei wahrscheinlich taub war.

»Ja...ja ist gut. Wir kommen morgen vorbei. Alles klar. Vielen Dank!«

Sie legte auf und sah mich an. Ihre Augen funkelten feucht und sie wischte sich verstohlen mit dem Ärmel ihres Bademantels drüber.
»Ich kann es kaum glauben. Wir können sie tatsächlich finden. Die Polizei meint, dass da ein paar entscheidende Hinweise drauf sind, die sie morgen mit uns besprechen wollen. Wir sollen um acht Uhr auf das Revier kommen«, erklärte mir meine Mutter und ich nickte langsam.
Dann drehte ich meinen Kopf zu Oscar, der die ganze Zeit brav geschwiegen hatte. Wahrscheinlich war er der Meinung, dass das eine Sache zwischen mir und meiner Mum war.
»Willst du mitkommen?«, fragte ich ihn und sah in die grauen Augen, die gerade aussahen, wie der Mond selbst. Im warmen Licht meiner Deckenlampe leuchteten sie mir entgegen. Ich konnte die einzelnen dunkelgrauen Punkte darin sehen. Einfach wunderschön und faszinierend.

»Ich weiß nicht. Ist das nicht eine Familienangelegenheit? Ich will mich nicht aufdrängen«, kam es von Oscar und ich schüttelte leicht den Kopf.
»Das tust du nicht, oder?«
Ich sah zu meiner Mutter, die uns nur betrachtete. Sie sagte nichts und ich schluckte schwer.
»Oder?!«

»Schatz, du weißt, dass die Polizei nichts zu jemanden sagen wird, der nicht zur Familie gehört. Das ist so ähnlich, wie bei einem Arzt die Schweigepflicht. Vielleicht wäre es besser, wenn Oscar dann vor der Tür wartet, wenn wir drin sind und der Officer uns die Hinweise zeigt.«

Ich konnte nicht fassen, was meine Mutter da sagte. Zuerst tat sie auf Oh-wie-schön-dass-ihr-zusammen-seid und jetzt durfte Oscar nicht mitkommen, obwohl er uns die ganze Zeit geholfen hatte.
Empört öffnete ich meinen Mund, doch Oscar unterbrach mich, bevor ich noch irgendwas sagen konnte.

»Ist schon okay. Deine Mutter hat Recht. Ich werde mitkommen, aber einfach vor der Tür warten. Das ist kein Problem«, sagte er sanft, aber es war ein Problem. Gott, ICH hatte ein Problem damit.
Meine Mutter lächelte Oscar freundlich zu und ging dann mit einem leisen Gute Nacht wieder in ihr Schlafzimmer.
Ich blieb so sitzen, sprach und fassungslos.

Oscar strich sanft über meinen Rücken.
»Hey, es ist okay, ja? Mir macht das nichts aus und es stimmt wirklich. Die Sachen gehen mich einfach nichts an. Ich bin nicht so ein enger Angehöriger, dass ich private Dinge von ihr Wissen darf. Emma wäre darüber bestimmt nicht erfreut«, sagte Oscar mit sanfter Stimme, doch ich schnaubte nur.

»Ich finde es einfach unfair. Du hilfst uns die ganze Zeit. Du willst doch auch wissen, was wir für Fortschritte machen«, gab ich zurück und ließ mich nach hinten in mein Kissen sinken, das mich sofort umhüllte und dazu einlud, die Augen zu schließen und einfach ins Traumland zu reisen.

Mein Freund ließ sich neben mir nieder und drehte sich auf die Seite, so dass er mich ansehen konnte.
»Natürlich will ich das, aber es reicht mir schon, zu wissen, dass es einen Fortschritt gibt. Es reicht mir schon, wenn ich sehe, dass du wieder glücklich bist. Ich hab dich schon lange nicht mehr ausgelassen lachen gesehen. Das fehlt mir«, hauchte er und strich über meine Wange.

Ich schloss die Augen und lehnte meine Stirn an seine.
»Ich werde dir alles erzählen. Versprochen«, murmelte ich und legte meine Hand auf seine.
Dieses Versprechen würde ich auf jeden Fall halten. Ich wollte alles mit Oscar teilen, ihm zeigen, wer ich nun bin. Ich wollte, dass er bei mir blieb und nicht wieder ging. Die Gefühle von damals waren wieder zurück. Das Gefühl, tiefer Verbundenheit, Vertrauen, Liebe. Es war wunderschön und das würde ich nicht mehr her geben.
Ich hatte keine Geheimnisse vor Oscar und würde auch keine haben. Er sollte alles von mir wissen, jedes kleinste Detail von mir kennen.

»Schlaf noch ein bisschen. Du musst morgen fit sein«, meinte Oscar und ich musste grinsen.
»Ja Mama«, grinste ich und mein Gegenüber erwiderte das Grinsen.
Sanft hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn und ich schloss die Augen.
Dann presste ich mich an seine warme Brust und schlief einfach ein.

***

Am nächsten Morgen schlug ich sofort die Augen auf und war hellwach, als meine Mutter an die Tür klopfte. Normalerweise hatte ich nicht so einen leichten Schlaf, dass ich davon wach wurde, doch heute war ein besonderer Tag.
Ich sprang aus dem Bett und zog mich hastig an.

»Ich komme gleich!«, rief ich durch die geschlossene Tür und sah zu Oscar, der langsam wach wurde und sich auf richtete.

»Komm, beeil dich!«, drängte ich ihn und sah zu, wie er sein Shirt glatt strich. Er hatte in Klamotten geschlafen, was eigentlich echt praktisch ist, denn so brauchte er sich jetzt nicht anziehen.
Ich riss die Zimmertür auf und sah meine Mutter an, die sich an die Wand gelehnt hatte.

»Wir können«, meinte ich und stürmte die Treppe nach unten.
Auch die Absätze meiner Mutter trippelten schneller über die Dielen, als sonst. Oscar schlurfte hinterher und sah aus, wie ein Faultier, das man gerade aus dem Schlaf gerissen hatte.
Wir stiegen ein und dann ging es ab zur Wache.

»Guten Tag. Wir kommen, weil es Hinweise auf dem Handy meiner Tochter Emma gibt«, sprach meine Mutter und ich war überrascht, dass ihre Stimme so fest klang. Ich blickte zu Oscar, als uns ein Polizist abholen kam und sagte ihm mit meinem Blick, dass es mir leid tat, ihn hier zurück lassen zu müssen, doch Oscar lächelte mich nur strahlend an.

»Toi Toi toi«, sagte er nur und reckte beide Daumen in die Höhe.
Ich lächelte leicht und folgte dem älteren Herren in sein Büro, wo wir dann Platz nahmen. Der typische Bürogeruch stieg mir in die Nase und ich schluckte, als er mit Emma's Handy zu uns an den Tisch kam, welches in einer Plastiktüte steckte.

»Wir haben etwas gefunden, das und sehr weiterbringt«, fing der Polizist ernst an und meine Mutter und ich hielten augenblicklich die Luft an. Was mag das wohl sein?

 Was mag das wohl sein?

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