Kapitel 19:"Du bist die Farbe weiß,ich schwarz."

6.8K 258 10
                                    

Cems Sicht:

Seit Stunden betrachte ich die Prinzessin,die friedlich auf meinem Schoß schläft.Es war deutlich kälter geworden,worauf ich meine Lederjacke auszog und sie auf Dilara legte.Dilara zuckte kurz zusammen und ihre Griffe wurden fester.Dies war unser Schicksal.Sie heute zu begegnen war Schicksal.Das meine Cousine zufällig ihr Auto wollte war unser Schicksal.Unsere Begegnungen sind unser Schicksal.Schicksal,was sich hoffentlich zum Guten wenden wird.

Ich wusste nicht,was ich machen soll.Noch nie hatte ich einem Mädchen meine Zuneigung geschenkt.Noch nie hatte ich mich so um ein Mädchen gesorgt.Noch nie war mir jemand so wichtig.Ich wollte meinen Image nicht ändern und das wegen einem Mädchen.Doch Dilara hatte mich verändert.

Der Gedanke,dass ich Dilara verletzt hatte,verpasste mir Unschuld.Ich war echt ein Arschloch zu ihr,doch ich konnte nicht anders.Das gehört zu meinem Charakter.Ich wollte nicht,dass mir jemand ans Herz wächst.Das mir jemand im Weg steht.Das jemand mein Leben komplett verändert.

Ich wollte,dass alles wieder zwischen uns gut ist und ich wieder ihre Nähe zu spüren bekomme.Und dies war heute,der beste Zeitpunkt um ihr zu beichten,was ich für ein Typ bin und was ich eigentlich vor hatte.Was ich eigentlich von Dilara wollte.Ein unschuldiges,reines und wunderschönes Mädchen.Und was meine Vergangenheit eigentlich alles betrifft,doch ich wollte ihr nicht zuviel erzählen.Sie würde mich so oder so verlassen,wenn ich ihr meine Gründe nennen würde.

Dilara erwachte und schaute mich erstmal verschlafen an,was zugegeben süß aussah.

Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht,die an ihrer Wange klebten und sah ihr in die Augen.Ich hatte mich in ihre Augen verliebt.Dieses Grün war nicht einfach nur ein Grün sondern erzählte ihre Geschichte.Ihre Augen waren das Spiegelbild ihrer Seele.Ihrer reinen Seele.

Man sah durch ihre Augen sofort,wie es ihr ging.Lange hielt sie unseren Blickkontakt nicht sondern stand auf und setzte sich aufrecht hin.Die Jacke legte sie auf meinem Schoß.

"Fahr mich nach Hause" ,sagte sie kalt und rieb sich wie ein Kind ihre Augen.Sie streckte sich kurz und setzte sich dann nach vorn in den Beifahrersitz.Ich tat es ihr gleich,doch hatte einen Plan.

Kurz googelte ich hier in der Nähe einen guten Restaurant und der Tank war sowieso leer.Ich hatte zwei Möglichkeiten.Entweder fahr ich mit ihr ins Restaurant und überrasche sie oder ich tanke absichtlich nicht und kann so mehr mit ihr Zeit verbringen.Kurz musste ich über meine eigene Dummheit schmunzeln.Doch bevor ich eins von beiden tat,wollte ich mit ihr reden und die Distanz zwischen uns stoppen.Und wie schon gesagt,dies war ein guter Zeitpunkt dafür.Wir befanden uns im Parkplatz und ich fuhr nicht los.Sicherheitshalber hatte ich die Türen geschlossen,damit die Hexe nicht auf die Idee kam,zu entweichen.

"Fährst du jetzt endlich los oder sind deine Beine verkrampft?" ,fragte sie wütend.

Ihre Mimik und Gestik sah verdamnt süß aus.Ihre genervten Blicke brachten mich zum Lächeln.Sie hatte ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt und sah stur nach vorn.Ihre perfekt gezupften Augenbrauen waren zusammen gezogen.

"Ich will mit dir reden" ,sagte ich und lehte mich zurück.

"Es gibt nichts zu reden" ,sagte sie und ihre Stimme klang weicher.

Hatte ich sie so verletzt?So verletzt,dass sie nichtmal darüber sprechen wollte?So verletzt,dass ihre Augen sich füllten,wenn man über das Thema sprach?

"Dilara bak(schau),das was im Hotel passiert ist,das war nicht richtig.Esra liebt mich schon seit langem und wir waren zusammen.Aber ich hab schluss gemacht.Seit es aus zwischen uns ist,hab ich sie benutzt" ,sagte ich.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt