Kapitel 27:"Man sieht die Trauer in deinen Augen."

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Gerade sitze ich mit meinem Bruder und Damla im Auto, da heute die Hochzeit von meinem Couseng Can ist.Es ist schon eine Woche vergangen, seit ich Cem gesehen hab.Er hatte sich weder gemeldet noch sich blicken lassen, was mich echt enttäuscht hatte.Seit dem Vorfall hatte ich mich verändert.Ich war nur noch in meinem Zimmer und habe kaum was runter geschluckt bekommen.Ich hatte Sehnsucht nach Cem.Ehrlich gesagt waren meine Gedanken nur bei ihm. Was anderes konnte ich nicht tun, nicht mal ablenken.Ich hatte es mir angewöhnt, den Schmerz in mich hinein zu fressen.Zum Reden hatte ich niemanden. Esra hatte ich nicht mehr zu Gesicht bekommen.Cem hatte mich verlassen. Serkan Abi und ich sprachen nur noch distanziert und dies zog sich in die Länge.Es hatte sich vieles zwischen uns verändert.Früher konnte ich mich bei ihm ausheulen und mit ihm über alles sprechen, wie er mit mir.Doch heute fühle mich so, als wurde ich gezwungen bei ihm zu wohnen.Ich konnte dies noch unterdrücken, doch wird alles mal ein Ende haben? Ein gutes, wo ich auch mal ein perfektes Leben hab? Wohl kaum.

"Wir sind da" , unterbrach die Stimme meine Gedanken.

Gezwungen öffnete ich die Tür und stellte mich aufrecht hin.Ich strich mein Kleid glatt und nahm den Clutch in die Hand.Ich hatte eine Hochsteckfrisur, was mein Kleid noch mehr betonte.Dazu hatte ich schwarze High Heels, die man kaum wegen der Länge des Kleides sah.Zusammen gingen wir rein und meine Augen suchten Can.Ich hatte ihn vermisst, da wir zu weit voneinander wohnen.

Als ich ihn fand, ging ich in langsamen Schritten zu ihn.Die Braut stand neben ihm, beide sahen zuckersüß aus.Lächelnd ging ich zu ihm und umarmte ihn.Ebenfalls umarmte ich seine Zukünftige und wir gerieten in einem Gespräch.

"Ich dachte schon du kommst nicht" , sagte er und lächelte schräg.

"Niemals! Ich hatte dich so vermisst" , sagte ich lachend.

"Ich dich erst...Und wie gefällt dir meine Frau?" , fragte er und zwinkerte.

Ich sah zu ihr.

"Wunderschön. Ihr passt wie die Faust aufs Auge" , sagte ich und grinste breit.

"Danke" , sagten beide gleichzeitig.

Die Braut ging kurz zu ihren Eltern, worauf mich Can etwas nach hinten schubste.

"Wir reden später noch" , sagte er und ich nickte.Wieso will er reden?

Ich setzte mich zu Damla, die alleine am Tisch saß.

"Wo ist Serkan Abi?" , fragte ich.

"Kurz alle Verwandten begrüßen" , sagte sie und trank aus dem Glas.

Als alle Gäste da waren, wurde die Musik auf Laut gedreht und alle bildeten einen Kreis.Zusammen tanzen sie türkischen Halay und in der Mitte waren Can und Asya, die Braut.

Wir schauten zu und lachten ab und zu.Was wohl wäre, wenn anstatt Can und Asya Cem und ich ständen?

Sofort schüttelte ich meine Gedanken weg und mir wurde schlecht.

"Alles okay?" , fragte mich Damla.

Ich nickte und nippte an meinem Glas.

Später wurde ich von einem unbekannten Mädchen angestupst, die mich aufforderte mit zu tanzen.Da ich mich schon längst auf der Tanzfläche befand, tanzte ich mit und hatte viel Spaß.Damla kam auch hinzu und gemeinsam tanzten wir mit den anderen.Kurz vergaß ich Cem und dachte nur noch an die Hochzeit.

Als wir fast eine Stunde lang getanzt hatten, ließen wir uns auf die Stühle nieder und keuchten wie verrückt nach Luft, da es stickig in der Halle war.Ich beschloss an die frische Luft zu gehen, da mir warm war.

Ich gab Damla und Serkan Abi Bescheid und verließ die Halle.Auf dem Weg begegnete ich meine Tante, die mich angeekelt ansah und mich am Arm packte.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt