Kapitel 41:"Ich bin kein Mörder!"

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Beängstigend versuchte ich meine Griffe von Cems Hand zu lösen, doch er ließ es nicht zu sondern hielt weiterhin aggressiven Augenkontakt mit meinem Bruder. Meine Augen brannten höllisch wie ein Mensch in der Hölle.Klitzekleine feuchte Tränen bildeten sich in meinen Augen und ließen mich mehr erniedrigen. Ich kam mir wie in einer Trance vor.Mir liefen unzählige und ungemein heftige Schauer über den Rücken und so bildete sich eine feine Schicht Gänsehaut auf meinem gesamten Körper, der durch die Kälte des Fensters anfing zu zittern. Die Wärme von Cem hielt nicht lange, sondern zerbrach wie eine Mauer in tausend Teile.Das einzige was ich von ihm fühlte, war die Geborgenheit, die er mir per Hand übertragte.

Die Blicke meines Bruder verrieten mir, dass ich heute sterben würde.Wie oft er mich ermahnt hatte und wie oft ich nichts eingehalten habe.Wie oft ich mich mit Cem traf und wie oft ich alles vernachlässigte. Ich konnte meinem Bruder ehrlich gesagt nicht böse sein, da er nur etwas Gutes für mich wollte, doch ich denke ich würde sein jetziges Verhalten nicht verstehen.Seine Blicke drohten nach Schläge.Er sah zu mir.Er sah mir nicht in die Augen,er hielt nur für eine Millisekunde Blickkontakt.

Sein Blick huschte zu Cem, der keine Angst hatte, sondern selbstbewusst zu meinem Bruder sah.Ein lauter Knall hinterließ einen Schauer über meinem Rücken und somit saß ich hilflos da und hatte mit meinen Tränen zu kämpfen.Der Schlag kam unerwartet und ließ mich zusammen zucken.Er hatte Cem fest eine reingehauen und ich hatte es mitgesehen.Ich hielt mir geschockt die Hand vor meinem Mund, der zu einem 'o' geformt war und sah entsetzt zu meinem Bruder.

"Du elender Bastard!", schrie er laut und erneut landete eine Faust auf Cem, der meiner Meinung nach nichtmal Schuld hatte.Ich drückte fest in Cems Hand, da ich mich zu nichts traute.Er sah mir in die Augen und nickte nur als Zeichen, das er alles selbst klären würde.Ich nickte ihm zu.Er stand auf und stellte sich vor meinem Bruder.Cem öffnete seinen Mund, um etwas auszusprechen, doch mein Bruder hielt seine Faust in die Luft und schlug auf Cem ein.Er taumelte nach hinten und hielt sich an die Wand fest.Ich versuchte vom Bett aufzustehen und etwas zu unternehmen, doch es war zu spät.Ohne Cems Geborgenheit war ich zu schwach und zu nichts im Stande.Er hatte meine Hand losgelassen, was mich enttäuscht hatte und ein neuer Punkt dafür war, dass ich heulen würde.Ich jedoch blieb stark und kletterte mit meinen Beinen, die schmerzten, herunter und stützte mich am Bett ab.Ohne dabei zu achten, dass ich hinfallen könnte rannte ich auf beide zu und versuchte sie aufzuhalten.Cem unternahm gegen die Schläge von Serkan Abi nichts.Mein Bruder bemerkte mich und schubste mich zur Seite, worauf ich gegen Cems Arm knallte, der mich auffing und zu sich zog.Er schubste mich hinter sich und stöhnte vor Schmerz auf.

"Komm raus von da hinten Dilara!", schrie er.Ich versteckte mich hinter Cems großen Rücken und krallte mich an seinem Shirt.

"Warum sollte sie?", fragte Cem ihn provozierend.

"Sie ist mit einem Mörder zusammen! ", schrie mein Bruder ihn an und packte ihn am Kragen.Ich wurde durch den Aufprall zerquetscht.

Ich hörte Cem laut Atmen.Er wurde wahrscheinlich sauer durch diese Aussage,sehr sauer.

"Halt deine Fresse", schrie er meinen Bruder an und packte ihn am Hals.Er drehte ihn zur Wand und schubste ihn fest dagegen.

"Ich bin kein Mörder!", sagte er zähneknirschend und drückte fester.

Mein Bruder versuchte sich zu lösen, doch Cem war auf 180.Einer von uns würde hier lebend nicht herauskommen.

"Cem lass ihn!", schrie ich.Er sah weder zu mir, noch tat er etwas.

"Es hilft euch beiden nicht weiter", sagte ich leise und entsetzt.

"Halt du dich raus Dilara! Du hast schon genug getan!", sagte mein Bruder wütend und schubste Cem zur Seite.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt