Kapitel 37:"Wir müssen getrennte Wege gehen."

5.9K 241 14
                                    

Meine Augen öffneten sich, das helle Licht weckte mich.Umrisse waren zu erkennen, doch verschwommen sah ich auch sehr.Ich versuchte meine Blicke zu schärfen und blinzelte öfters.Als meine Augen den Kampf gegen das Licht gewannen, stöhnte ich schmerzhaft auf.Mein kompletter Körper tat weh, wirklich alles tat weh.Das einzige was ich bewegen konnte, war mein Kopf.Meine Beine fühlten sich immernoch betäubt an und mein Unterleib schmerzte.

"Guten Morgen Frau Yildiz."

Ich sah zur Seite.Tatsächlich, ich war im Krankenhaus.Die Krankenschwester lächelte mich höflich an.

Sie schüttelte Wasser ins Glas und half mir, mich hinzusetzen.

Als sie mir beim Trinken half, löste sich der Kloß in meinem Hals auf und ich fühlte mich besser.

"Alles tut weh", sagte ich leise aus mir.

"Ich weiß, tun ihre Beine weh?",fragte sie und massierte meine Beine.

Ich nickte.

"Fühlen sie es, wenn ich ihre Beine berühre?", fragte sie.

"Nein", sagte ich.

"Nicht gut", sagte sie und ich sah sie fragend an.

"Naja, es hat sie am meisten an ihren Beinen erwischt.Sie müssen wahrscheinlich Therapien so schnell wie möglich anfangen, denn es kann auch zu spät sein", sagte sie leise.

"W-wie meinen sie das?", fragte ich ängstlich.

"Sie müssen sich keine Sorgen machen.Sie sind gestern ins Krankenhaus eingeliefert worden.Desto schneller sie mit den Therapien anfangen, desto schneller wird alles gut", sagte sie lächelnd.

"Und was ist, wenn ich die Therapien nicht machen will?", fragte ich.

"Dann müssen sie damit rechnen, dass sie ihr Leben lang wohl im Rollstuhl verbringen werden", sagte sie im traurigen Ton.

"Es ist keine lange Therapie.Es dauert nicht lang.Ich würde ihnen die Therapie empfehlen.Sie schaffen das", sagte sie und legte ihre Hand auf meinem Rücken.

"I-ich überlegs mir", flüsterte ich leise.

"Sie haben Besuch.Sie warten im Wartezimmer.Soll ich sie holen?", fragte sie mich.

"Ja, können sie",sagte ich und lehnte mich zurück.

Wenn ich diese Therapie nicht machen werde, bin ich mein lebenlang gelähmt. Baris hat es erneut geschafft, mein Leben zu ruinieren.Ich hab keine andere Wahl, als diese verdammte Therapie zu machen.Danke Baris.

"Dilara", hörte ich aus der Tür.

Es war Esra, die lächelnd auf mich zulief.Fest umarmte sie mich.Meine Augen füllten sich.

Hinter ihr sah ich meinen Bruder.

"Abi", flüsterte ich und meine Augen füllten sich.

"Meine starke Schwester", sagte er und sah mich traurig an.

"Komm her", flüsterte ich mit tränengefüllten Augen.

Er kam auf mich zu und umarmte mich.

"Es tut mir so leid", flüsterte er in meine Schulter und ich spürte was nasses an meiner Schulter.

Geschockt sah ich nach vorn.Er weinte.Mein Bruder vergoss ernsthaft gerade Tränen.

"Du hast wochenlang gelitten und ich konnte nichts tun.Du hast sovieles ausgehalten und musst sogar weitere Konsequenzen tragen", flüsterte er .

Ich löste mich von ihm und wischte seine Tränen weg.

"Du trägst keine Schuld.Du hast mir geholfen.Während ich dort war , hab ich deine Liebe gespürt.Ich hab gespürt, wie du mit mir gelitten hast.Erzähl mir keine Lügen, dass du Schuld warst", sagte ich und sah ihm weinend in die Augen.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt