Kapitel 2:"Wie soll es mir gehen?Sieh mich an."

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Mein Name ist Dilara Yildiz.Ich bin 19 Jahre alt und Türkin.Ich habe meinen Abitur vor einem Jahr absolviert.Ich habe einen großen Bruder namens Serkan.Er ist 24 Jahre alt.Wir wohnen beide zusammen in einem Haus.Meine Eltern sind vor 6 Monaten ums Leben gekommen.Den Grund dafür erfährt ihr noch.Ich verkrafte es immer noch nicht.

Als ich aufstand,realisierte ich,dass ich mich schon wieder in den Schlaf geweint hatte.Ich seufzte und streckte mich.Stumm ging ich ins Bad und machte mich fertig.Ich kämmte meine lange schwarzen Haare,die mir bis zur Hüfte gingen.Ich griff nach meinem Mascara und strich mit der Bürste über meine langen Wimpern.Meine grüne Augen kamen dadurch zur Geltung.Ich blickte in den Spiegel und war unzufrieden.Wie immer.

Ich begab mich zur Küche und sah Serkan Abi(Bruder).

"Guten Morgen Dilaram(meine Dilara)" ,sagte er.

"Morgen" ,antwortete ich.

"Was machst du heute?" ,fragte er.

Ich zuckte mit den Schultern und trank Wasser.

"Ich denke ich gehe mit Esra raus" ,sagte ich.

Esra ist meine beste Freundin.Sie ist ebenfalls Türkin und 19 Jahre alt.Sie hat schwarze Haare und braune Augen.

Serkan Abi nickte und frühstückte.Ich aß etwas und nahm mein Handy.Ich wählte Esras Nummer.Sie nahm ab.

"Hallo?" ,fragte sie.

"Esra lass raus" ,bittete ich sie an.

Sie lachte und stimmte mit ein.

"Ich hol dich ab.Lass in die Stadt" ,sagte sie.

"Okay bis später" ,sagte ich.

Nach einer halben Stunde klingelte die Tür.Ich schloss sie auf und begrüßte Esra.Ich zog meine Schuhe an und wir machten uns auf dem Weg zur Stadt.Wir setzten uns auf die Bank.

"Wie geht es dir so?" ,fragte sie.

"Wie soll es mir gehen?Sieh mich an" ,sprach ich mit einem Hauch von Verzweiflung.

Sie sah mich bemitleidend an.Ich hasste diese Blicke.Sie machten mich schwach.Sie sagten mir,dass ich keine Kämpferin bin.Sie sagten mir,dass alles nie gut enden wird.Ich hab mich durch die Vergangenheit gekämpft doch werde ich ein normales Leben wie die anderen führen können?Habe ich mit meiner Vergangenheit abgeschlossen?Nein.Ich bin ein schwaches Mädchen,was denkt,dass alles von selber in Ordung wird.Ein Mädchen,was jeden Tag abends im Bett weint.Ein Mädchen,was jeder andere Mensch als Unnütz bezeichnen würde.

Esra rüttelte an mir.Ich war wieder in Gedanken versunken.

"Dilara..Du brauchst einen Freund!-

Ehe sie zu Ende sprechen konnte unterbrach ich sie.

"Männer sind in meinen Augen Schweine!" ,sagte ich voller Wut.

"Wann willst du mal glücklich werden?Wann willst du geliebt werden?Wann willst du jemanden lieben?" ,sagte sie streng und laut.

"Verdammt Esra!Du weißt ganz genau,dass so ein Mädchen wie ich niemand will.Sieh es ein und jetzt beende dieses Thema mit mir!" ,sagte ich.

"Okay okay!" ,sagte Esra.

"Es tut mir Leid.Ich hasse dieses Thema einfach" ,sagte ich.

"Deshalb hab ich dich darauf angesprochen.Um dich zu ärgern" ,sagte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Somit lockerte sich die dicke Luft zwischen uns und wir redeten und lachten stundenlang.Esra war die Einzige,die mich zum Lachen bringen konnte.Es gab Tage an denen ich dachte,dass ich Lächeln verlernt hätte.So dumm es auch klingt es gelang mir früher schwer zu Lächeln.Diese Zeit war die Schlimmste Zeit.Trotzdem stand mir Esra bei und brachte mich zum Lächeln.

Die Sonne ging unter und das Wetter wurde kühler.Der Himmel war leicht rot mit blau vermischt.

"Ich geh dann mal nach Hause" ,sagte sie und betrachtete die Menschen,die herun gingen.

Ich verabschiedete mich von Esra und beschloss spazieren zu gehen.Ich ging im Park herum.Ich betrachtete die Menschen.Sie sahen so glücklich aus.Sie waren problemlos glücklich.Ob ich auch mal so ein schönes Leben führen kann?Ob ich auch mal glücklich werde?Ob ich auch mal eine Familie gründen kann?Ob ich eines Tages meine wahre Liebe treffe?Ich war so in Gedanken versunken,dass ich nicht nach vorne schaute und gegen etwas hartes knallte.Ich blickte hoch..

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt