Kapitel 57:"Ja!"

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Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mädchen in meinem Alter spazierte rein, die mich fragend und eifersüchtig anblickte.
"Wer ist das Cem?"
Mein Herz klopfte um das Doppelte als davor und die Fragen im Kopf waren immernoch unbeantwortet.
Cem hingegen sah sie nervig und wütend an.
"Geh Selma", forderte er sie auf.
"Kannst du mir meine Unterlagen holen?", fragte sie ihn lächelnd, doch mich sah sie kaltblütig an. Alles klar.
Cem holte Zettel aus der Schublade im Flur heraus und überreichte ihr sie. Zum Abschied umarmte sie ihn zu lang und warf mir mürrische Blicke rüber.
Ich hustete extra, damit Cem sich von ihr löst, was er sofort tat.
"Wer ist das?", fragte ich wütend.
"Eine Arbeitskollegin."
"Achja? Wie kommt sie hier rein? Also meine Arbeitskollegen halten sich nicht bei mir zu Hause auf oder umarmen mich wie die letzte..", ich unterbrach mich selbst.
"Die Tür war offen."
Obwohl ich echt Unrecht hatte. Sefa hatte mich auch umarmt.
"Hast du ihre Blicke gesehen?"
"Was war damit?"
"Sie steht auf dich. Frag nicht so doof."
"Warte warte warte. Wer war dieser Junge mit dir in der Stadt?!"
"Ach, nur ein Arbeitskollege."
"Er steht auf dich."
"Oh Cem. Komm mir nicht damit."
"Aber diese Göre hat es voll auf dich abgesehen!"
"Okay ich sag dir die Wahrheit wer es ist, aber du wirst mir nicht sauer okay?"
"Okay", murmelte ich wütend und wartete gespannt auf eine Antwort.
"Sie ist mein nächtlicher Besuch."
"Cem!"
"Eifersüchtig?"
"Keines Weges!", antwortete ich und schlug auf ihn ein.
Er stoppte mich, als unsere Gesichter weniger Centimeter von sich entfernt waren. Er wollte mich küssen, doch ich entfernte mich von ihm.
"Ich hab dir gesagt, lass mir Zeit", sagte ich etwas beschämt.
Wir verließen die Wohnung und klärten im Auto das Thema Arbeitskollegen.
Er fuhr Richtung Krankenhaus, da ich eigentlich dort liegen müsste. Angekommen sahen wir Emin, der beinahe eingeschlafen war. Wir ließen ihn so und marschierten zu meinem Zimmer. Den Krankenschwestern hatten wir gesagt, dass wir angeblich spazieren wären. Ich nahm schnell eine Schmerztablette und hielt die Wärmeflasche von den Krankenschwestern an meinen Unterleib, um die Krämpfe loszuwerden.
Cem sah mich bemitleidenswert an und versuchte mir mit allen Mitteln zu helfen. "Es tut mir so Leid Canim", flüsterte er mit geschlossenen Augen, als er sich zu mir gelegt hatte. Soviel zum Thema lass mir Zeit dachte ich und verdrehte die Augen.
"Ich geh schlafen", sagte ich und drehte ihm den Rücken zu. Voller Erschöpfung wurde ich von der Realität zum Traum katapultiert und nahm von der Außenwelt nichts wahr.
Cems Sicht:
Fest drückte ich einen Kuss auf ihrer Wange ab und weckte im Wartezimmer Emin, der verpeilt um sich her schaute.
"Komm, hab dir was zu erzählen", grinste ich.
Er gähnte, stand auf und folgte mir. Es war schon acht Uhr abends. Ich fuhr seinen Wagen, er neben mir.
"Noch wach?", fragte ich ihn fröhlich.
Er bejahte und meinte ich solle ihm erzählen was passiert sei.
"Zwar war es zu früh, aber ich hab ihr das Haus gezeigt. Sie hat geweint, als sie das Kinderzimmer gesehen hat und ich hab mich tausend Mal entschuldigt, sogar beim Kind. Es hat sie berührt, sie meint, ich solle ihr so einen Tag Zeit lassen."
"Sie ist so naiv, was verzeiht sie so einem Penner wie dir?", lachte Emin.
Er hatte Recht. Sie war echt naiv.
"Hast du geheult?", fragte er und starrte mich geschockt an.
"Nein man, wie kommst du drauf?"
"Rote Augen, als hättest du gekifft."
"Nein man ich hab nicht geheult"
Er fing an laut zu lachen.
"Du hast geheult. Ich kenn dich doch", lachte er und hielt sich am Bauch fest.
"Harte Schale, zu weicher Kern", lachte er.
"Jetzt sei ruhig, bevor ich die Frust an deinem Auto rauslasse!", schrie ich belustigt.
Er verstummte.
"Danke Emin. Hast mir meine Beziehung gerettet."
"Ich weiß, bist mir echt was schuldig."
Wir lachten.
Emin beschloss bei mir zu schlafen.
Er war müde und verzichtete auf Zocken weshalb ich im Wohnzimmer die xBox einschaltete und solange zockte, bis ich mitten im Spiel einpennte.
~
"Wo ist mein Gel?", schrie ich durch die Wohnung und kämmte meine Haare.
"Junge, gehst du auf deine Hochzeit oder deine Freundin besuchen?"
"Stell dir vor sie macht mir ein Heiratsantrag", grinste ich.
"Sicher ist sicher", ergänzte ich und nahm das Gel aus Emins Hand.
"Du bist nicht normal", stellte er fest.
Schnell parfümierte ich mein Shirt mit meinen modischen Pullover ein und strich meine enge Hose etwas glatt. Mein letztes Haar saß perfekt, weshalb ich Emin aus der Wohnung schubste und die Blumen zur Hand nahm.
Ich hatte ihr einen feinen Blumenstrauß mit Rosen und anderen Schmuckzeugs gekauft.
Vor Aufregung sie endlich zu sehen drückte ich doppelt so stark auf das Pedal und musste mir erstmal das Gemecker meines Freundes anhören.
"Fahr mich in die Stadt. Eure Gespräche waren mir letztends zu hart. Keine Lust auf Liebesfilm", motzte er.
"Du brauchst eine Freundin. Kuck mal wie er vor Eifersucht stirbt."
Ich lachte ihn aus und ließ ihn in der Innenstadt aus.
Da das Krankenhaus in der Nähe war, parkte ich gemütlich am Straßenrand und joggte zur anderen Straßenseite. Dort ging ich schnelle Schritte gerade aus, bis ich abbog und das Krankenhaus erreicht hatte.
Dann musste ich minutenlang überlegen, welche Zimmernummer sie nochmal hatte und fand sie letztendlich.
Ich sah ein fremdes Mädchen, aber Dilara lag daneben.
Lächelnd ging ich zu ihr und übergab ihr mit einem Wangenkuss den Blumenstrauß.
Auch ihre Zimmergenossin starrte mich unzählige Male an, was mich nicht interessierte und ich Dilara fragte, wie es ginge.
"Heute Abend oder Morgen ist es soweit. Ich hab denen gesagt, die sollen das per OP erledigen."
"Du hast was?", fragte ich laut und riss meine Augen auf.
"Dilara wieso?", fragte ich entsetzt.
"Die andere Variante ist mir zu unangenehm. Ist ja wie abtreiben", sagte sie und verzog ihr Gesicht.
"Du willst eine OP wirklich durchziehen?"
"Ist doch meine Entscheidung!", zickte sie.
"Okay okay", sagte ich unschuldig.
"Wo sind deine alten Sachen?"
"Im Hotel. Wieso?"
"Weil ich meine Putzfrau wieder brauche."
"Vergiss es. Ich bleib im Hotel, bis wir heiraten", lachte sie.
"Da sind zuviele Typen. Wer weiß Gott zu was sie im Stande sind!?"
"Werd doch nicht wieder so eifersüchtig", flüsterte der kichernde Engel.
"Egal jetzt. Das ist im Moment unwichtig."
Ich stimmte mit ein.
"Lass uns spazieren. Mir ist todeslangweilig. Ich bin nämlich seit sieben Uhr wach", motzte sie und stand auf.
Ich half ihr, ließ sie bei mir einhaken und schon verließen wir das Zimmer.
Sie ging echt langsam und man merkte, dass sie Schmerzen hatte, doch sie ließ sich nichts anmerken.
"Ist ja nicht so, dass du meinen Arm vergewaltigst, um die Schmerzen nicht zu zeigen,mh?",lachte ich.
"Tut mir Leid", piepste sie beschämt und lockerte ihren Griff.
"War nur Spaß", flüsterte ich an ihrem Ohr und zog sie seitlich zu mir.
"Cem?", fragte mein Engel.
Ich blickte runter zu ihr und sah sie fragend an.
"Versprich mir, dass du im Krankenhaus bleibst und auf mich wartest."
"Wenn ich könnte, würde ich sogar mit dir im OP Saal stehen und deine Hand halten, aber geht ja nicht. Ich bleibe vor dem Saal stehen und werde auf dich warten. Versprochen."
"Wein jetzt nicht. Alles wird gut", flüsterte ich leise und küsste ihre Tränen weg.
"Wir werden tausende von Kinder machen, sodass du nicht mehr traurig bist",lachte ich.
Sie lachte nicht, sondern lächelte schräg und nahm meine Hand in ihre.
Zusammen spazierten wir in Schneckentempo herum, bis es kälter wurde und erst dann ich ihre Kleidung bemerkte. Ihr war sicherlich kalt, weshalb ich ihr meinen Pullover gab und angrinste.
"Was schaust du so hässlich?", lachte sie.
"Riecht der Pullover gut oder gut?"
"Himmlisch", schwärmte sie.
"Du hast mir jetzt verziehen ne?"
Sie nickte nachdenklich.
"Darf ich deine trockenen Lippen schmecken?"
"Cem",fluchte sie und fasste sich an die Lippe.
"Ich hab in den letzten Tagen auf meine Lippen garnicht geachtet, also sei ruhig!"
Fest umschlung ich sie mit meinen Armen, eine Hand an ihrer Hüfte, die andere am Hintern.
"Der Kuss im Auto war öde."
"Hoff nicht, dass ich dich jetzt küsse. Hier sind Menschen."
Genervt verdrehte ich die Augen und führte sie etwas weiter weg vom Krankenhaus.
Gierig streifte ich mit meiner Nase ihre Wange entlang und flüsterte, wie sehr ich sie vermisst hatte. Sie lächelte nur mit roten Wangen.
Sie wollte etwas sagen, doch ich küsste sie zart, während sie mit ihren Händen zu meinem Nacken gelang und sich auf Zehenspitzen stellte.
Ganze zwei Wochen hatte ich diese Lippen nicht vernünftig gespürt. Ganze zwei Wochen war diese Stellung nicht angebracht.
Sie löste sich und atmete tief durch, doch erneut legte ich hastig meine Lippen auf ihre, bis unsere Zungen mit ins Spiel kamen.
3 Monate später..
Dilaras Sicht:
Schnell kämmte ich meine Haare. Danach nahm ich meine Tasche, verschwand aus dem Hotelzimmer und hüpfte in den Aufzug. Von dort rannte ich lächelnd zu Cem und umarmte ihn.
"Kleine du zerdrückst mich."
"Juckt?"
"Alles Gute Baby."
Lachend löste ich mich von ihm und bedankte mich.Zusammen würden wir heute schick essen gehen, da heute mein Geburtstag war.
Im Restaurant angekommen aßen wir gemeinsam. Danach beschlossen wir mit dem Auto nach Köln zu fahren, um shoppen zu gehen. Auf der Autofahrt legte ich mich nach hinten, da mir schlafen zumute war.
"Ich bereu es keine bequeme Kleidung mitgenommen zu haben."
Es war echt unangenehm mit einem Kleid hier zu sitzen.
"Wir waren doch nur in einem Restaurant, nicht auf einer Hochzeit. Auch wenn es mein Geburtstag ist. Alles deine Schuld!", beschuldigte ich ihn, hörte ihn jedoch lachen.
"Wir sind gleich da. Danach kaufen wir uns was bequemes."
"Okay",murmelte ich.
Mein Kleid war bodenlang und weiß. Am Dekolletee waren verschiedene Muster mit Spitze. Ab der Hüfte ging es breit nach unten. Ehrlich gesagt betonte es meine Figur sehr. Cem hatte es mir letztends geschenkt. Es war eher für besondere Anlässe gedacht.
Kurz richtete ich meine Frisur und schminkte mich nach, da wir seine Cousine besuchen würden.
Angekommen suchten wir erstmal lange nach einem Parkplatz, da die Cousine mitten in der Stadt wohnte. In einer engen Parklücke quetschte er sein Auto. Was ein Depp. Ausgestiegen schlenderten wir durch die Straßen. Ich konnte ehrlich gesagt nicht mehr.
"Ich hab eine Idee", sagte er.
"Was denn?", fragte ich.
"Lass uns meine Cousine verarschen. Aber dafür muss ich deine Augen zu machen."
"Wieso das?", fragte ich.
"Naja ich sag mal so. Meine Cousine kennt meine Ex-Freundin und ihr habt die gleichen Lippen. Ich verarsche sie, dass du meine Ex wärst."
Plötzlich fing er an zu lachen.
"Welche Ex und unsere Lippen sind gleich? Ich mach das nicht!", sprach ich eifersüchtig.
"Komm schon."
Ohne dass ich eingestimmt hatte, schloss er mit seiner Hand meine Augen und kurze Zeit später öffnete sich die Tür. Es war still im Raum. Als ich sprach, hörte ich ein Echo von mir. Wo zur Hölle waren wir? Nebenbei bemerkte ich, dass wir einen langen Weg gerade aus spazierten und meine High Heels deutlich zu hören waren.
Plötzlich entfernte er meine Augen. Ich konnte nichts weiteres als lächelnd und geschockt zu staunen.
"Ach du scheiße", flüsterte ich und blickte um mich herum. Ein Kameramann, Aylin und Emin und ein Pastor.
Plötzlich fing der Pastor vor uns an zu reden.
" Liebe Dilara, lieber Cem, der Tag der Eheschließung stellt mit Sicherheit einen besonderen Höhepunkt im Leben der Menschen dar. Es ist der Tag, an dem sich zwei Menschen aus Liebe ihr Ja-Wort geben. Dieses Ja gilt aber nicht nur für freundliche, schöne und harmonische Tage und Zeitabschnitte, dieses Ja muss auch Bestand haben, wenn einmal schwere Zeiten eine Ehe belasten oder überschatten. Es wird nicht immer eitel Sonnenschein sein, das eine oder andere Wölkchen wird sich einschleichen, ab und zu auch ein Gewitter. Seid euch bewusst, dass ihr für das Wetter in eurer Ehe selbst verantwortlich seid. Und wenn sich trotz sorgfältigem Bemühen ein Gewitter nicht so leicht vertreiben lässt, dann denkt an Heute und Morgen und an das Herzklopfen und die Vorfreude auf eure schönsten Tage und wie wunderbar diese Tage waren, trotz aller Hektik und Arbeit der Vorbereitungen. Manchmal hilft es auch, sich „Wolkenschieber" zu holen, eure Trauzeugen zum Beispiel, die ihr mitgebracht habt und die das eine oder andere Auge auf eure Ehe haben."
Neben mir stand Aylin, neben Cem Emin.
Kurz machte er eine Pause. Cem und ich saßen auf den Stühlen. Ich dachte es ist vorbei, doch er hielt eine weitere lange Rede.
"Heute bin ich nur dazu da, mit euch den rechtlichen Grundstein für eure Verbindung zu legen. Aus dem losen Band der Freundschaft knüpfe ich mit euch ein festes Band der Ehe, ich bin sozusagen der Knoten in eurem Leben.
Ich bitte das Brautpaar und die Trauzeugen mit mir aufzustehen"
Wie ein Honigkuchenpferd grinste ich und stand aufgeregt auf.
"Cem Korkmaz, ich frage Sie, ist es Ihr eigener und freier Entschluss, mit der hier anwesenden Dilara Yildiz die Ehe einzugehen, so antworten Sie mit Ja."
"Ja", sagte Cem selbstsicher und laut, weshalb ich plötzlich lachen musste, doch mich rechtzeitig halten konnte.
"Dilara Yildiz, ich frage auch Sie, ist es Ihr eigener und freier Entschluss, mit dem hier anwesenden Cem Korkmaz die Ehe einzugehen, so antworten Sie mit Ja."
Wegen Cems Blicken musste ich losprusten und fing an zu lachen. Auch die Trauzeugen und der Pastor mussten leicht lachen. Wieso musste das auch jetzt passieren? Ich hielt die Luft an und beruhigte mich.
"Ja!", schrie ich durch den riesen Saal und musste meine Zähne beim Grinsen zeigen.
"Nachdem ihr nun beide meine Frage mit JA beantwortet habt, erkläre ich euch nunmehr kraft Gesetzes zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten. Ihr dürft euch jetzt gegenseitig die Ringe anstecken und euch küssen."
Aylin überreichte mir lächelnd den Ring, während Emin Cem einen überreichte.
Erst steckte mir Cem den Ring ein und flüsterte:"Nimm ihn als Zeichen meiner Treue und meines guten Aussehens."
Danach steckte ich ihm kichernd den Ring in den Ringfinger und flüsterte:"Nimm ihn als Zeichen, das ich die beste Ehefrau bin."
Perplex umarmte ich ihn fest und küsste ihn anschließend auf dem Mund. Der Kameramann hatte alles auf Band.
Kurz unterhielten wir und formal mit dem Pastor, unterschrieben noch welche Unterlagen und durften raus.
Ich fing an zu kreischen und umarmte Cem fest.
"Ich liebe dich!", schrie ich und küsste ihn pausenlos auf die Wange.
Cem lachte nur und hob mich hoch.
Ich war verheiratet. Verheiratet! Es war einfach so unrealistisch.
Wir wurden mit Rosenblättern abgeworfen, von Emin und Aylin, die selbst glücklich wegen unserer Ehe waren.
"Ich liebe dich auch Melegim!(Engel)",schrie er zurück und ließ mich runter.
Schleunigst umarmte ich Emin und Aylin und bedankte mich bei ihnen, was für tolle Freunde ich nur hatte.
Sie wollten uns alleine lassen und wollten gehen, obwohl ich sie aufgehalten hatte. Trotzdem gingen sie.
Grinsend drehte ich mich zu Cem und schmiegte mich an seine Brust.
"Ich bin verheiratet", brachte ich glücklicherweise entsetzt aus mir und starrte meinen Ring an.
Hoch blickte ich zu meinem Ehemann, der mich strahlend ansah.
Er strich meine Haare nach hinten und küsste mich von Gesicht bis Hals ab.
"Auf diesen Tag habe ich gewartet", lächelte er.
"Oh Gott ja. Ich fass es immernoch nicht."
Am Rhein setzten wir uns auf die Wiese und genossen diesen romantischen Augenblick. Zwischendurch erklärte mir Cem, wie er diesen Tag organisiert hatte. Dieser Tag hatte ihn Pleite gemacht, meinte er, weswegen ich lachen musste.
"Du hast es Perfekt hinbekommen. Ich bin so glücklich", hauchte ich als Kompliment und sah auf unsere Ringe.
"Danke für das beste Geschenk zum Geburtstag."
"Keine Ursache. Ich habs völlig vergessen. Aylins und Emins Geschenke liegen im Auto."
Ich nickte.
"Es ist echt heiß", urteilte er über das Wetter.
Ich knöpfte sein Hemd bis zur Mitte auf und pustete gegen sein Oberkörper.
"Besser?", fragte ich lachend.
"Du kannst ruhig tiefer gehen. Dort ist es am heißesten. Immerhin sind wir jetzt Mann und Frau", gab er amüsant von sich und legte sich auf die Wiese.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und schloss meine Augen.
"Gehst du schlafen Ehefrau?"
"Nein ich ruhe mich nur aus Ehemann."
"Okay Ehefrau."
Lächelnd öffnete ich meine Augen und setzte mich aufrecht hin.
"Ich hole mir jetzt ein Eis. Möchte mein Ehemann Eis?"
"Ja ich komme mit, falls jemand meine Ehefrau angafft."
Ich war schlicht und ergreifend einfach nur glücklich. Dazu sprachlos. Ich fand mein Geburtstagsgeschenk war wunderschön.
Zusammen kauften wir uns jeweils zwei Kugeln und spazierten den Rhein entlang. Es herrschte zwischendurch windige Luft, was das Wetter noch anschaulicher machte.
Ich war immernoch in dem wunderschönen Kleid, er in seinem attraktiven Hemd.
Plötzlich bemerkte ich, dass man seinen Ausschnitt sah.
Schnell knöpfte ich alle Knöpfe nach oben und sah Cem sauer an. Er hingegen blickte mich grinsend wie ein Kind an und leckte mit seiner Zunge über meine Nase.
"Ihh", ekelte ich mich, wusch seine Spucke weg und verzog mein Gesicht.
Als wir mit unserem Eis fertig waren, knipsten wir viele Bilder von uns und baten andere Personen ein Bild von uns mit dem wunderschönen Ausblick zum Rhein zu schießen.
Viele bekamen mit, dass wir frisch verheiratet waren und beglückwünschten uns, da Cem es die ganze Zeit quer durch den Rhein schrie.
"Es reicht jetzt!", sagte ich wie eine Irre und hielt ihm die Hand vor dem Mund.
"So Ehefrau. Wollen wir hier irgendwo ein Hotel auffinden, dort schlafen, morgen aufstehen und weiter reisen oder jetzt nach Hause fahren und den Rest des Lebens langweilen?"
"Ich muss zurück. Ich muss nämlich arbeiten", flehte ich.
"Nein du kündigst. Es gehört sich nicht, wenn die Frau arbeitet. Ich arbeite und das reicht!", sprach Mr.Ehemann.
Ich verdrehte meine Augen.
"Jetzt muss ich auch noch grundlos kündigen. Vielen Dank!"
"Also was jetzt? Weiter reisen oder Rest des Lebens Langeweile haben?"
"Das Erste natürlich!",sagte ich und zog ihm mit mir mit.
Plötzlich nahm er mich hoch und küsste meine Lippen so sanft wie nie. Er hatte mir mein Leben vereinfacht. Früher war ich das depressive Mädchen, was abends im Bett weinte und heftig unter ihrer Vergewaltigung litt. Heute lache ich grundlos, fühle mich seelisch als auch körperlich prima und habe eine perfekte Zukunft mit meinem unreifen Ehemann vor mir. Dies ist unsere Liebesgeschichte. Tatsächlich hatte sie ein perfektes Ende. Freudig konnte ich der Welt erzählen, was ich für einen charmanten Ehemann habe. Dilara und Cem...

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt