Kapitel 22:"Serkan!"

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Langsam erwachte ich aus dem Schlaf und bekam als aller erstes Cem zu Gesicht.Unsere Gesichter waren so nah und er lächelte mich warm an.

"Guten Morgen Schlafmütze" ,sagte er und stand auf.

"Wie lang hab ich geschlafen?" ,fragte ich und streckte mich.

"Es ist 13 Uhr.Ich war um 12 Uhr wach und hab dich die ganze Zeit angeguckt" ,sagte er lachend.

"Es war schlimm" ,sagte er und lachte mich aus.

Ich schüttelte lachend meinen Kopf und sagte:"Du bist unmöglich."

"So jetzt lass uns fertig machen und danach zum Auto.Ein Kumpel hat es abgeschleppt und das Auto voll getankt.Es steht vor dem Hotel" ,sagte er und gab mir meine Sachen.

"Zieh dich hier um.Bin im Bad" ,sagte er und verschwand.Ich zog mich um und als er fertig war,ging ich rein.

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Gerade sitze ich vor meinem Bruder.Zufällig hat er Esra getroffen und die Wahrheit ist rausgekommen.

"Du wirst niewieder mehr die Wohnung ohne mich verlassen" ,sagte er laut und schrie mir ins Gesicht.

"Das kannst du nicht machen!" ,schrie ich zurück.

"Was ist an diesem Hund so besonders he?Wer ist er?" ,schrie er wütend und ballte seine Hände zu Fäuste.

"Was an ihm besonders ist?Er ist der jenige,der mir immer zuhört.Er ist der jenige,der mir seine volle Aufmerksamkeit schenkt!Er ist der jenige,der mein Wert schätzt.Verstehst du?Bei ihm werde ich nicht als Schlampe dargestellt sondern behandelt wie ein Mensch!" ,schrie ich und meine Tränen fanden ihren Lauf.

"Das heisst ich war nie bei dir?" ,schrie er zurück.

"Ich weiß,dass du mich für etwas ehrenloses hälst!Ich fühl es.Ich weiß,dass du mich,als Schwester,nicht mehr wert schätzt.Und ich weiß ganz genau,dass du mir für den Tod von Anne und Baba die Schuld gibst!Ich sehe es in deinen Augen.Hälst du mich für dumm?" ,schrie ich und fiel auf die Knie.

"Ich will zu Mama" ,sagte ich flüsternd und verlor die Kontrolle über mich.

Damla war auch da und nahm mich in den Arm.

"Weißt du wie es sich anfühlt,seinen Vergewaltiger auf der Straße zu begegnen?" ,flüsterte ich.

"Dir ist es egal,Dilara" ,sagte er und meine Wut wuchs.

"Egal also?Nicht dein Ernst.Erinnerst du dich nicht?Nicht daran,wie ich jeden scheiß Abend geweint hab.Wie ich stundenlang in der Dusche stand,weil ich mich dreckig gefühlt hab" ,weinte ich und wurde durch meinen Schluchzer unterbrochen.

"Geh auf dein Zimmer wir reden später" ,sagte Damla zu mir und ich ging aufs Zimmer.

Ich ging aufs Zimmer und versuchte meine Tränen zu stoppen.Wie hat er es geschafft,sich so schnell zu verändern?Was ist blos in ihn gefahren?Es lohnte sich nicht für so etwas zu weinen.

Ich wusch mir mein Gesicht und war am Laptop.Meine Zimmertür öffnete sich und Damla trat herein.Sie setzte sich aufs Bett und fing an:"Du wurdest also vergewaltigt?"

Ich senkte meine Blicke.Ich wollte nicht,dass sie es erfährt.Ich wollte nicht diese mitleidigen Blicke sehen.

"Wie fühlst du dich?" ,fragte sie als sie bemerkte,dass es mir schwer fiel zu antworten.

"Willst du keine Therapie machen?" ,fragte sie weiter.

Genau ab dem Wort kam alles hoch.Die Tage,an denen ich gezwungen wurde Therapien zu machen.Die Tage,an denen ich als psychischkrank galt.Die Tage,an denen mir nicht mal mein Bruder beistehen konnte.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt