Er setzte sich aufrecht hin und schaltete den Fernseher aus, ich schaltete die Nebenlampe an.
"Mein Liebesgeständnis", sagte er und strich sich durch die Haare.
"Wie fandest du alles?", fragte er.
"Perfekt, wenn du daran zweifelst, dass du was falsch-
"Verdammt wieso hast du meine Liebe nicht erwiedert?"
Völlig durcheinander von diesen Wörtern, schaltete mein Kopf ab und ließ mich in dieser Situation sprachlos. Wie sollte ich ihm diesen Grund beichten? Hatte ich überhaupt einen vernünftigen Grund für das Erwiedern der Liebe meines Freundes? Für Cem? Er war wütend und enttäuscht, kurz davor alles um sich herum zu schmeißen.
"Liebst du mich nicht?"
"Doch", brach ich aus mir, doch brach es zitternd aus mir.
Mit gesenktem Kopf stand ich auf und wollte weg, doch wurde aufgehalten. Um ihm meine Schwäche nicht zu zeigen, wich ich aus doch knallte mit dem Rücken gegen die Matratze. Er hatte mich. Um mich nicht entkommen zu lassen, legte beziehungsweise setzte er sich auf meinen Bauch, jedoch mit leichtem Gewicht.
"Sag" , hörte ich nur.
"Lass mich erstmal vernünftig sitzen."
Er stand auf, gab mir die Hand und so saßen wir zusammen, er gegenüber von mir.
"Cem ich hab so Angst", flüsterte ich mit sensibler Stimme ihm entgegen.
"Während du jeden Tag an unsere Zukunft denkst, denke ich nach wie ich meine scheiß verdammte Vergangenheit hinter mir lassen soll. Ich will unsere Bindung durch diese beschissene Vergangenheit nicht zerstören!", sagte ich laut und weinte unerwartet fürchterlich dabei.
Wie ich auf so eine Wortwahl kam, wusste selbst ich nicht, dennoch passten diese Wörter zu meiner Vergangenheit wie eine Faust auf das Auge.
"Ich weiß selbst nicht was los ist.Ich komm immernoch nicht klar, dass ich mit einem wie dir zusammen bin. Du hast mich kein Stück verdient Cem."
"Doch hab ich", sagte er stur und nahm meine Hand in seine.
"Ich bin benutzt, dreckig, ein ehrenloser Teufel. Wieso bist du bei mir? Wäre ich du, würde ich mich verlassen, denn niemand will eine kranke wie mich. Jeden Tag heule ich rum und versuche irgendwas gutes aus jeder Stunde zu machen. Trotzdessen bist du bei mir, aber wieso?"
Schweratmend sah ich ihm in die Augen und bemerkte den Schmerz an meinen Arm, woran Cem vor Wut drückte.
"Weil ich dich liebe", sprach er leise und sah zur Seite.
"Hör auf dich runter zu ziehen. Von mir aus könntest du noch schlimmere Sachen tun, ich verlasse dich nicht. Der angeblich hässliche Player bleibt bei dir", sagte er und brachte mich zum lächeln.
Er war immernoch wütend, doch fraß alles in sich herein.
"Ich hab es nicht einfach mit dir, doch ein Mädchen wie du ist interessanter als irgendeine langweilige, die ein normales Leben führt. Damit will ich sagen, dass du mich beeindruckt hast, mit allem. Ich hasse Baris und warte auf den Tag, an dem er sich bei uns blicken lässt. Ich werde ihn härter als die Hölle bestrafen", sagte er und rückte näher zu mir.
"Ich werde keinen langen Text vortragen, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, weil das erstens schwul ist, zweitens ist das mir zu langweilig", sagte er und wir fingen an zu lachen.
"Red nicht mehr darüber, verstanden? Wir beide schauen ab jetzt nach vorn", sagte er und wie auf Kommando drehten wir unsere Köpfe nach vorn und fingen an lauthals zu lachen. Selbst unser Humor ist gleich.
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Dilara&Cem
RomanceDilara, jung, hübsch jedoch schmutzig.Sie wurde vergewaltigt und lernt plötzlich einen Jungen kennen, der gefährlich und emotionslos wirkt. Was steckt hinter seiner Vergangenheit und wird er Dilaras Vergangenheit akzeptieren?Was passiert, wenn Dilar...