Kapitel 9:"Ich muss hier sofort weg!"

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Es sind schon 3 Wochen vergangen seitdem ich Cem nicht mehr gesehen hab.Esra hat mich öfters angerufen,doch ich hatte im Moment keine Nerven für sie.Mein Bruder verhält sich ruhig und komisch.Man sieht ihm an,dass er bedrückt ist,doch er will nicht reden.Gerade sitze ich in meinem Zimmer und schaue aus dem Fenster.Die Sonne schien leicht und der Himmel war blau.Meine Zimmertür öffnete sich und mein Bruder platzte herein.Er setzte neben mich und legte einen Arm um meine Schulter.

"Meine Schwester ist nur noch zu Hause" ,sagte er und schaute mich an.

"Mein Bruder verhält sich komisch aber erzählt es mir nicht" ,antwortete ich zurück.

Er gab mir einen Umschlag den ich fragend zur Hand nahm.

"Was ist da drin" ,fragte ich.

"Öffne ihn" ,sagte er und sah mir zu,wie ich ihn öffnete.Es war ein Brief.Ich öffnete ihn und las ihn mir konzentriert durch.Wort zu Wort stieg mein Lächeln und mein Herz machte Saltos.Mein Grinsen wurde immer breiter.Ich sprang herum und fing an zu schreien.

Ich umarmte meinen Bruder und küsste ihn auf der Wange.Er hat mich auf einer Universität angemeldet!

"Denkst du ich erfülle die Wünsche meiner Schwester nicht?" ,fragte er lachend.

Sofort senkte ich mein Lächlen und schaute ihn an.

"Woher sollen wir so viel Geld herkriegen?" ,fragte ich.

"Dilara ich hab die Firma unseres Vaters.Mach dir keine Sorgen" ,sagte er und küsste mich auf die Stirn.

"Ich wollte mit Esra studieren" ,sagte ich und erinnerte mich an das Geschehen.

"Was ist zwischen euch passiert?" ,fragte Serkan Abi.

"Sie hat mich in den Dreck gezogen,meinte ich wäre ehrenlos" ,sagte ich und wollte nicht weiter reden.

Er nickte.

"Mach dir nichts raus.Es wird alles gut" ,sagte er.

Ich nickte einfach und las mir den Brief öfters durch.

"Wie hast du das überhaupt geschafft,dass ich angenommen wurde?" ,fragte ich.

"Ich hab meine Kontakte" ,sagte er und wir beide setzten uns auf das Bett.

"Wieso bist du zur Zeit so ruhig?" ,fragte ich leise und wippte mit meinem Bein herum.

Er brummte und zuckte mit den Schultern.

"Was ist passiert?" ,fragte ich.

"Hmm..Naja an dem Tag wo Mesut und Okan hier waren.." ,sagte er und beendete den Satz nicht.

"Jaaa?" ,sagte ich und zog meine Augenbrauen nach oben.

"Ich.Ich hab da ein Mädchen gesehen.Wir haben uns angelächelt und dann bin ich gegen sie gelaufen" ,sagte er und schaute verwirrend nach vorne.

Ich lachte leicht.Mein Bruder ist echt typisch und verpeilt.

"Sie war so hübsch ich kriege sie aus dem Kopf nicht mehr raus" ,sagte er wie ein kleines Kind.

Verzweifelt schaute er zu mir.

"Man sieht sich zwei mal im Leben" ,sagte ich verträumt und musste mich an Cems Worte erinnern.

"Hmmm" ,sagte er und dachte nach.

"Geh irgendwann mal wieder in die Shisha-Bar.Vielleicht hält sie sich dort auf?" ,fragte ich und lächelte in aufmunternd an.

"Und wenn nicht" ,fragte er.

"Dann gehst du öfters dahin" ,sagte ich.

"Dilara?" ,fragte er und blickte mir in die Augen.

"Ja?" ,fragte ich.

"Was würdest du tun,wenn ich eines Tages mal verheiratet bin und dann weg ziehe?" ,fragte er leise.

Meine Augen füllten sich.Ich wollte ohne ihn nicht.Ich konnte es nicht.Ich zuckte mit den Schultern.

"Hm.Dir hinterher ziehen" ,sagte ich.

"Ich kann ohne dich nicht.Du bist meine Familie Abi!" ,flüsterte ich leise.

Schonwieder musste ich an meine Eltern denken.

"Aber eines Tages wirst du auch verliebt sein und heiraten?Was dann?" ,fragte er.

"Willst du mich loswerden?" ,fragte ich ihn.

"Neeeein" ,sagte er und lachte leicht

"Ich hab darüber noch nie nachgedacht" ,sagte ich knapp und verließ das Zimmer.

Ich überlegte was ich machen soll.

"Abi ich geh nach draußen!" ,schrie ich laut.

"Handy mitnehmen und aufpassen nicht vergessen!" ,schrie er zurück.

Ich zog mir meine Schuhe an und trat heraus.Durch den starken Wind wurde ich nach rechts geschubst.Meine Haare wehten durcheinander und meine Augen wurden durch den Wind feucht.Meine Hände bekamen Gänsehaut,worauf ich sie sofort in die Jackentasche steckte.Meine Lippen vibrierten vor Kälte.Der Himmel trug die Farbe lila.Draussen war es schon etwas dunkel.

Langsam spazierte ich durch die Innenstadt und lächelte als ich den Zuckerwattenstand sah.Genau als ich mich auf dem Weg zu dem Stand machen wollte,stand vor mir jemand und hielt mich davon ab.Geschockt und unerwartet stand ich da und blickte der Person ängstlich in die Augen.

"Ich muss hier sofort weg!" ,flüsterte ich mir selbst zu.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt