Kapitel 35:"Meine Prinzessin ist verletzt."

5.5K 228 10
                                    

Es sind schon drei Wochen vergangen.Immernoch bin ich hier und werde wirklich jeden Tag geschlagen.Die Schläge werden Tag zu Tag härter und länger. Die Gewohnheit hatte sich im Laufe der Wochen entwickelt, sodass meine Angst weg war.Ich fühlte nichts mehr.Nur meine Tränen hatten sich gemeldet.Es waren nur Tränen, mehr nicht.Nichtmal Trauer war da.Ich war emotionslos geworden.Kein Hauch von Gefühlen verbirgte sich in mir, bis auf den Schmerz, der sich nur bei den Schlägen blicken ließ.Baris hatte aus mir ein Monster gemacht. Ich hatte an jeder Stelle meines Körpers eine Verletzung.Mal war es eine tiefe, eine lilane, eine aufgeratschte oder eine Schnittwunde.Er hatte mich auf die unterschiedlichsten Art und Weisen zur Ohnmacht geschlagen. Entweder war es seine Faust oder ein Messer oder aber auch etwas hartes.Hauptsache ich hatte Schmerzen. Ich wusste nicht mehr wie es mir geht, so schlimm waren die Schläge.Was heisst war?Immernoch.Gerade hatte er wieder seine Gewalt an mir abgelassen.Noch nie wurde ich so hart bestraft.Ich denke, in der Hölle ist es tausend Mal angenehmer als hier bei Baris.Vergewaltigt hatte er mich nicht mehr, dafür war ich Baris echt dankbar.Ob ich schwanger war, ist noch die Frage doch ich denke ich hab sie mir selbst beantwortet.Ich breche ab und zu und das kann nur ein Zeichen der Schwangerschaft sein.Baris weiß nichts davon, denn er würde das Kind umbringem.Soviel Unmenschlichkeit besaß ich nicht. Dieses Kind würde so oder so sterben.Entweder würde es verhungern, da ich nichts gescheites zum Essen bekomme oder die harten Schläge von Baris würden das Kind zum Tod führen.Traurig bin ich nicht. Ganz im Gegenteil mir würde eine Last von der Schulter fallen.Vom psychischen brauche ich erst garnicht anzufangen. Ich bin durch mit jedem Nerv und Gefühl.Mag passieren was soll, ich würde keine Reaktion mehr zeigen.Meine Gefühle waren weg und ich besaß nur noch ein schwarzes Herz, was selbst aus Zwang lebt. Ich hatte mich einmal rausgetraut, das aber auch weil Baris mich gezwungen hatte.Es war ein komisches Gefühl.Man fühlt sich hier wie im Gefängnis und plötzlich ist man draußen.Doch dies war nicht lange, denn ich bekam eine Panikattacke und wurde sofort nach Hause gebracht.Es dauerte nicht lang bis Baris mich zu Boden geschlagen hatte.Meine Wunden wurden jeden Tag aufgefrischt und konnten nie richtig zuwachsen.Die meisten hatten sich entzündet und sahen einfach schlimm aus.

"Willst du raus? Ich geh in die Shishabar", riss mich die Stimme aus meinen Gedanken.Die Stimme, die mein Leben zum Tod erklärt hat.

Ich nickte und wir zogen uns stumm um.An meinem Gesicht war keine Wunde.Dies war das einzige, was ich noch zeigen konnte. Bei dem Rest würde ein normaler Mensch kotzen.

Zusammen stiegen wir ins Auto.

"Und wehe es kommt wieder zu so einer Aktion wie letztens. Ich will, dass du einfach deine Fresse hälst und nichts machst.Außer meine Freundin spielen", jammerte er und ich könnte ihm ins Gesicht spucken.

Ich hatte mich gewohnt mit ihm zusammen zu leben. Akzeptiert hatte ich alles, bis auf die Vergewaltigung.In diesen drei Wochen hatte ich mich sehr verändert.Ich dachte nur an das Gute.Ich dachte nur daran, dass Baris eines Tages seine Strafe bekommen wird.Diese positiven Gedanken hatte ich jeden Tag und diese Gedanken brachten mich zum Nachdenken.

"Steig aus", sagte er kalt und ich tat es.

Komisch diese Außenwelt zu spüren.Ich könnte den ganzen Tag draußen bleiben, es war einfach ein kostbarer Moment für mich diese angenehme kühle Luft zu spüren.

Zusammen liefen wir in schnellen Schritten herein und ich spürte seine Hand an meine.Er verschränkte sie miteinander, doch ich ließ meine steif in seine.Es war ein ekliges Gefühl, ich spürte Ekel.

Er begrüßte seine Freunde und ich sah Selim und Cihat.Es war voll hier und man sah nur freizügige Frauen, die sich an die Männer herangafften.Wie ekelerregend.

Ich quetschte mich zwischen Baris und Cihat und versuchte mal wieder Pläne im Kopf zu schmieden, hier zu verschwinden. Ich war nur draußen, um Baris dem Kranken zu entkommen.Es war unmöglich doch ich war nah dran.Mehr kam da nicht.

Dilara&CemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt