Er duckte sich geschickt unter einem Schwerthieb hinweg und drehte sich elegant, bevor er seinem Angreifer die Klinge an den Hals legen konnte und dieser damit ausschied. Grinsend legte er dabei den Kopf schief, wobei der andere Elb die Arme hob und sich zum Rand wandte. Sofort legte er wieder seine Aufmerksamkeit auf die anderen beiden und ein Funkeln ging durch seine Augen. Er schien für das Kämpfen zu leben und ich fragte mich, in welcher Garde er wohl war. Es musste eine besondere Einheit sein, denn sonst war dieses Talent nicht gut aufgehoben. Ich war wirklich erstaunt und dabei hatte ich schon oft Elben kämpfen gesehen. Zu gerne hätte ich mit ihm trainiert, aber ich riss mich zusammen.
Langsam schienen auch die Kämpfenden meine Anwesenheit zu bemerken. Immer mehr Augen gingen zu mir, doch die anderen drei waren immer noch in ihrer Welt. Es dauerte allerdings nicht lang, da hatte der blonde Elb auch seine anderen Gegner besiegt und sie stoppten. Lachend schlugen sie sich gegenseitig auf die Schultern und ich fragte mich, ob sie ebenso Freunde waren und nicht nur miteinander kämpften. Irgendwie gingen sie vertraut miteinander um und es war schön diese Vertrautheit zu sehen. Ich beneidete sie ein wenig darum, weil ich all meine Freunde in Lothlórien gelassen hatte, bis auf Aideen.
Ich sah weiterhin zu dem blonden Elb, welcher wirklich der schönste war, den ich je zuvor gesehen hatte. Bereits bei Legolas war ich der Meinung gewesen, dass er attraktiv war, doch dieser Elb war kaum in Worte zu fassen. Nicht nur, weil er gut aussah, sondern auch eine unfassbare Ausstrahlung hatte. Jeder musste sich sofort klein fühlen, wenn er neben ihm stand und das nicht nur wegen seiner immensen Größe. Er war tatsächlich sehr viel größer, als die Elben, die ich so kannte.
Er trug ein lockeres Hemd, welches einen kleinen Teil seiner Brust zeigte, welche von der Anstrengung leicht glänzte. Diese war gut trainiert, aber das wunderte mich nicht, wenn ich daran zurückdachte wie gut er kämpfen konnte.
Dazu trug er eine Hose, die locker auf seiner Hüfte saß und auch seine Haare waren nach hinten gebunden, nur hatten sich bereits ein paar Strähnen gelöst.Plötzlich blickten mir zwei blaue Augen entgegen und ich zuckte ungewollt zusammen. Ich fühlte mich plötzlich ertappt und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Es war etwas ganz anderes diese blauen Augen auf einem zu wissen und ich geriet tatsächlich in Verlegenheit. Als er dann auch noch plötzlich auf mich zukam, musste ich mich wirklich darum bemühen, mich nicht umzudrehen und davon zu laufen. Stattdessen streckte ich meinen Rücken ein Stück durch und hob mein Kinn, um selbstbewusster zu wirken. Ich blickte ihm einfach entgegen und probierte meine Maske zu waren, die das verbergen sollte, was ich wirklich fühlte.
Sein Gesicht vom Nahen zu sehen, machte es allerdings nicht besser, da ich nur noch nervöser wurde. Seine hohen Wangenknochen und vollen Lippen zogen förmlich meine Blicke an und doch stellten diese unfassbaren Augen alles in den Schatten.
„Und Ihr seid?" Eine Gänsehaut überzog meinen Körper bei dem Klang seiner Stimme, welche sich wie warmer Regen in einer Sommernacht auf meiner Haut niederließ. Sofort verteufelte ich mich, dass ich so auf ihn reagierte. Was war nur verkehrt mit mir? Noch schlimmer fand ich es, dass ich so auf ihn reagierte, obwohl er mich so arrogant anblickte. Somit wollte ihn zum einen eine bissige Antwort geben und zum anderen einfach nur sabbernd anstarren.Tatsächlich entschied ich mir für das erste: „Als würde es Sie auch nur das geringste angehen!" Ich konnte die Elben hinter ihm zusammenzucken sehen und ein paar von ihnen setzten sich in Bewegung, doch hob der Blonde schnell den Arm und ließ sie somit erstarren.
Seine Augen funkelten plötzlich belustigt: „Sehr vorlaut für jemanden, der nicht von hier zu kommen scheint, nicht wahr?" Mit einem Mal ließ er seine Augen über mich fahren und sofort spürte ich wieder diese Hitze, welche mir ins Gesicht stieg. Ruhig atmen, sprach ich mir ein und hoffte einfach, dass er seine Wirkung nicht bemerken würde.
„Schon möglich", antwortete ich nur und fragte mich selbst, warum ich so unhöflich war. Vermutlich brachte mich seine überhebliche Art zu diesem Verhalten.
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Licht und Schatten
RomanceNaira wird in den Düsterwald geschickt, um eine Aufgabe zu erfüllen. Dabei trifft sie auf den arroganten, ambivalenten, blasierten Elbenkönig, der ihr sofort misstrauisch gegenüber tritt. Sie muss allerdings sein Vertrauen gewinnen, um das vollenden...