Mit einem Mal erklang allerdings ein Klopfen und wir fuhren beide zusammen, was verwunderlich war, da er zumindest sonst immer so aufmerksam war.
„Naira, alles gut bei dir?" Arés. Ich blickte zum König, bevor ich mich wieder erhob und zur Tür ging. Diese öffnete ich und sofort wollte Arés etwas sagen, da verstummte er bei dem Anblick von Thranduil. Dennoch griff ich sofort nach seiner Hand und zog ihn in meinen Raum. Sofort spürte ich den Blick von Thranduil auf unseren Händen. Dennoch trug er wieder seine perfekte, kalte Maske und stand kerzengerade vor uns. Ich stand ein wenig zu nah an Arés, was auch ihn zu verwundern schien und doch blieb er dicht an meiner Seite.
„Ist noch etwas?" Fragte ich an den König gerichtet und sah ihn abwartend an. Tatsächlich schüttelte er nur wortkarg den Kopf und doch rührte er sich nicht.
Aus diesem Grund sprach ich: „Na dann. Würdest du uns bitte alleine lassen?"
Ohne ein weiteres Wort ging er, wobei er mir allerdings noch einen scharfen Blick sandte, welcher mir recht war.Sofort spürte ich dieses taube Gefühl in mir, was mich unüberlegt handeln ließ. Arés wollte erneut zum Reden ansetzen, da zog ich ihn einfach zu mir und nahm mir das, was Thranduil mir nicht geben wollte. Ich wusste, dass das nicht der richtige Weg war und doch wollte ich einfach all diese Gefühle überdecken. Ich hatte keine Lust mehr zu denken und wollte einfach nur noch fühlen. Es war falsch. Ich hatte schon so viele falsche Dinge in meinem Leben getan, da würde die eine Sache nicht mehr stören. Ich spielte mit seinen Gefühlen. Ich war selbstsüchtig. Die Gedanken wurden von meiner Lust verdeckt, welche mich laut atmen ließ. Ich würde Arés bald heiraten und wir ignorierten all die guten Sitten, doch war es uns egal. Plötzlich gab es nur noch uns beide und ich konnte meinen Seelenverwandten für einen Moment vergessen.
Thranduil
Ich konnte nicht anders und stoppte vor ihrer Tür. Alles in mir schrie, dass ich zu ihr zurückgehen und Arés von ihr wegzerren musste. Sie gehörte mir. Sie war für mich bestimmt.Ich erinnerte mich an ihre Worte und sie hatte recht. Sie würde mich verwundbar machen und das machte mir Angst. Ich hatte Jahrtausende nichts für irgendwen empfunden und dann war sie in mein Leben getreten. Es machte mir Angst und deswegen stieß ich sie von mir.
Plötzlich erklang ein leises, ersticktes Stöhnen von der anderen Seite und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Dennoch stemmte ich sicher meinen Fuß in den Boden und zwang mich dazu, nun zu gehen. Es stand mir nicht zu, so eine Szene zu machen, da ich sie weggedrückt hatte. Ebenso war es eine kleine Genugtuung, dass ich wusste, das sie es wegen mir tat und Arés ihr eigentlich rein gar nichts bedeutete. Vermutlich war ich die ganze Zeit in ihrem Kopf.
Es ergab keinen Sinn, dass ich so dachte. Zum einen stieß ich sie von mir und zum anderen konnte ich mich nicht einfach für sie freuen, wenn sie sich mit Arés annäherte. Dabei geisterte die Hochzeit in meinem Kopf herum, welche mir ungewollt einen Stich in meiner Brust versetzte, obwohl ich gleichzeitig nichts dagegen tat. Doch was sollte ich auch tun? Ich konnte und wollte mich nicht binden, somit hätte mein Handeln keinen Grund.
Ich würde nun wieder schlafen, doch suchte ich dabei nicht mein Zimmer auf. Die Härte in meiner Hose machte sich beständig bemerkbar, was sie zu verantworten hatte. Gleichzeitig erklang immer wieder das atemlose Stöhnen in meinem Kopf, welches Bilder hervorrief, die mich umdrehen lassen wollten. Stattdessen klopfte ich sanft, aber bestimmt an der Tür vor mir, bevor mich eine müde Stimme hereinbat.
Sofort öffnete ich die Tür und Aredhel sah mir entgegen, deren Blick allerdings sofort wacher wurde, als sie meine Anwesenheit realisierte.
„Was machst du hier, Thranduil?" Fragte sie verwirrt und doch schweifte eine Vorahnung in ihrer Stimme mit. Ich dagegen ignorierte sie und legte nur meinen Morgenmantel ab, bevor ich zu ihr zum Bett ging. Nun lag ein Grinsen auf ihren Lippen und sie fragte lasziv: „Hast du mich etwa doch vermisst?" Ich verdrehte nur meine Augen, bevor ich sie im Nacken packte und zu mir heranzog.Es war nicht dasselbe Aredhel zu küssen. Mein Körper reagierte zwar auf sie, doch würde dieser auch auf jede andere Elbin reagieren. Bei Naira war es anders gewesen. Sie hatte mehr mit mir gemacht. Dennoch probierte ich sie nun zu vergessen und ließ stattdessen meine großen Hände über den zierlichen Körper der Elbin fahren, welche immer wieder genüsslich aufseufzte. Kurzerhand hob ich sie nach oben und platzierte sie auf meinem Schoß, was ihr einen kleinen, überraschten Schrei entlockte, doch legte ich sofort wieder meine Lippen auf ihre, wobei meine Hand weiterhin an ihrem Hinterkopf ruhte. Sie biss mir spielerisch in die Unterlippe, was mich leise knurren ließ. Ich legte sie zurück auf das Bett und tat all die Dinge, die sie noch kehliger und lauter Stöhnen ließ, bevor ich mich selbst nicht mehr kontrollieren konnte und ruckartig in sie eindrang. Plötzlich konnte ich an gar nichts mehr denken und hörte nur noch meinen eigenen Atem und ihre Laute. Ich öffnete meine Augen und blickte in das vor Lust verzerrte Gesicht von Aredhel. Meine Hand wanderte zu diesem und strich ihr sanft über die Wange, wobei sich plötzlich ihre Züge veränderten. Mit einem Mal lag eine andere Elbin vor mir und normalerweise hätte ich vermutlich gestoppt, doch trieb es mich nur weiter an. Ich legte meine Hand auf das Bettende und beugte meinen Kopf nach hinten, wobei ich mir auf die Unterlippe biss, da auch mir ein kehliges Stöhnen entkommen wollte. Dieses hielt ich allerdings zurück und bewegte mich stattdessen nur noch schneller, was die Elbin unter mir zappeln ließ, welche kurz vor ihrem Höhepunkt zu stehen schien. Auch ich verkrampfte mich, sodass meine Knöchel an der Hand weiß heraustraten. Mir wollte ein Name über die Lippen kommen, welchen ich allerdings zurückhielt. Stattdessen stöhnte ich nur laut auf, als ich mich schließlich in ihr ergoss und ließ mich dann neben die Elbin fallen.
Naira
Am nächsten Morgen erwachte ich neben Arés, welcher nach wie vor genüsslich neben mir schlief. Der Anblick ließ mich lächeln und dennoch war dort ein bitterer Nachgeschmack.
„Beobachtest du immer alle, währenddessen sie schlafen?" Erklang es von Arés, dessen Stimme nach wie vor von Schlaf getränkt und deswegen ein wenig rau war. Röte stieg mir ins Gesicht, da ich mich ertappt fühlte und dennoch lächelte ich. Er öffnete nun seine Augen und grinste mich an, bevor er mich wieder geschmeidig an seine Brust zog. Ein Ausdruck von Sicherheit lag in seinen Augen, was mich verunsicherte und trotzdem verbat ich mir die Gedanken an den König.„Wie hast du geschlafen?" Fragte er flüsternd und gab mir einen liebevollen Stupser auf meine Nase. Ich kuschelte mich wieder an ihn, weswegen ich nicht mehr sein Gesicht sehen konnte.
„Sehr gut und du?"
Ein leises Lachen erklang: „Ich hatte mir zuvor große Sorge gemacht, aber dass du mich dann so überraschst... damit hatte ich nicht gerechnet." Erneut stieg mir die Röte ins Gesicht, denn die Bilder aus der Nacht kamen zurück. Ich bereute nichts und dennoch befand sich in mir ein Chaos der Gefühle. Zum einen war dort der König, welchen ich ebenso geküsst hatte und zum anderen war dort Arés. Wie durfte ich den Kuss mit Thranduil überhaupt verstehen? War es aus Versehen passiert und wir würden einfach nie wieder darüber reden? Vermutlich würde genau das der Fall sein.Arés drückte mich nun wieder leicht von sich, bevor er mir einen Kuss auf den Mund gab und aufstand.
„Ich will gar nicht wissen, wie spät es ist und von wem ich bereits alles erwartet werde", erklärte er, währenddessen er sich anzog. Ich betrachtete ihn dabei und konnte nur wieder über seine Schönheit staunen.
Kurz bevor er verschwand, kam er noch einmal zu mir und gab mir einen letzten Kuss, bevor er hauchte: „Wir sehen uns später." Dann ging er und ließ mich alleine zurück. Ich blickte ihm noch lange nach, obwohl dort nur die Tür war. Dabei rasten so viele verschiedene Gedanken durch meinen Kopf, welche weder einen Anfang noch ein Ende hatten. Genau aus diesem Grund erhob ich mich dann ebenfalls, wobei sich mein knurrender Magen bemerkbar machte. Somit zog ich mich an und gab mir als Ziel, etwas zum Essen zu finden.
DU LIEST GERADE
Licht und Schatten
RomanceNaira wird in den Düsterwald geschickt, um eine Aufgabe zu erfüllen. Dabei trifft sie auf den arroganten, ambivalenten, blasierten Elbenkönig, der ihr sofort misstrauisch gegenüber tritt. Sie muss allerdings sein Vertrauen gewinnen, um das vollenden...