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Schreiend riss ich meine Augen auf, wobei ich mich hektisch nach oben bewegte. Dabei wehrte ich mich weiterhin gegen die Griffe, welche mich immer noch begleiteten. Hektisch flog mein Kopf umher, wobei meine Haare mir die Sicht versperrten. Ich merkte ebenso, dass Strähnen in meinem Gesicht klebten, was den Tränen und dem Schweiß geschuldet war.
„Ai! Naira!" Erklang es mit einem Mal neben mir. Ich stoppte und blickte zur Seite. Der König. Ich beruhigte mich. Es war nur ein Traum gewesen. Ich hatte nur geträumt. Beruhigt atmete ich auf, da kam mir eine Frage. Was machte er in meinem Zimmer?
Mein Blick ging hektisch nach vorne und ich erblickte die Mauern, welche mich eben noch umgeben hatte und nun wieder umgaben. Schreiend riss ich mich los und rutschte auf dem Boden weg von ihm, wobei ich hektisch meinen Kopf schüttelte. Was war hier nur los? Ich erblickte mehr Elben, welche ernst zu mir sahen. Instinktiv sprang ich auf und stellte mich so hin, sodass ich mich sofort verteidigen könnte, wenn es sein musste.
Mit einem Mal fiel es mir schwer zwischen Traum und Realität zu unterscheiden.

Jemand drängelte sich genervt zwischen den anderen Elben hindurch. Arès. Ich erkannte ihn. Er kam schnell auf mich zu, was mich nach hinten weichen ließ: „Bleib stehen!" Abrupt tat er genau das und doch schien er verdutzt. Nun gesellte sich vorsichtig der König zu ihm, welcher beruhigend seine Hände senkte, bevor er seine Arme öffnete mich bittend anblickte.
„Komm zu mir. Es ist alles gut." Skeptisch sah zu ihm und doch war da plötzlich so ein starkes Gefühl von Sicherheit, welches ich mit ihm verband. Ich konnte es gar nicht verhindern, da zog es mich schon zu ihm und mit einem Mal lief ich auf ihn zu und legte mich in seine Arme. Sofort stieg mir sein Geruch in die Nase und ich merkte wie sich meine Muskeln lockerten, welche zuvor noch stark verkrampft gewesen waren.
„Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist", sagte ich leise, wobei ich mein Gesicht an seine Kleidung presste, was meine Worte noch weiter dämpfte.
„Komm. Ich bringe dich auf dein Zimmer", sagte er nur leise und drückte mich dann sanft in eine Richtung, was ich zuließ.

Thranduil
Ich spürte deutlich die Blicke von Arès in meinem Rücken. Mit einem Mal hatte ich mir nicht mehr anders zu helfen gewusst, weswegen ich die Bindung der Seelenverwandtschaft genutzt hatte, um sie zu beruhigen. Sie sollte mir ebenso wieder vertrauen, was sie nun auch tat.

Sie hing wie ein kleines Kind in meinen Armen und drückte ihr Gesicht an meine Brust.
Wachen hatten mich geweckt, wofür ich ihnen vermutlich den Kopf abgerissen hätte, doch hatte ich sie dazu beauftragt mir immer sofort Bescheid zu sagen, wenn etwas mit Naira war. Ich wusste nicht, warum ich ihnen diesen Befehl gegeben hatte, da sie sich auch alleine um sie kümmern konnten und doch war dort ein Gefühl von Sicherheit, wenn ich sofort informiert werden würde, wenn etwas mit ihr sein sollte. Zwar hatte ich gehofft, dass ich in dem Sinne nichts mehr von ihr zu hören bekommen würde, doch war es in dieser Nacht wieder passiert. Dieses Mal schien es allerdings nicht eigen verschuldet zu sein. Anfänglich hatte ich gedacht, dass sie Schlafwandeln würde, doch konnte das nicht der Fall gewesen sein. Es schien viel mehr eine Wahnvorstellung gewesen zu sein und doch hatte sich es nur in ihrem Kopf abgespielt. Ihre Muskeln hatten ihr währenddessen perfekt gehorcht, sodass sie in den Keller des Schlosses gelangt war und sich gegen die Wachen wehren konnte. Ebenso hatte sie sich gegen mich gewehrt und war dann doch ruhig geworden. Dabei hatten ihre Augen unaufhörlich unter ihren Lidern gezuckt, bis sie dann endlich wieder zu sich gekommen war.

Irgendwas in mir war skeptisch und doch fand ich keinen Grund, warum ich dem weiter auf den Grund gehen sollte. Es lag wahrscheinlich an der Seelenverwandtschaft weswegen ich in allem eine Bedrohung sah. Es gab keine Erklärung für ihren nächtlichen Ausflug.

Ich brachte sie in ihr Zimmer, in welchem ich Naira auf ihr Bett setzte und mich dann wieder von ihr entfernte. Sie saß dort kauernd auf dem Bett und blickte auf ihre Hände, bevor sie unsicher zu mir sah: "Es tut mir leid." Eine meiner Augenbrauen wanderte zu meinem Haaransatz und ich schaute sie fragend an: "War es ein Traum?" Naira zuckte mit ihren Schultern: „Vermutlich. Was soll es sonst gewesen sein?"
„Du hast recht", erwiderte ich nur und betrachtete sie dabei weiterhin aufmerksam. Mir war ihr Verhalten gestern ebenso nicht entgangen und doch ignorierte ich es. Sie durfte so nicht fühlen. Obwohl, sie durfte schon, doch würde es sie kaputt machen. Genau aus diesem Grund erklärte ich Aredhel Aufenthalt nicht weiter. Sie sollte sich die Dinge selbst ausmalen. Es war schlecht von mir und doch wollte ich mich nicht weiter darum scheren. Sie würde bald Arés heiraten.

Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt