twenty-four

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Die Worte schlugen mir wie ein kaltes Glas Wasser ins Gesicht, denn ich schien zu begreifen was es mit dem ganzen auf sich hatte. Eine Gänsehaut schlich sich auf meinen Rücken, sowie ich verhindern musste, dass ich anfing zu zittern und meine Füße davon abhalten musste nicht das weite zu suchen. Zwei Jungen welchen man eigenhändig eine Waffe überreicht hatte, sollte man nicht leichtsinnig den Rücken zukehren. Zumindest ging ich davon aus, dass es schief gehen würde. Doch dies tat es wahrscheinlich so oder so. Kurz nuschelten die beiden so leise das ich sie nicht verstehen konnte. Ein ungeduldiges Kribbeln fraß sich durch meinen kompletten Körper. Hatte ich all das hier verdient, nur weil Changbin und ich vor über einem Jahr eine Auseinandersetzung hatten? Als die beiden den Karton gerade öffnen wollten, vernahm ich ein quietschen der Tür und ich schaute mich unbeholfen um. Adrenalin schoss durch meinen Körper, als die beiden sich nach kurzem misstrauischen umschauen wieder dem Paket zuwendeten. 

,,Wie wäre es damit, wenn ihr Jisung und mich gehen lasst, woraufhin ihr euch das Paket genauer anschauen könnt.", vernahm ich eine bekannte Stimme und versuchte einen Körper zu dieser Ausfindig zu machen. Mein Herz rutschte mir in die Hose, als sich dieser aus dem nichts neben mir befand. Die linke Hand meines braunhaarigen Freundes ruhte schützend auf meinem Rücken, wobei er auffordernd zu den beiden herüber schaute. Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke und anhand meines Ausdruckes schien er zu merken, dass ich bereits wusste was sich im inneren befand. Jedoch hoffte ich auch, dass er die Erleichterung, welche durch meinen Körper schoss wahrnahm, denn ich versuchte sie mit allen Mitteln zum Ausdruck zu bringen. Wütend funkelten die Augen unserer Gesprächspartner. ,,Minho.", sagte der eine zur Begrüßung feierlich und machte eine höfliche Geste, welche wohl oder übel nicht ernst genommen werden konnte, ,,ich hatte mich schon gefragt ob du noch auftauchen würdest." Der Atem von Minho war flach und schnell, fast schon so als wäre er außer Atem. War er gerannt um schnell genug hier zu sein? Der Teil in mir welcher sich meine Gefühle zu ihm eingestand pulsierte beinahe auf und schien überglücklich darüber zu sein, dass der ältere etwas derartiges für mich getan haben könnte. ,,Was ein Dilemma.", sagte der andere und riss mich aus meinen Gedanken, ,,wir wollten Jisung gerade zeigen was sich in dem Päckchen befindet was er uns so brav gebracht hat." Minho sog aufgebracht die Luft ein. Ich nahm an das er die beiden für gewöhnlich nun bedroht hätte, natürlich nur so weit wie es nötig war um sie los zu werden. Doch heute machte er keine Anstalten einen Schritt auf sie zu zu gehen. Mein Herzschlag wurde schneller als der linke damit begann den braunen Karton zu öffnen. Auch Minho schien angespannt zu sein, denn ich vernahm seine Hand, und wie sie sich hinter meinem Rücken zu einer Faust ballte. Wir waren hilflos und das wusste er. Warum war er dann überhaupt gekommen? War dies seine Hoffnung gewesen, dass die beiden auf ihn hören und uns gehen lassen würden?

Als das was das Paket zusammengehalten hatte geöffnet war, lächelte der dunkelhaarige schelmisch. ,,Na sieh mal einer an.", sagte er und nahm kurzerhand die im Licht glänzende Pistole in die Hand. Obwohl Minho sicherlich aufgeregt sein musste, ließ er es sich nicht anmerken, im Gegensatz zu mir. Seine Augen funkelten, wobei diese die Hand des Jungens nicht aus den Augen ließen. ,,Ich hätte gedacht er gibt uns nicht die richtige Waffe.", setzte er erneut an und wendete sie im Lichtschein einige Male hin und her, ,,wobei es sich ja immer noch um eine Attrappe handeln könnte." Er redete mehr oder weniger mit sich selber, auf jeden Fall schien es nicht so als würde er eine Antwort verlangen. Minho gab ihm trotzdem eine. ,,Ihr habt was ihr wolltet, macht damit was ihr wollt, aber lasst uns gehen." Ich bemerkte wie unsinnig es doch schien, dass er für mich dazu gestoßen war, völlig freiwillig, nun aber nicht mehr einfach wieder gehen konnte. Fast schon so als wäre er in seine eigene Fall geraten. ,,Wenn Changbin dir nicht erzählt hat was hier vor sich geht.", begann er nun mit mir zu reden, ,,warum sollte er dich dann mit der tatsächlichen Waffe hier her schicken? Schließlich weist alles andere daraufhin, dass er nicht wollte das du verletzt wirst." Grübelnd blickte er zu Minho, woraufhin sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich. ,,Gib es zu.", sagte er nun zu Minho gerichtet, ,,ihr wolltet uns reinlegen. Dies ist keine echte Waffe." Ein erneuter Schauer lief mir über den Rücken. Ich wusste nicht was vor sich ging, denn ich hatte weder Ahnung von einer Waffe gehabt, noch aber von irgendeinem Plan welcher besagte die beiden übers Ohr zu hauen. ,,Dies ist genau das was ihr haben wolltet. Wir halten uns daran.", sagte Minho und ich merkte das er die Wahrheit sagte, denn ein leichter Hauch von Panik klang nach als er endete. ,,Probiere es doch ganz einfach aus.", mischte sich nun der rechte der beiden ein und legte seinen Blick auf die Waffe, welche noch immer in den Händen seines Partners ruhte. Dieser hob die Waffe an und gab ein leichtes Grummeln von sich, so als würde er überlegen ob er es wagen sollte. 

Ab genau diesem Moment schien alles in Zeitlupe abzulaufen, denn in Wirklichkeit dauerte es wahrscheinlich nicht mehr als ein paar wenige Sekunden, in welchen sich das ganze Drama abspielte. Noch bevor ich mich vergewissern konnte, was vor sich ging, ertönte ein Knall lauter als jedes Geräusch welches ich zuvor miterlebt hatte. Es hallte in den Räumen der alten Fabrik nach, wobei es sich mit einem klang von Metall vermischte und meine Ohren zum piepen brachte. Der Schock stand mir ins Gesicht geschrieben, denn bevor ich handeln konnte, wurde mein gesamter Körper mit Wucht zur Seite gestoßen. Nicht mit der Wucht einer Kugel welche sich in mein Fleisch bohrte, sondern mit der vollen Wucht eines Körpers, welcher sich anstellte meiner dazu bekam diese auf sich zu nehmen. Einen Moment lang blieb ich regungslos liegen, woraufhin der Tinnitus in meinen Ohren langsam nachließ. Mein Kopf, sowie mein gesamter Körper schwebte in Schmerzen, doch als ich mich dazu brachte mich aufzurichten, kam ein Gefühl von Übelkeit in mir hoch. Es war nicht das meine Blut, welches mir die Sicht verschwimmen ließ, sondern das meines Freundes, welcher mit schmerzerfülltem Blick, hilfesuchend in meine Augen schaute. 

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Danke fürs lesen^^

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt