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Der Abend begann, als wir uns setzten und wir nach und nach immer mehr Getränke in die Hand gedrückt bekamen, sich in eine gute Richtung zu wenden. Wir redeten, lachten und machten Alberne Dinge, so wie es sich eben gehörte wenn man trank.  Rechts von mir Seungmin, links das aufdringliche Mädchen, welches mich nicht mehr aus den Augen zu lassen schien. ,,Ich glaube wir könnten noch etwas Nachschub gebrauchen.", sagte sie, kicherte und zog mich am Arm mit hoch, als sie aufstand, ,,kannst du mir helfen?" Überfordert nickte ich und folgte ihr in die Küche, welches sich als Fehler heraus stellte. Schnell öffnete sie den großen Kühlschrank und drückte mir nach und nach ein paar Flaschen in die Hand, welche ich in meiner Armbeuge stapelte. ,,Jisungie?", fragte sie und mein Blick schellte zu ihr, ,,in der letzten Zeit, als du wegen dem Umzug so viel beschäftigt warst, habe ich Nachgedacht." Kurz wanderte ihr Blick zum Boden und dann wieder zu mir. Von jetzt auf einmal hatte ich das Gefühl, dass der Alkohol meinen kompletten Gedankengang benebelte und mir wurde leicht schummerig. Was hatte sie vor? Mein Gefühl sagte mir, ich sollte so schnell wie möglich das weite suchen, doch meine Füße blieben wie angewurzelt am Boden stehen. Langsam trat sie einen Schritt auf mich zu und ich musste meinen Kopf nach unten senken um sie nicht aus den Augen zu verlieren. ,,Ich bin auf einen Entschluss gekommen.", flüsterte sie beinahe, ,,und ich glaube auf den wirst du auch kommen." Ein sachtes lächeln legte sich auf ihre Lippen und ich bekam beinahe Panik als sie meinem Gesicht näher kam. Bis zum letzten Augenblick hielt ich daran fest, dass es nur ein Missverständnis sein müsse und der Alkohol mir einen Streich spielte. Doch als ich ihre Lippen auf meinen spürte war es, als würde mir das Schicksal einmal mächtig eine verpassen. 

Mein Gehirn begann die Situation zu verstehen und ich trat schnell den ein oder anderen Schritt zurück. ,,I-ich glaube ich sollte lieber gehen.", stotterte ich überfordert, ,,tut mir leid." Meine letzten Worte hallten nach und ich wandte mich schnell von ihr ab und ließ sie stehen. Die Flaschen, welche ich noch immer mit mir herum trug, stellte ich auf dem Weg zurück ins Zimmer auf einem kleinen Tisch ab und wollte mich daraufhin nur noch schnell vom Acker machen und nie wieder hier her zurück kehren.  Ich hätte auf Seungmin hören sollen. Genau das sagte mir sein Blick, als ich schnell durchs Zimmer huschte und nichts als Verwirrung hinterließ. Jedoch änderte er sich sofort ins besorgte und ich hörte schnelle Fußstapfen die mir folgten. ,,Jisung!", rief er und wurde schneller, woraufhin meine Schritte ebenfalls schneller wurden und ich die Haustür aufriss, ,,jetzt bleib doch stehen!"

Eine Zeit lang noch, war ich ihm voraus und hoffte nur, dass der Abstand immer größer werden würde, doch er hatte weniger getrunken als ich, das kam ihm zum Vorteil als er mich einholte und mich am Arm packte. Mit etwas zu viel Schwung drehte er mich zu sich um und ließ mich erst los, als er es für unmöglich hielt, dass ich weiterhin vor ihm weg lief. Plötzlich schien in mir alles wieder klar zu werden und das einzige nach dem mir gerade zu mute war, war mein Bett. Langsam wurden meine Augen glasig und ich spürte seinen besorgten Blick auf mir liegen. ,,Hat sie-", wollte er ansetzen und ich nickte nur beschämt. Er wusste genau was los war und wie er mir helfen konnte, das wusste er immer. Also zog er mich schnell in eine Umarmung und schaute mich mit großen Augen an, als wir uns wieder lösten. 

,,Ich verstehe es nicht.", sagte ich beschämt, ,,du hast es mir gesagt und ich hab nicht drauf gehört.", gab ich mir selber die Schuld. ,,Ich schenke meinen Worten auch nicht immer viel Vertrauen.", sagte er und stupste mir leicht in die Seite, ,,solange es nur ein Kuss war, ist doch alles gut, oder?" Auffordernd lag sein besorgter Hundeblick auf mir. ,,Du weißt doch gar nicht wie sich das anfühlt.", entgegnete ich und seufzte, ,,das ist so beschämend. Ich könnte ihr doch niemals sagen, dass ich weder auf sie, noch auf irgendeins der anderen achso hübschen Mädchen dieser Stadt stehe!" Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und atmete tief durch. ,,Ich lasse nicht zu, dass sich mein bester Freund für das schlecht fühlt, was er eben ist, okay? Also hör auf so zu denken!" Zielstrebig nahm er mein Handgelenk und zog mich voran. ,,Komm, ich bring dich nach Hause, damit du auch wirklich ankommst."

So kamen wir zusammen bei der Wohnung meines Vaters und mir an. Langsam kam ich zum stehen und blickte immer noch leicht niedergeschlagen zu ihm. ,,Du schläfst dich jetzt aus und morgen sieht die Welt ganz anders aus.", flüsterte er schon beinahe und schien auf eine Bestätigung meinerseits zu warten. Und mal wieder warf ich mir vor den Kopf, warum ich mich immer so einsam fühlte, obwohl ich doch die zwei Einfühlsamsten Menschen der Stadt meine besten Freunde nennen konnte. Vorsichtig nickte ich also und versuchte ihm ein sachtes lächeln zu schenken. ,,Du sagst es aber keinem, oder?", fragte ich zur Sicherheit noch einmal woraufhin er nur seinen Kopf schüttelte. ,,Ich werde auch nach Hause gehen und Jeongin sagen dir seie schlecht geworden." So setzte ich noch ein leises ,,danke" auf und öffnete die Wohnungstür.

Wie von allen Kräften verlassen ließ ich mich umgezogen auf meine Bett fallen und war mehr als froh das mein Vater schon schlief. Er war der mit dem ich momentan und überhaupt am wenigsten über so ein Thema reden wollte. Höchstwahrscheinlich würde er nämlich mich dafür verantwortlich machen, da ich ihm nicht normal genug war und auf Jungen zu stehen wäre ein Pluspunkt der ihm in die Hände spielte. Ich dachte darüber nach, wie Juhee sich jetzt fühlen musste und seufzte. Sie war nett, doch ich stand nicht auf sie. Das könnte ich wahrscheinlich nicht einmal, wenn ich auf Mädchen stehen würde. Sie war zu normal, zu nett. Man sollte mich nicht falsch verstehen, doch ein bisschen etwas spannendes in meinem Leben könnte nicht schaden, damit ich endlich mal mehr Zeit damit verbrachte über andere Dinge nachzudenken, als über mich selbst.

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Sorry, dass ich euch mit Mädchen Kram belätsige, doch ohne diesen Abend geht der Rest nicht mehr auf :)

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt