-Minho poV-
Als ich mich Nachmittags in dem kleinen Raum des Betriebes in welchem ich arbeitete wiederfand um mich umzuziehen, öffnete ich meinen Spind sachte und ließ mich erschöpft auf die Bank fallen, um meine Schuhe zu wechseln. Ich hatte einen langen Tag gehabt, doch solche gab es. Ab und zu bekamen auch wir Aufträge herein, welche all die Arbeitskraft welche wir zu bieten hatten, benötigte. Zumindest in dem Fall konnte sich mein Chef auf mich verlassen, wobei ich zugeben musste, dass ich in der letzten Zeit nie ganz bei der Sache gewesen war. Es passierten verrückte Dinge, wem musste ich das schon erklären. Aus dem nichts heraus hatte ich jemanden kennengelernt, mit welchem ich die Zeit gerne verbachte. Damit wollte ich natürlich nicht sagen, dass ich Changbin weniger mochte, nein. Jisung war schlicht und weg einfach etwas anderes. Unser Verhältnis war bis jetzt undefiniert geblieben, doch ich war mich sicher, dass sich bald etwas ergeben würde, was auch immer es sein mochte. Ich war noch nie einer der Menschen gewesen, welche viele Freunde hatten, doch mit ihm akzeptierte ich den Fakt wenige zu haben. Er ließ mich es fühlen, dass ich ihm etwas bedeutete, ihm wichtig war, dass hatte noch keiner zuvor für mich getan. Nicht in diesem Ausmaß.
Als ich mich umgezogen hatte, den Betrieb verließ und die frische Luft auf mich wirken ließ, welche mich umhüllte, kramte ich erstmalig mein Handy heraus. Ich erschrak bei dem Ausmaß an Nachrichten welche auf mich einströmten. Sofort schaute ich nach was es damit auf sich hatte, weswegen ich stehen blieb und mir den Chat von dem Rotschopf vornahm, welcher es offensichtlich für möglich gehalten hatte, dass ich nicht zu erreichen war, es jedoch nicht akzeptieren wollte. Zuerst schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht, bis zu dem Zeitpunkt, an welchem ich die Nachrichten durchließ. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken zu wissen, dass er unterwegs war, ohne dass ich im hätte helfen können. Als ich jedoch auf eine Nachricht stoß, welche beinhaltete, dass Changbin ihm das Paket gegeben hatte, wurde ich Kreidebleich. Es dauerte nur wenige Sekunden, da befand sich mein Handy bereits an meinem Ohr und ich versuchte den jüngeren zu erreichen, woraufhin ich direkt mit großen Schritten in die Richtung marschierte, in welcher ich ihn vermutete. Nachdem er nach einigen Sekunden des Wartens nicht abnahm, rief ich den Schwarzhaarigen an. ,,Minho?", vernahm ich die Stimme von Changbin nach bereits einigen Sekunden und musste mich zusammenreißen ihn nicht vollkommen anzuschreien, wobei dies am Rand der Fußgängerzone auch für mich blöd enden würde. ,,Sag mir bloß nicht heute ist der Tag?", fragte ich Totenernst und kannte die Antwort bereits. Das 'der' betonte ich dermaßen, sodass auch Changbin nicht überhören konnte, worauf ich hinaus wollte. ,,Du hättest es mir sagen müssen!", rief ich ziemlich aufgebracht durch die Leitung zu ihm, als ich nur Stille als Antwort bekam, ,,du weißt das er sich nicht verteidigen kann!" Endlich bekam ich eine Antwort zurück: ,,Jetzt reg dich nicht so auf.", sagte er ruhig und löste Angst in mir aus, ,,du weißt das es der Deal war, ohne Gewalt vorzugehen." Meine Schritte wurden schneller. ,,Und du weißt genau, dass sich keiner daran hält!" Schließlich begann ich sogar zu rennen, wobei ich das ein oder andere Mal recht hastig an Passanten vorbei huschte. ,,Vergiss es.", zischte ich ihn an, ,,ich bin schon unterwegs." Ich vernahm, wie er noch ansetzte zu reden, doch ich beendete den Anruf und steckte mein Handy zurück in meine Jackentasche. Sobald die Straßen freier waren nahm ich meine Beine in die Hände um so schnell wie möglich anzukommen. Pure Angst schoss durch meine Adern. Angst das ihm etwas geschehen könnte und ich zu spät kommen würde, um es zu verhindern.
-Jisung poV-
Überfordert von dem Anblick der beiden Jungen, trat ich einen Schritt zurück. Ich hatte mit beiden schon Erfahrungen gemacht und genau aus dem Grund nahm ich an, dass es sie freute mich ohne Begleitung zu treffen. So angreifbar wie ich nun Mal war, wenn mich niemand beschützte. In dieser Hinsicht war ich es echt satt, immer jemanden an meiner Seite zu benötigen, doch ich war eben keine bedrohliche Persönlichkeit, und ich nahm an das würde ich auch niemals werden. ,,Du hast doch sicherlich damit gerechnet das jemand dich in Empfang nehmen würde.", sagte einer der dunkelhaarigen, ,,da du doch diesmal etwas bedeutenderes mit dir herum trägst." Leicht verwirrt schaute ich zu dem Paket herunter und merkte, wie die beiden sich darüber zu freuen schienen, dass ich nicht wusste was es damit auf sich hatte. Somit erklärte es sich, dass Changbin da gewesen war um es mir zu geben. Offensichtlich war es wirklich etwas wichtigeres. Die Neugier kam erneut in mir hoch, doch der Gedanke daran, dass etwas drin sein könnte was gefährlich oder desgleichen war, hielt mich davon ab endlich nachzuhaken, was ich eigentlich hier tat. ,,Sag bloß du weißt immer noch nicht was hier vor sich geht?", sagte der linke und grinste schief, so als hätte er gewusst was ich dachte, ,,dann will Changbin tatsächlich nicht, dass du so sehr mit rein gezogen wirst." Nun lächelten beide gespielt. ,,Echt reizend von ihm, nicht?", sprachen sie nun mit sich selber und stimmten ihrer Aussage zu. Nicht wollen das ich mit rein gezogen werde? Entweder ich verstand etwas nicht, oder ich steckte doch noch nicht mitten drin, wobei ich das Gefühl hatte das dies der Fall war. ,,Haben wir dich verwirrt?", sprach nun der von dem Spielplatz zu mir, ,,die einfachste Lösung wäre es, uns das Paket zu geben und zu verschwinden." Beide schauten mich erwartungsvoll an. ,,Nicht ganz.", erwiderte der andere, ,,gib es uns und wir zeigen dir was drin ist. Ganz ohne Gewalt." Unsicher blickte ich auf das Paket in meinen Händen und auf die beiden Jungen, welche einige Meter entfernt vor mir standen. Mit sicheren Schritten ging ich auf sie zu und sie nahmen mir reibungslos das Ding aus den Händen. Schnell wich ich wieder einige Schritte zurück. Der linke der beiden hielt den kleinen Karton in den Händen, als hätte es ihm der Postbote gerade gebracht. Er schwenkte es leicht hin und her, woraufhin sich etwas im inneren bewegte. ,,Pass auf.", sagte der andere, ,,du willst sie doch nicht Ausversehen auslösen."
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Wir kommen der Wahrheit immer näher ;)
Danke fürs lesen!
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taken by surprise - M I N S U N G
FanficEin zu Beginn normaler Abend brachte ein Gerücht in die Welt, welches Auswirkungen auf das Leben eines Abschlussschülers hatte, welche unerwarteter nicht hätten kommen können. Jisung hatte sich nicht einmal Bruchstücke von dem was alles passierte au...