thirty-nine

173 16 0
                                    

Nachdem Changbin verschwunden war blickten wir ihm beide für einige Augenblicke hinterher. Mein Blick wanderte zu Minho. ,,Kommst du mit zu mir?", fragte er und schaute ebenfalls kurz in meine Richtung. Schnell nickte ich und ließ mich mit ihm an meiner Seite in die Richtung seiner Wohnung tragen. Ich spürte wie die Last des Vergangenen auf seinen Schultern lastete. Er fühle sich verantwortlich für einfach alles, ich kannte ihn. Ebenso sollte ich mir den Kopf zerbrechen, doch ich fand nichts außer leere. Die Motivation über das Nachzudenken was geschehen war, über das mir noch bevor liegende Gespräch mit meinem Vater und das was womöglich passieren würde, wenn entschieden würde, dass ich etwas erledigen musste. Ein Gefühl von Ungerechtigkeit breitete sich in mir aus doch in unterdrückte es um Minhos Willen. Ich fand es überflüssig mich in das mit ein zu mischen, was dazu dienen würde die Geheimnisse von Jungen zu bewahren, welche ich nicht einmal kannte. Vielleicht bildete Jongdae sich nun ein er hätte gegen mich etwas in der Hand, doch mein Vater war insgeheim ja bereits eingeweiht worden. Hätte mir jemand vor drei Monaten gesagt das mein Leben sich so sehr verändern würde, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Dennoch würde ich nichts von dem was passiert war ungeschehen machen, denn selbst wenn eine Kleinigkeit anders gelaufen wäre, könnte es sein das ich nicht hier gehen würde. Neben meinem Freund, wessen Hand ich vorsichtig griff und einen leichten Druck als Erwiderung seinerseits bekam. 

Sein Blick wanderte zu mir und verharrte kurz auf meinem. Langsam wendete er seinen Kopf wieder zu Boden und zu dem Weg vor seinen Füßen. ,,So hätte es nicht laufen dürfen.", sagte er leise, ,,beide Möglichkeiten die wir haben kommen nicht in Frage." Erneut blickte er kurz zu mir. ,,Aber wenn die Mehrheit dafür ist das ich es machen muss und sie sich weigern-" ,,Dazu wird es nicht kommen.", unterbrach Minho mich strickt, ,,dafür sorge ich." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich seufzte erleichtert und besorgt zugleich aus. 

Als wir an seiner Wohnung ankamen war der Abend bereits eingebrochen. Erschöpft ließ ich mich auf das Sofa fallen. ,,Hast du Hunger?", fragte Minho und blickte fragend zu mir. Deutlich nickte ich und war erleichtert nicht kochen zu müssen, als er vorschlug sich etwas zu bestellen. ,,Was war denn mit deinem Vater?", fragte er während wir auf das Essen warteten. Längst legte ich mich auf den Rücken und legte meine Hände unter meinen Kopf. Mein Blick wanderte zur Decke und kurz zu Minho, welcher meine Beine anhob um sich zu setzen und sie daraufhin wieder über die seinen legte. Ein seufzen verließ mich. ,,Er macht sich bloß Sorgen.", erwiderte ich leise. ,,Das würde ich an seiner Stelle auch tun.", sagte er verständnisvoll, ,,denkst du er glaubt die Geschichte mit der Waffe nicht?" Langsam schüttelte ich meinen Kopf. ,,Darum geht es ihm gar nicht. Er findet ich habe mich verändert und er ist der Meinung ich sollte weniger Zeit hier verbringen." Ein erneutes Seufzen verließ mich, gefolgt von kurzer Stille. ,,Würdest du auch sagen das du dich verändert hast? Wegen mir?" Ich spürte seinen ernsten Blick auf mir liegen und hob mein Kopf kurz an um ihm in die Augen zu schauen. ,,Die Ereignisse haben mich verändert, aber niemals wegen dir.", sagte ich und setzte mich auf. Unsere Blicke ließen nicht voneinander los. ,,Wirst du auf ihn hören? Vielleicht macht er sich dann weniger Sorgen." Seine traurige und zugleich grübelnde Ausstrahlung flog mir entgegen. ,,Auf keinen Fall." Ich machte ihm deutlich wieder zu mir zu schauen. ,,Ich denke ich habe ihm einen ziemlich großen Hinweis darauf gegeben, dass du nicht nur ein normaler Freund bist. Er wird sich schon eingestehen das er falsch lag.", sagte ich abschließend und lächelte leicht. Auf dem Blick von Minho jedoch lag immer noch diese Sorge. Die Sorge das er daran schuld sein könnte. Das er an überhaupt irgendetwas schuld sein könnte, was ganz sicher nicht der Fall war. Als ich gerade vorhatte mich zu ihm zu wenden und ihn davon zu überzeugen, dass ihn keine Schuld traf klingelte es an der Tür. Für den Hauch einer Sekunde lag sein ausdrucksloser Blick auf mir und er stand auf. Mit einem unguten Gefühl im Magen blieb ich zurück. Vielleicht hätte ich ihm doch nichts sagen sollen.

Ich vernahm die Stimme von Minho und eine welche dem Lieferservice gehören musste. Nach einem kurzen Gespräch, welches eigentlich nur daraus bestand sich zu bedanken, kam der braunhaarige in die Wohnung und stellte das Essen auf dem Tisch ab. So stand ich auf und setzte mich zu ihm. Wir aßen zu Beginn im stillen. Keiner wusste so richtig was er sagen sollte, beziehungsweise ging ich davon aus, da es mir so erging. Minho schien viel mehr in seinen Gedanken gefangen und mit diesen beschäftigt zu sein. Jedoch wusste ich nicht ob sie sich über das vergangene Gespräch über meinen Vater oder das Geschehene heute Nachmittag drehten. Vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem, denn sein Blick sagte aus das es ihm keinerlei Ruhe ließ. Nach längerem überlegen was und wie ich etwas sagen sollte, brach ich die Stille schließlich. ,,Du hast nichts falsch gemacht.", sagte ich und sein Blick fuhr überrascht darüber, das ich das anzusprechen schien über was er nachdachte, hoch. ,,Ich überlege bloß die ganze Zeit wie es überhaupt dazu kommen konnte. Das wir jetzt zwischen dieser dämlichen Entscheidung stehen und das mit deinem Vater-", sagte er überfordert, ,,macht das ganze irgendwie nicht besser." Einfühlsam blickte ich zu ihm, doch seine Aufmerksamkeit verkroch sich wieder in seiner Schüssel, in welcher er nur herumstocherte. ,,Die Entscheidung kannst du nicht alleine treffen. Also brauchst du dir den Kopf nicht zu zerschlagen.", entgegnete ich leise. ,,Diese Entscheidung lasse ich aber auch keinen anderen für mich treffen!", begann er leicht empört mit immer noch gesenktem Blick, ,,alles in mir sträubt sich dagegen, dich etwas vergleichbares machen zu lassen. Meine Vergangenheit aber sträubt sich genau so dagegen das zu tun was er damals schon verlangt hat." Schon wieder waren wir bei dem Spiel hängen geblieben. Ich konnte Minho vollkommen nachvollziehen, doch der Drang zu gewinnen war offensichtlich beidseitig hoch. Aufgrund der Vorgeschichte von ihm und Jongdae aber leuchtete es mir total ein. Ganz abgesehen davon das es auch in normalen Bekanntschaften nicht gewöhnlich war Dinge wie diese zu erledigen, welche hier verlangt wurden. ,,Wir finden schon einen Weg.", entgegnete ich zuversichtlich und trotzdem leise, in der Angst ich könnte genau das falsche sagen. 

x

Ab Montag kann ich leider erst gegen Abend updaten :( 

Ich muss wieder in die Schule und das Wattpad auf meinem Handy macht nicht das was ich will. Naja, allzu viele Teile sind es so oder so nicht mehr :/

Danke fürs lesen!

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt