thirty-one

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Es dauerte nicht lange, da führte uns unser Gespräch dahin zurück, wo alles begann. Ich wollte ihm die Geschichte erzählen, er fragte nicht einmal nach. Sein Blick lag immer noch voller Sorge auf mir und bevor ich seinen Ansprüchen gerecht werden konnte, was in diesem Falle schlafen bedeuten würde, wollte ich es hinter mich gebracht haben. Schließlich war ich mir sicher er würde die Zeit die ich schlafen würde gerne dafür verwenden über das alles nachzudenken, was ich ihm versuchen würde zu erklären. 

,,Die Gruppe gehörte von Anfang an Jongdae.", sagte ich und blickte zu ihm um sicherzugehen, dass er bereit war, ,,als ich dazu gekommen bin, waren wir noch nicht viele und ich ging noch zur Schule. Ich war befreundet mit einem der Jungen, welcher nun zu seinem inneren Kreis gehört. Eigentlich waren alle die meine Freunde, die du bereits kennenlernen konntest." Ein hauch von Trauer und Wut überkam mich sobald ich an sie zurück dachte. ,,Hätte ich aber gewusst das einer von ihnen es so leicht hinnehmen würde mich angeschossen zu haben, hätte ich mich nie auf sie eingelassen."

-Zeitsprung Minho poV-

Es war Freitag Abend. Der Abend an dem Jongdae es für nötig hielt uns seinem komischen Pakt anzuschließen, welcher beinalten würde ihm ein Geheimnis zu erzählen welches noch keiner wusste. Wie üblich war er der Meinung es würde uns unzertrennlich machen und ich kaufte es ihm ab. Als wir in der Runde in dem alten leicht abgelegenem Lagerhaus saßen, fingen nach und nach alle an irgendwelche Absurden Schubladen zu öffnen, von Dingen welche sie bereits getan hatten. Vergleichbares hatte ich nicht auf Lager, denn ich war bis jetzt selten illegal unterwegs gewesen. Habe noch keine unschuldigen Bedroht oder großartig Teure Dinge gestohlen und ehrlich gesagt wollte ich es auch nicht ändern, den Fakt das ich nicht ein Einsatzkommando im Nacken hatte. Doch in letzter Zeit lief alles so schlecht, was würde es da schaden sich alte Geschichten von Freunden anzuhören? So redete ich mir ein das ich niemals etwas vergleichbares anstellen würde. Das es in der Woche darauf bereits der Fall war, war mir nicht bewusst gewesen. Erst der Vorfall welcher die Gruppe auseinander riss, machte mir klar warum ich Monate zuvor mit ein paar anderen Jungs der Gruppe in einen winzig kleinen Laden am südlichen Ende der Stadt einbrechen sollte. So konnte er uns um den Finger wickeln, denn die die zuvor noch nichts schlimmes angestellt hatten, hatten nun auch Geheimnisse. Ich verstand nie wie schlau dieser Zug von ihm eigentlich war. 

An einem weiteren Abend war es soweit, dass Jongdae uns ein neues Mitglied vorstellen wollte. Wie üblich befanden wir uns in der Lagerhalle auf ein paar Matratzen oder ähnlichen Dingen, welche von irgendwo aufgefischt wurden und es uns zumindest etwas gemütlicher machten. Als Jongdae mit einem kleinen schwarzhaarigen Jungen aufkreuzte, unterbrachen beinahe alle ihre Gespräche und blickten zu den beiden, welche sich uns näherten. Jongdae ließ sich links von mir nieder, woraufhin er dem neuen ebenfalls anbot sich hinzusetzten. Nachdem jedem ausreichend Zeit gegeben wurde ihn zu begutachten, setzte Jongdae an zu reden. Der schwarzhaarige schien keinesfalls beängstigt von den Blicken von überall zu sein, sonderlich viel Selbstsicherheit zu haben schien er aber auch nicht. Auch sein Blick flog durch die Reihen und als er auf meinen traf lehnte ich mich entspannt zurück, um ihm nicht das Gefühl zu geben einer der zu sein, welche immer blöd gafften, doch wohl oder übel gehörte ich auch zu ihnen. Als Jongdae seinen Mund aufmachte wendete sich die Aufmerksamkeit auf ihn. ,,Wir haben einen Neuzugang.", sagte er, ,,Changbin hat uns allen eine spannende Geschichte zu erzählen." Er lächelte, wobei bei dem Jungen, wessen Namen er uns gerade verraten hatte keine Freude zu erkennen war. Als dieser dann anfing zu reden, blieb alles leise, so wie es sich gehörte. So erzählte er von einem Jungen, welcher sein bester Freund gewesen war und ich schien bereits nach einigen Minuten mehr über ihn zu wissen als über den, der vor mir saß. Als er berichtete wie es zwischen ihnen zu Ende ging, schmerzte mir beinahe mein Herz, doch ich unterdrückte es. Freundschaften endeten, so wie alles andere auch. Dennoch konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ausmalen was aus dieser Freundschaft innerhalb der Gruppe in wenigen Monaten bereits werden würde. 

Er erzählte weiter und klärte uns nun über seinen Bruder auf und wie er in der letzten Zeit zu seiner Bezugsperson geworden war. Kurzzeitig fragte ich mich was noch passiert sein könnte, was Jongdae dazu brachte uns die Geschichte als spanend zu verkaufen. Schließlich stand für ihn spannend immer im Bezug zu irgendetwas absurdem oder traurigem. Als er uns aber erzählte, dass er eines Tages nach Hause kam und verkraften musste das sein Bruder sich das Leben genommen hatte, wusste ich das er es als spannend empfand über das Leid anderer nachzudenken. Ich empfand sofortig Mitleid und fragte mich zugleich wie es wohl war mit solchen Erinnerungen zu leben. 

Wie Jongdaes ganzer Plan aber aussah, bemerkte ich erst mit dem Messer in meinem Oberkörper. Es schien plötzlich alles Sinn gemacht zu haben, als er von uns zu viel verlangte. ,,Das ist eine einmalige Sache.", sagte er und blickte grinsend zu mir und dem Teil der Gruppe herüber, welchen er dafür ausgewählt hatte etwas für ihn zu erledigen. Ich musste zugeben, ich fing an zu hinterfragen warum ich das Gefühl hatte, ich und meine zwei angeblichen Freunde würden zu seinem engeren Kreis gehören, denn das taten offensichtlich nur sie. Ich stand hier, bei dem Rest der Gruppe. Geflüster breitete sich aus und es wurde unruhig. Jeder hatte etwas getan was er bereute, warum sollten wir es darauf anlegen unsere Taten zu wiederholen. ,,Du verlangst zu viel.", sagte ich noch recht gelassen, unwissend was als nächstes geschehen würde. ,,Zu viel?", antwortete Jongdae, ,,was habe ich nicht alles für euch gegeben? Ihr seid es mir schuldig." Unklarheit breitete sich in mir aus. War ich ihm schuldig etwas derartiges zu tun? Jemandem den nur er kannte, mit dem nur er seine Probleme hatte, sein Leben zu ruinieren? Es regte sich weit und breit nichts. Keiner schien dazu bereit zu sein das zu erledigen, was er von uns wollte. ,,Na schön.", sagte er und verzog seine Miene zu einer böseren, ,,dann machen wir es eben auf die harte Tour."

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Da das ganze ziemlich durcheinander ist, gibt es heute zwei Kapitel als Entschuldigung :)

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt