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-Jisung poV-

Schnell drehte ich mich schließlich um und machte mich auf den Weg zurück ins Schulgebäude. Jetzt musste ich also nicht nur zu ihnen gehören, sondern durfte meinen Freunden nicht einmal etwas davon erzählen. In was für einem schlechten Film war ich eigentlich gelandet? Wo ist der Junge hin, dessen größtes Problem es war, dass er nicht so 'normal' ist wie andere ihn gerne hätten? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst aber, wie weit sich mein Leben noch verändern würde, hätte ich mich noch keineswegs beschweren dürfen.

,,Jisung, warte.", hörte ich eine Stimme, welche ich am liebsten sofort ignorieren würde. Doch mein Weg bis zur Haupteingangstür der Schule würde sich mit Minho im Nacken sicherlich nicht angenehmer anfühlen, zudem die Pause schon seit wenigen Minuten vorüber war. So blieb ich langsam stehen, drehte mich jedoch nicht zu ihm um. ,,Es tut mir leid, so sollte es nicht laufen.", sagte er und ich wendete meinen Blick nun doch zu ihm. ,,Was? Das du mich verarscht hast und ich jetzt in der selben scheiße Stecke? Das hättest du dir auch eher überlegen können.", gab ich wütend von mir und schaute auffordernd an ihm herunter. ,,Du denkst das war geplant? Jisung, ich habe dir doch geholfen, weil ich wollte das es nicht so kommt." Seine Ausstrahlung war ruhig, was mich wunderte, nachdem ich ihn so angemacht hatte. ,,Und doch warst du die ganze Zeit dabei, wenn irgendwas passiert ist.", sagte ich und verschränkte meine Arme vor meinem Körper. Ein seufzen kam von ihm und er setzte erneut an zu reden. ,,Ich weiß das Juhee das erzählt, nach dem ihr gerade ist und das an der Geschichte kein Funken Wahrheit hängt. Warum also sollte ich dir etwas schlechtes wollen?" ,,Warum bist du dir da so sicher? Heutzutage glaubt doch jeder dem Wort von einem lieben kleinen Mädchen mehr als dem von mir. Vielleicht hast du einfach schon zu viel Zeit mit Changbin verbracht und willst anderen immer nur böses.", gab ich kleinlaut von mir. ,,Ich hab das Gespräch von dir und deinem komischen Freund mit angehört.", sagte er nun und ich spürte sofortig, wie Blut in meine Wangen schoss und ich rot wurde. Ich wusste das jemand mitbekommen hatte, wie wir darüber geredet hatten, dass ich nie im Leben etwas von ihr oder anderen Mädchen wollte. Schon mehrere Jahre versuchte ich es als ein Geheimnis keinen wissen zu lassen und jetzt weiß es ausgerechnet er? Als er zu merken schien, dass er mich aus der Bahn geworfen hatte, setzte er ein letztes mal zum reden an. ,,Ach Jisung, Menschen wollen anderen nie aus eigenen Zügen etwas böses. Es sind immer andere, die sie dazu bringen etwas ungewolltes zu tun. Sei froh das du nicht die ganze Wahrheit kennst." Ein letztes mal blickte er zu mir, drehte sich um und verschwand. Alleine mit meinen Gedanken ließ er mich stehen, woraufhin ich umdrehte und sofortig Richtung Schulgebäude lief. 

Am Nachmittag hatte ich gleich das doppelte schlechte Gewissen auf mir sitzen. Zum einen, weil ich Minho so angemacht hatte und es sich am Ende so angefühlt hatte, als seie ich im Unrecht und zum anderen, weil ich es einfach hasste meine Freunde an zu lügen. Ich wollte wissen, was es mit allem auf sich hatte, jedes einzelne Detail. Doch ich hatte Angst, das meine Vorstellung der Dinge somit komplett außer Bahn geraten würden, was bei solch komplizierten Angelegenheiten wohl beinahe unumgänglich war. 

Hätte ich jedoch gewusst, wie unerwartet normal meine folgende Woche verlief, hätte ich mir nur halb so viel Stress machen müssen. Scheinbar war ich nun zwar ein Mitglied von ihnen, aber sie stellten sich etwas komplett anderes darunter vor, als ich es zuvor getan hatte. Erst am Freitag bekam ich wieder etwas von ihnen mit. Sagen wir nicht von ihnen, sondern eher von dem braunhaarigen, welchen Changbin wohl bevorzugte zu mir zu schicken. Ich sah ihn bereits von weitem auf mich zu kommen, als ich das Schulgelände verließ und blieb stehen, damit es nicht so aussah, als hätte ich ihn nicht gesehen oder wahrgenommen, schließlich hatte ich das. ,,Jisung.", sagte er als er bei mir ankam und ich wunderte mich, warum jedes unserer Gespräche mit meinem Namen beginnen musste, ,,ich finde, wenn du jetzt, naja wenigstens halbwegs dazu gehörst, sollte ich dir etwas erzählen." Sofort wurde ich hellhörig, obwohl ich mich Zeitweise fragte, ob ich überhaupt bereit für die Wahrheit war, denn ich hatte sie doch alle schon von Anfang an in diese unterste Schublade gesteckt, richtig? ,,Komm, lass uns ein Stück laufen und das nicht hier machen.", begann er, ,,ich folge dir." 

So lief ich einfach in die Richtung meines Zuhauses, wenn er mir schon anbot, mir zu folgen wollte ich mir zumindest den Weg nicht noch verlängern. ,,Lass mich raten.", sagte ich und schaute kurz zu ihm herüber, ,,du bist hier um mir zu erklären wie kompliziert die Sache ist und das du mir eigentlich nichts sagen solltest, es aber trotzdem tust, da ich dir leid tue, weil immer etwas schlimmes passiert wenn du dabei bist und somit mein komplettes Leben aus der Bahn gerät, richtig?" Kurz fühlte ich mich blöd, dass ich gleich so mit meinen Gedanken auf ihn einredete, doch sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ich gar nicht mal so falsch lag. ,,Ich sage es dir, weil ich finde, dass du zumindest einen Teil der Wahrheit verdient hast, nicht weil du mir leid tust." Stumpf schaute er nach vorne, doch irgendetwas in mir, war wie ein schmollendes Kind leicht gekränkt, von seinem plötzlichen Desinteresse an mir. ,,Weißt du, ich stehe gerade zwischen dir und Changbin und ich habe keine Lust dabei zu zuschauen, wie ihr euch gegenseitig schlecht macht. Der Schlag von ihm geht auf seine Kappe, da verteidige ich ihn nicht, klar?" Mit hochgezogener Augenbraue blickte ich zu ihm und dann wieder auf den Weg, welcher vor uns lag. ,,Also willst du mir jetzt sagen, dass viel mehr dahinter steckt?", erwiderte ich ungläubig und spöttisch. ,,Ich weiß nicht, erzähl du mir deinen Teil der Geschichte, dann kann ich es dir beantworten." Sofort sträubte sich etwas in mir dagegen es laut aus zu sprechen und erst recht wollte ich nicht gerade ihm die Geschichte anvertrauen. Schließlich wusste nicht einmal Seungmin geschweige denn Jeongin, wie es dazu kam, dass wir uns so plötzlich verfeindeten.

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Danke fürs lesen ^^

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt