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Montag morgens stand ich nur widerwillig auf. Zwar hatte ich mich den kompletten vergangenen Tag eher zurückhaltend verhalten und in meinem Zimmer verbracht, wobei ich nicht einmal die Anrufe meine Freunde abnahm, doch das Gewissen in der Schule auf all die Menschen zu treffen, die ich nicht sehen wollte verließ mich nicht. Teilweise fragte ich mich warum mich ein verdammter Kuss so mitnahm, doch der Fakt das es mein erster war, erklärte das ganze schon ziemlich gut.

Mein Vater war schon früh morgens zur Arbeit gefahren, weshalb ich mich noch daran gewöhnen musste morgens komplett alleine zu sein. Also war der Ablauf durcheinander, doch letztendlich schloss ich passend die Haustür hinter mir ab und verließ mit Kopfhörern in den Ohren und mit gesenktem Blick die Wohnung. Schnell setzte ich Schritt vor Schritt um pünktlich in der Schule anzukommen. Mein vorheriges Zuhause war nur wenige Straßen weit weg, weswegen sich der Weg von der Dauer her nichts tat. Am Schulgebäude angekommen traf ich direkt auf meine beiden Freunde, was darauf hinwies, dass mein Glück für den heutigen Tag nicht sonderlich hoch war. ,,Jisung!", rief Jeongin und blickte zu mir, ,,geht es dir besser? Du hast gestern gar nicht auf meine Anrufe reagiert!" Überfordert wanderte mein blick zu dem jüngeren, welcher ein knalliges Oberteil und zerzauste Haare trug. ,,Ja.", sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf, ,,ich hatte gestern noch viele Hausaufgaben zu erledigen." Glücklicherweise schien er mir die Geschichte sofort abzukaufen und grinste nur. ,,Na dann.", entgegnete er mir noch, woraufhin wir zu dritt ins Schulgebäude marschierten. 

Drinnen angekommen schaute ich mich um und fühlte mich ungewohnt beobachtet. Ebenfalls Seungmin schien zu bemerken, dass etwas nicht stimmte, doch vorerst versuchte ich mir nichts draus zu machen und lief mit ihnen zusammen Richtung Klassenzimmer. Oft wurden wir blöd angeschaut, immerhin waren wir dir drei komischen, die aus dem nichts heraus mit den beliebtesten Mädchen der Schule Kontakt hatten. Für mich war es so etwas wie Zufall gewesen, dass wir sechs uns kennenlernten, doch ich ging davon aus, dass diese Zeit nun auch ihr Ende gefunden hatte. ,,Geht es dir besser?", fragte mich Seungmin leise, sobald Jeongin zu anderen Klassenkameraden herüber marschierte. Ich nickte nur und wendete meinen Blick zu Boden. Erneutes Geflüster und Aufmerksame Blicke wurden mir bewusst, sobald wir uns setzten und ich blickte suchend nach der Ursache. Dabei kam ich auf den Entschluss, dass diese wohl ich war, obwohl ich doch gar nichts getan hatte, außer mich hinzusetzten. Mein Blick suchte nach Juhee und traf zusammen mit Seungmins auf sie. Er musterte sie genauso verwirrt wie ich und schaute verwirrt zu mir, nachdem sie grinsend wegschaute. ,,Was sollte das denn jetzt?", fragte ich ihn und schaute sichtlich verwundert an die Tafel, vor welcher sich unser Lehrer zur Begrüßung hinstellte. ,,Mach dir nichts draus.", sagte er leise, ,,die ist bestimmt nur eingeschnappt."

Hätte ich eher bemerkt, dass dem nicht so war, hätte ich wohlmöglich direkt nach der ersten Stunde das weite gesucht. Von den Gesprächen unserer Mitschüler bekam ich aber erst Ende der zweiten Stunde etwas mit. ,,Kommt schon, jetzt verratet uns was hier vor sich geht.", sagte Seungmin, stand auf und ging in die Richtung einer dreiergruppe unserer Mitschüler, welche gerade in die Pause gehen wollten. Leicht abwertend schauten sie zu uns. ,,Naja.", sagte ein ehemaliger Freund von uns, ,,Juhee hat erzählt das ihr euch am Wochenende getroffen hattet." Erst schaute er zu seinen Freunden, als seie er sich nicht sicher ob er fortfahren durfte, doch der Blick meines Besten Freundes schien in zu durchbohren, woraufhin er weiter redete. ,,Und sie sagte.", begann er und schien sich unschlüssig zu sein, wie er es in Worte verpacken sollte, wobei mir mulmig zumute wurde, ,,obwohl ich mir es bei dir, Jisung, echt nicht vorstellen konnte, dass du etwas zu viel wolltest. Naja, du weißt schon." Schockiert schaute ich ihn an und dann mit weit aufgerissenen Augen zu Seungmin. ,, Das kann doch unmöglich ihr Ernst sein!", sagte ich laut und spürte wie förmlich die Wut in mir hochkochte. ,,Jisung.", versuchte er mich zu beruhigen, doch schaffte es somit keineswegs, ,,das glaubt doch keiner wirklich von dir. Die wissen das du so nicht bist." Immer noch aufgewühlt schaute ich weg und merkte wie große Schritte mich Richtung Tür des Klassenzimmers trugen. ,,Du siehst doch wie die mich anschauen!" Ich wusste nicht wo ich hin wollte, doch hier bleiben, kam keineswegs in Frage. Inmitten des großen Schulflures packte mich mein Freund erneut am Arm, doch diesmal versuchte ich mich loszureißen. ,,Jetzt lass mich los!", gab ich immer noch aufgebracht von mir. Diesen Gefallen tat er mir aber nicht, sondern zerrte mich zum Rande des Flures. 

,,Jetzt atme mal durch Jisung.", sagte er ruhig und schaute mich genaustens an, ,,wir klären das, okay?" Entsetzt wanderte mein Blick zu ihm und ich zog eine Augenbraue in die höhe. ,,Klären? Wie sollen wir das denn klären? Die Leute Urteilen doch über einen bevor man überhaupt ein Wort gesagt hat!", gab ich erneut laut von mir und versuchte meine Lautstärke daraufhin etwas herunter zu fahren, ,,du weißt doch genau so wie ich, dass das nicht stimmt! Aber die glauben mir das doch niemals." Einfühlend wanderte sein Blick an mir herunter. ,,Natürlich weiß ich, dass das nicht stimmt." ,,Verdammt, ich will doch nicht einmal was von Mädchen.", sagte ich leise und seufzte. Ich wurde hellhörig, als ich ein paar Schritte wahrnahm, doch als ich mich umschaute, war keiner zu sehen. ,,Geh du doch etwas raus, wo du auf nicht so viele Schüler triffst, und ich suche Juhee, ja?" Langsam nickte und ließ mich von meinen ungeduldigen Schritten an die frische Luft tragen. 

Beunruhigt schaute ich mich immer wieder um, doch es schien ruhig zu sein und auch ruhig zu bleiben, denn die wenigsten Schüler hatten noch Interesse daran die Pausen auf dem Schulhof und nicht im Gebäude zu verbringen. Also atmete ich einmal tief durch, in der Hoffnung somit meine Gedanken ein Stück weit loslassen zu können, doch es funktionierte nicht. Ich konnte und wollte es gar nicht akzeptieren, dass ich ab jetzt so angesehen wurde. So, als wäre ich ein schlechter Mensch. Mein Selbstwertgefühl war zwar noch nie so hoch gewesen, dass ich sagen würde, ich hatte es nicht verdient, doch ein so schlechter Mensch war ich auch wieder nicht. Wobei ich es doch auch immer jedem versuchte recht zu machen. 

Im Schatten des Gebäudes blieb ich kurz stehen und genoss die angenehme Kälte, welche der leichte Wind mit sich brachte, bis ich verwundert zurück schreckte, als ich Schritte hinter mit vernahm, welche schließlich zum stehen kamen. ,,Na wen haben wir denn da?", sprach eine bekannte Stimme in meine Richtung und ich drehte mich langsam und widerwillig zu ihm um. ,,Was willst du, Changbin?", fragte ich nur stumpf und trat einen Schritt von ihm und dem Rest seiner Leute zurück. 

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Heute gibts erstmal drei Kapitel :) Ab jetzt werde ich jeden Tag ein neues hochladen!

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt