fourteen

188 11 1
                                    

-Jisung poV-

Während der restlichen Schulzeit wurde ich fragend von meinen Freunden gemustert. Ich hatte ihnen keine Antwort geben müssen wo ich gewesen war und genau dies machte mir Sorgen. Entweder sie ahnten etwas, oder sie waren eingeschnappt. ,,Bis morgen.", verließen die Worte trotzdem und zuversichtlich meinen Mund, nachdem das Klingeln zum Schulende ertönte und wir uns auf den Heimweg machten. Zumindest meine Freunde taten das. Nachdem ich mir sicher war, sie würden sich nicht mehr umdrehen und nach mir sehen, kehrte ich zum Schulgebäude zurück und begab mich an den Ort, welcher mir zugewiesen wurde. Ein kleiner Schauer fuhr mir über den Rücken als ich eine mir völlig unbekannte Person erblickte. Der Karton diesmal war kleiner, man konnte ihn von weiter weg nur schwer erkennen. Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich dem Jungen, welcher darauf zu warten schien, das ich in die Puschen kam. Anstatt einer Begrüßung bekam ich das Paket. Wartend blickte ich zu dem blonden herüber. ,,Der verlassene Spielplatz im Norden der Stadt.", entgegnete er mit rauer Stimme und ließ mich erschaudern. Vorsichtig nickte ich. Den Spielplatz kannte ich, es war kein schöner Anblick die ganzen Geräte zu sehen, welche für Spaß verantwortlich waren und nun die Bedeutung zu etwas gruseligem verändert hatten. ,,Du solltest dich beeilen.", sagte er und machte mit seinem Kopf eine Bewegung, welche Richtung Straße zeigte, welche zu meinem Ziel führte. Nach kurzem innehalten nickte ich und begann den Schulhof zu verlassen. Kurz warf ich noch einen Blick über meine Schulter, doch der Junge war bereits verschwunden. 

Ich war davon ausgegangen, dass Minho kommen würde, doch das ich nun alleine war ließ die Aufregung in mir erst so richtig hoch kommen. Warum auch immer Changbin mich alleine mit dem Paket ließ, brachte mir gar nichts. Denn obwohl ich den ein oder anderen Gedanken daran verschwendete darüber nachzudenken, was wohl drin sein könnte, und ob ich einfach nachschauen sollte, konnte ich es nicht. Meine Angst hielt mich davon ab und eigentlich war ich gar nicht so heiß darauf ihr blödes Geheimnis zu kennen. Ich wollte diese ganze Sache einfach nur schnell hinter mich bringen. Mir fiel auf wie viel Glück ich eigentlich gehabt hatte, das Minho das letzte mal darauf bestanden hatte mit zu kommen. Würde ich diesmal wieder in eine so blöde Lage geraten, steckte ich eindeutig in der Klemme. Ob Changbin diesmal absichtlich jemand anderen geschickt hatte? Weil er wusste das Minho dafür sorgen würde, dass ich noch in einem Stück wieder nach Hause kam, und er dies verhindern wollte? Meine Schritte wurden zitterig bei dem Gedanken daran, dass mir wieder jemand begegnen könnte, doch ich nahm mir fest vor das Paket abzustellen und abzuhauen, so schnell wie es nur möglich war. Schließlich war es ein Spielplatz, keine alte Lagerhalle, aus welche man nur schwierig wieder heraus kam. Schließlich konnte ich die eingezäunte Spielfläche entdecken, auf welcher im leichten Wind eine Schaukel quietschte und betrat diese hastig. Schnell, schnell, schnell, huschte es mir durch den Kopf, doch sofort nach dem betreten fiel mir auf, wie leicht man auch auf dieser eingezäunten Fläche umzingelt werden könnte. Den Karton stellte ich auf einer Bank ab und drehte mich flink um, woraufhin ich mich umschaute und mit schnellen Schritten Richtung Ausgang lief. Ich achtete auf meine Schritte, doch wenige Meter bevor ich den Ausgang erreichte, musste ich abrupt stehen bleiben um nicht gegen den großen Jungen zu laufen, welcher plötzlich vor mir stand. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich trat sofortig einen Schritt zurück, bevor ich hochschaute. Ich blickte in die funkelnden Augen eines recht großen Jungen, welcher mich entspannt und genaustens musterte. Ein entgeistertes seufzen verließ mich und ich versuchte mir nicht auszumalen, was alles passieren würde. Provozierend trat er einen Schritt auf mich zu, wobei zwei weitere Jungen, einer links und einer rechts von ihm es ihm gleich taten und somit auch in mein Blickfeld huschten. Scheinbar waren zwei gegen einen nicht ausreichend für sie gewesen. Der, welcher direkt vor mir stand räusperte sich. ,,Ich bin begeistert, dass Changbin es wirklich durchgezogen hat.", sagte er zu seinen Begleitern, ,,ich dachte er wäre der gute." Ein lächeln flog zu mir herüber, welches mich unwohl werden ließ. Changbin und gut? Das würde ich erst glauben, wenn es mir jemand unausweichlich beweisen würde. ,,Ich muss sagen Jisung, ich habe mir dich irgendwie anders vorgestellt.", sagte er und sein lächeln wurde breiter, wobei er mich musterte, ,,da ist es ja schon fast unfair, dass wir zu dritt sind, nicht?" Ich verstand nichts von dem was er von mir wollte, denn es war als würde er mir Wörter an den Kopf werfen, aus welchen ich einen Satz formulieren sollte. Warum hatte er sich mich anders vorgestellt? Und woher zum Teufel kannte mich eigentlich jeder von ihnen beim Namen? 

,,Du hast bestimmt nur gute Absichten, wir aber nicht." Hektisch suchte ich nach einem Ausweg, einem Loch in dem Zaun, durch welches ich verschwinden würde. Doch selbst wenn ich soweit kommen würde, wäre ich höchstwahrscheinlich nicht schnell genug um ihnen wirklich zu entkommen. ,,Vielleicht kriegen wir ja ein paar Informationen aus dir heraus.", führte er fort und kam immer näher. Ich hingegen trat jedes mal, wenn er einen Schritt nach vorne machte, einen zurück. Was für Informationen erhoffte er sich? Ich wusste doch gar nichts von alldem, was hier eigentlich passierte. ,,Hab dich nicht so.", sagte er grinsend und packte mich am Handgelenk, wobei sein Griff dieses so fest umschloss, dass ich es gar nicht erst versuchte mich los zu reißen. ,,Wir wollen nur ein kleines Gespräch führen." Plötzlich standen auch die anderen beiden vor mir, sodass ich den letzten Schimmer Hoffnung in mir nur mit Mühe festhalten konnte. ,,Wie kommt es dazu, dass du seine Aufgabe für ihn erledigst?", fragte er und legte den Kopf schief. Ich blieb still und der Druck auf meinem Handgelenk verstärkte sich. Er hat mich gezwungen, flog es mir durch den Kopf, mich aufgrund eines Gerüchtes dazu verdonnert mit zu machen und mich hintergangen. Ich war mir sicher, dass das nicht die Antwort war, welche die Jungen erwarteten. Die rechte Augenbraue des größeren wanderte in die Höhe. ,,Wie gehts ihm so? Hat er es geschafft seine Nerven nicht zu verlieren?", fragte er aufdringlicher und kam mir bedrohlich nahe. Ich schluckte unsicher. ,,Ich weiß es nicht.", sagte ich und versuchte meine Stimme aufrecht zu erhalten, ,,ich kenne ihn kaum." Der Junge links von ihm fing an zu lachen. ,,Wir wissen das du ihn kennst, kleiner. Sag bloß nicht ihr habt euch auseinander gelebt." Provozierend lächelte er. Er wusste genau was alles passiert war, woher auch immer, also warum mussten sie mich so quälen? ,,Wir haben es versucht.", entgegnete nun mein Gegenüber wieder, ,,doch wenn du nicht reden willst, kommt uns der Spaß zu kurz." Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und ich sackte schmerzerfüllt nach vorne, als er sein Knie anwinkelte und es geradewegs in meinen Magen rammte. 

x

:(

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt