thirty-two

185 15 0
                                    

Als hätte die ganze Verwunderung noch kein Ende genommen, öffnete Jongdae erneut den Mund. ,,Diejenigen unter euch die sich weigern, können gehen. Für immer." Es war als würde er mich eigenhändig rausschmeißen und genau genommen tat er dies auch. ,,Jedoch sollte euch klar sein was ich weiß. All eure kleinen, dreckigen Geheimnisse.", setzte er erneut an und grinste. ,,Du.", sagte er und zeigte kurz auf einen recht neuen Zugang bei uns, ,,du hast dafür gesorgt das deine eigene Familie pleite geht." Ich folgte seinem Blick. ,,Wir vergessen nicht das du Online illegal Geschäfte mit Geld machst.", sagte er zu einem weiteren, ,,und Minho, deinen kleinen Einbruch vergessen wir auch nicht." Aufgebracht wanderte mein Blick zu ihm, als ich begann zu verstehen wozu das ganze gut gewesen war. Erst lächelte er, woraufhin er anfing böse zu lachen. ,,Ihr dachtet doch nicht allen ernstes eure Geheimnisse würden mich so sehr interessieren." Es war wie ein Umschwung von gut zu böse, von schwarz zu weiß. ,,Eure Taten sind bei mir sicher, solange ihr mitmacht.", sagte er erneut und wanderte durch die Menge, wobei unsere Blicke sich kurz trafen, ,,ich mochte dich." Er schaute an mir herunter. ,,Wer weiß, vielleicht wärst du ja sogar mal ein Freund geworden, doch ich wusste du wärst nicht loyal genug, was eine Schande." Meine Augen funkelten ihn an. ,,Das hat nichts damit zu tun ob ich loyal dir gegenüber bin." Meine Stimme war gefüllt mit ekel, mit reiner Wut welcher er in mir auslöste. ,,Leider aber sehe ich keinen Nutzen darin Freunde zu haben, welche nicht bereit sind für mich zu handeln." Aufgebracht schnaubte ich. 

,,Lasst es gut sein.", sagte eine ruhige Stimme hinter mir und ich drehte mich zu dieser um, ,,keiner hat vor für dich derartiges zu erledigen. Wir werden gehen und ihr werdet uns nicht dran hindern." Selbstsicher ragte Changbin aus der Masse heraus, welche allesamt enttäuscht dastanden. Jongdae formte seine Augen zu schmalen Schlitzen. ,,Und wer bist du, das du meinst mir Anweisungen erteilen zu können?", antwortete er herablassend und schien sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. ,,Wir sind in der Überzahl. Ohne Beweise kannst du uns nichts. Wir gehen.", wiederholte er und hätte ich gekonnt, hätte ich seinen Worten direkt folge geleistet. ,,Wer sagt bloß das ich keine Beweise habe?" Schief grinste er zu mir herüber und ich wusste wovon er sprach. Von mehreren hatte er genau das was er brauchte um uns in Schacht zu halten, ich hatte es auch. Das Video was er damals für nötig gehalten hatte. Wie dämlich das mir erst jetzt auffiel wie ihm die ganze Geschichte doch in die Hände fiel. ,,Außerdem.", setzte er erneut an, ,,brauche ich überhaupt welche? Das du dich verantwortlich für den Tod deines Bruders fühlst könnte ich deinen Eltern auch stecken. Oder das der ein oder andere Vater mal unter dem Bett seines Sohnes nachsehen sollte. Was für böse Überraschungen sie erwarten würden, herrlich." Ein Moment lang herrschte Stille. Zumindest ich brauchte genau diese um nachzudenken was als nächstes getan werden sollte. Unterbrochen wurde sie von dem großen dunkelhaarigen, welcher aufgrund seiner Überlegungen wieder glücklich zu sein schien. ,,Also würdet ihr allen ernstes lieber hinter ihm stehen als hinter mir?", verließen die Worte amüsiert seinen Mund. Keiner bewegte sich vom Fleck, was auf Zustimmung deuten ließ. ,,Wir machen es wie folgt." 

Am gleichen Abend wie er uns erklärte was er verlangte landete ich im Krankenhaus. Als ich aufwachte war das erste Gefühl was mich durchbohrte eines, was auf dem Verrat beruhte welchen Jongdae uns angetan hatte. Ganz besonders mir. Nach kurzem umblicken traf ich auf Changbin, welcher aufgeregt zu dem Bett huschte ,als er sah das ich wach war. Er machte mir ein paar Vorwürfe, woraufhin wir über das ins Gespräch kamen was vor uns liegen würde. Meine Schmerzmittel waren offensichtlich so hoch angesetzt, dass ich mich recht gut auf das Gespräch konzentrieren konnte. ,,Du brauchst das nicht tun.", sagte ich und blickte Müde zu ihm, ,,wir finden einen anderen Weg, ganz sicher." Ich kannte ihn kaum, doch der Fakt das er hier war, wobei ich andere hier vermutet hatte, sagte mir das man sich auf ihn verlassen könne. ,,Ich bin inzwischen mit anderen aus der Gruppe befreundet.", setzte er an, ,,es gibt Dinge die dürfen nicht wieder aufgewühlt werden. Es bleibt mir nichts anderes übrig." Einen kurzen Moment überlegte ich was zu sagen war. ,,Es tut mir leid." Verwirrt lag sein Blick auf mir. ,,Dir muss gar nichts leid tun. Du wusstest es nicht besser, das taten wir alle nicht." Ich wich seinem Blick aus. ,,Aber ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte mir etwas einfallen lassen sollen, was nicht so geendet wäre. Du hast deinen Bruder bereits verloren, du solltest die Wunde nicht immer wieder aufreißen müssen." Es wurde still. 

x

-Jisung poV-

,,Und was ist es nun was sie verlangen?", fragte ich Minho angespannt und interessiert zugleich. ,,Der Ausgleich dafür das er die Geheimnisse von allen für sich behält beinhaltet mehrere Faktoren.", sagte er und ich machte mir Sorgen das ganze Reden könnte zu anstrengend für ihn sein, ,,der erste wäre es, dass Changbin zwei Mal im Monat ein Teil von dem, was ihm von seinem Bruder noch geblieben war abgeben muss." Ich musste schlucken. Zuvor hatte ich nicht einmal gewusst, dass sein Bruder, der introvertierte ältere sich das Leben genommen hatte. Es lagen Welten zwischen dem was ich in Changbin sah und wie er wirklich zu sein schien. So viel hatte er sich gar nicht verändert. ,,Ein weiterer Teil der Abmachung war die Pistole. Sie sollte nach etwa einem Jahr in seinen Besitz wandern. Was danach passiert wurde noch nicht besprochen." Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich blieb stumm. ,,Außerdem.", sagte er und blickte mich durchdringend an, ,,wurdest du ein Teil seiner Abmachung sobald du durch das Gerücht Gesprächsthema an erster Stelle wurdest." Sichtlich verwirrt blickte ich zu meinem Freund. ,,Jongdae wusste das Changbin und du mal sehr gut befreundet wart. Er ließ ihm keine andere Wahl als dich als Boten zu wählen." Mit großen Augen blickte ich zu ihm. ,,Und jetzt?", setzte ich leise an. ,,Wir müssen abwarten.", antwortete Minho und schenkte mir ein sachtes Lächeln. ,,Du solltest schlafen.", sagte ich, wechselte schnell das Thema und lächelte zurück, wobei ich vorübergehend versuchte zu verdrängen was ich nun wusste. Vorsichtig strich ich ihm durch die Haare. ,,Du auch.", erwiderte er besorgt, ,,geh ruhig nach Hause." Mein Blick musterte ihn liebevoll, woraufhin seine Augenlieder schwerer zu werden schienen. So raffte ich mich langsam auf und sein Blick folgte mir. Nachdem ich mich ein letztes mal zu ihm herunter beugte und ihm einen einzigen, ausgiebigen Kuss auf die Lippen drückte, schob ich die Stühle alle wieder an die richtige Stelle. ,,Ich komme morgen wieder.", sagte ich noch leise, doch als ich einen letzten Blick zu ihm warf, schien er bereits in sein Land der Träume gewandert zu sein. Mit einem sachten lächeln im Gesicht verließ ich den Raum. 

x

Ich hoffe das ganze lässt sich ansatzweise verstehen. Ich muss zugeben, in diesen beiden Kapiteln habe ich alle Gedanken eingebracht die mir in den Kopf kamen ^^'

Danke fürs lesen!

taken by surprise - M I N S U N GWo Geschichten leben. Entdecke jetzt