„Wer ist da?", fragt sie diesmal vorsichtshalber.
„Ich bin es, Patrick", klingt es dumpf durch die Tür.
„Alles in Ordnung?", fragt er während sie ihn eintreten lässt. Teresa kam weder nach, noch ging sie an ihr Handy. Das schlechte Gewissen begann ihn zu plagen und er entschloss sich nachzusehen. Bis eben ging er davon aus, dass sie sauer sei. Doch sein forschender Blick kann kein Anzeichen von Verärgerung entdecken. Stattdessen wirkt ihr Teint fahl und sie sieht niedergeschlagen aus. Besorgt streichelt er über ihren Oberarm. „Willst du dich lieber setzen? Du siehst müde aus."
„Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung." Ihre Augen folgen Patricks Blick auf die beiden Champagnerkelche.
„Das hat nichts zu bedeuten", reagiert Teresa erschrocken.
„Und ich soll mir wirklich keine Sorgen machen?"
„Michalsen war auf einmal mit dem Champagner vor der Tür. Er wollte auf den Kongress anstoßen."
„Die Gelegenheit hatte er doch zu Genüge beim Abendessen. Wieso musste er auf dein Zimmer kommen?", entgegnet er aufgebracht und sieht wieder forschend in ihre Augen.
„Ach Patrick", stöhnt sie, „lass es doch einfach auf sich beruhen. Ich fühle mich nicht besonders wohl und morgen muss ich wieder fit sein. Kann ich jetzt einfach ins Bett gehen?"
„Das hört sich nach einem Rausschmiss an", stellt er betroffen fest.
„Du solltest eigentlich auch gar nicht hier sein." Teresa klingt genervt und weicht seinem Blick aus.
„Oh, ich wollte mich nicht aufdrängen. Wenn das so ist .... Du weißt wo du mich findest."
„Patrick ..."
Doch es war zu spät, ohne sich umzuwenden verlässt er zügig das Zimmer. Müde und traurig lässt sich Teresa auf der Bettkante nieder. Wie konnte es nur soweit kommen? So sollte keiner ihrer gemeinsamen Abende enden, dieses Versprechen hatten sie sich bei ihrer Hochzeit gegeben.
Währenddessen steht Patrick leise schimpfend vor seiner Suite, die Schlüsselkarte tat wieder einmal nicht was sie sollte und verwehrte ihm den Eintritt. Voller Wucht tritt er gegen die Tür und hüpft anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Bein herum. Er ist bitter enttäuscht. Eigentlich wollte er Teresa etwas Gutes tun, doch jetzt würden sie die Nacht getrennt verbringen. Der Schmerz lässt etwas nach. Im fünften Anlauf reagiert die elektronische Verriegelung endlich und er kann eintreten. Mit hängenden Schultern nimmt er eine Flasche Wasser aus der Zimmerbar und tritt vor die riesige Glasscheibe. Zu seinen Füßen erstrahlen die Lichter New Yorks. Es ist eine wirklich atemberaubende Aussicht auf den Big Apple.
„Auf eine Stadt die niemals schläft", murmelt er zynisch und prostet den Lichtern zu, „ich schätze wir haben etwas gemeinsam."
Was habe ich mir nur dabei gedacht? Für mich alleine hätte ich diese Suite niemals gebucht.
Er lässt sich betrübt auf dem Sofa nieder, nimmt einen Schluck aus der Flasche und sieht stoisch auf das pulsierende Lichtermeer hinab.
Teresa enthält mir schon wieder etwas vor. Wieso entgehen mir diese Details nicht einfach? Aber ihre Mikroexpressionen haben sie verraten. Sie erzählt mir nicht die ganze Wahrheit. Aus welchem Grund vertraut sie mir nicht? Hat sie Angst dass ich mich wieder einmische und sie die Folgen ausbaden muss? Bin ich gerade wieder dabei etwas kaputt zu machen? Diese unsäglichen Fähigkeiten, sie haben schon mein altes Leben zerstört. Angela erwartete gar nicht so viel von mir, nur dass ich sie liebte und ein guter Vater für Charlotte war. Sie wollte den ganzen Rummel um meine Person nicht, auch das Geld war ihr nicht sonderlich wichtig. Aber ich wollte immer höher hinaus. Da waren auf einmal so viele Chancen, die nur darauf warteten ergriffen zu werden und jede dieser Gelegenheiten brachte mehr Wohlstand. Das Gefühl der Überlegenheit kann so berauschend sein.
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Ein neues Kapitel - The Mentalist - Staffel 8
FanfictionLiebe Mentalist-Fans, diese Geschichte schließt an die 7. Staffel an. Sie beginnt am Tag nach der Hochzeit und nimmt erst eine sehr dramatische Wendung, die alles zu zerstören droht. Jede der Folgen hat eine Rahmenhandlung und natürlich dürfen auch...