Konzentriert taucht Patrick den Teebeutel in das heiße Wasser. Er weiß, dass Brenda recht hat. Falls Teresa Wind von dieser Sache bekommt, wird sie stinksauer auf ihn sein. Doch er ist sich sicher, dass dieser Brief nur für ihn bestimmt ist und gleichzeitig eine Gefahr für seine kleine Familie bedeutet. Alles was er sich wünscht ist endlich in Frieden zu leben und das Glück zu genießen. Doch er muss sich ein weiteres Mal eingestehen, dass er sein altes Leben nicht einfach auslöschen kann. Nur zu oft haben sich lange vergessene Fehltritte zurückgemeldet. Er bereut vieles was er getan hat, doch scheinbar reicht diese Reue nicht aus um die Geister der Vergangenheit zu beschwichtigen. Patrick hat keine Wahl, er muss sich weiter mit allem was da noch kommt auseinandersetzen und weiter damit zu leben.
Gedankenverloren blickt er erst hinaus auf den leeren Campus und lässt dann seinen Blick durch den Raum schweifen. Er ist allein. Um diese Uhrzeit sind alle Mitarbeiter beschäftigt und die Studenten in ihren Vorlesungen. Natürlich hatte er Teresas Absichten längst durchschaut. Auch ihr war es nicht entgangen, dass ihm die Herausforderungen fehlten und er nicht viel mit sich anzufangen wusste. Die Sache mit Michalsen kam ihm eigentlich ganz gelegen. Mit den Vorlesungen will Teresa ihm einen Gefallen tun, das weiß er auch zu schätzen und es würde bestimmt ganz amüsant werden. Aber seine Welt ist das hier nicht. Immerhin könnte er es sich zukünftig auf der Couch in Teresas Büro bequem machen.
Doch im Moment beschäftigt ihn dieser Drohbrief, den er noch niemanden zuordnen kann. Aber das eine oder andere meditative Nickerchen in ihrem Büro würden ihn schon auf die richtige Fährte bringen. Wie in alten Zeiten. Nur wird er sich diesmal schlecht fühlen ihr das vorzuenthalten, denn das ist nicht einfach nur ein Job, sondern betrifft ihrer beider Leben. Er ist zwar felsenfest davon überzeugt, dass dieser Brief nur um ihn gilt, aber die Drohung richtet sich nunmal auch gegen Teresa. Er will einfach etwas Zeit gewinnen, nur zwei oder drei Wochen, in denen Teresa sich in Sicherheit wiegen kann. Das muss doch zu schaffen sein.
Das Vibrieren seines Handys fordert Patricks Aufmerksamkeit. Er zieht es aus seiner Tasche.
„Cho, was gibt es?"
„Jane, wir müssen dringend reden. Wann haben Sie Zeit?"
„Reden? Ist das Ihr Ernst Cho?", stichelt er, doch Chos Schweigen zeigt ihm, dass er auf Granit beißt. Dabei freut sich Jane innerlich und würde am liebsten mit: „Sie können sich gar nicht vorstellen wie gelegen dieser Anruf kommt. Ich langweile mich gerade zu Tode", antworten.
Doch er entscheidet sich spontan für die Rolle des abgeklärten Beraters: „Hey, Cho. Lange nichts mehr von Ihnen gehört. Ich habe viel um die Ohren. Worum geht es?"
„Ich brauche Ihre Unterstützung. Es geht um den Mord an einer Richterin. Wir können uns nicht im FBI treffen. Die Sache muss unter uns bleiben. Können Sie in einer Stunde im Parque Comal sein?"
„Ich denke dass lässt sich einrichten. Warum die Geheimnistuerei?"
Mit „Gut, bis nachher. Seien Sie pünktlich", drückt Cho das Gespräch weg.
Patrick grinst: „Ganz der Alte. Das wird bestimmt ein Riesenspaß."
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Ein neues Kapitel - The Mentalist - Staffel 8
FanfictionLiebe Mentalist-Fans, diese Geschichte schließt an die 7. Staffel an. Sie beginnt am Tag nach der Hochzeit und nimmt erst eine sehr dramatische Wendung, die alles zu zerstören droht. Jede der Folgen hat eine Rahmenhandlung und natürlich dürfen auch...