Nur ein Anderer Miserabler Tag

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Percys pov:

Ich hatte keine Lust, aus dem Bett zu gehen.

Ich hatte keine Lust darauf, Menschen treffen zu müssen.

Ich hatte keine Lust darauf aufzustehen.

Ich hatte eigentlich in der letzten Zeit auf gar nichts Lust.
Erst recht nicht auf die Götter.

Die Iris Nachricht von Camp Half-Blood brachte buchstäblich das Fass zum Überlaufen.

Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber ich hörte es über meinem Fenster knacken und ein Schwall Wasser flog an dem Fenster vorbei und vermutlich auf einen irritieren New Yorker, der in den hektischen Straßen Manhattans unterwegs war.

Ich weigerte mich ganz einfach, die Neuigkeiten zu akzeptieren. Ich hatte noch nie viel von Prophezeiungen gehalten, warum sollte ich also jetzt damit anfangen?

Mir konnte niemand befehlen, gegen irgend ein unsterbliches Wesen zu kämpfen, wenn ich das nicht wollte. Ich bin schließlich mein eigener Mensch.

Doch so entschlossen ich auch war, die Götterprobleme zu ignorieren, ich konnte kaum schlafen. Und wenn, träumte ich immer wieder einfache aber beängstigend Szenen.

Flammen. In einem Wald, in einer Höhle, auch wenn ich damit nichts anfangen konnte.
Ich träumte von Tartarus, wie nicht allzu selten. Diese Träume gab es in den verschiedensten Varianten.
Und ich träumte von Gift, der wie grüner Nebel eine Höhle durchzog.

Obwohl die Träume harmlos waren, sie beunruhigten mich. Und oft wachte ich mitten in der Nacht auf - getötet im Tartarus, verbrannt oder in Gift und Nebel erstickt.
Den Rest der Nacht konnte ich nie wieder einschlafen.
Ich lag immer mehr einfach so im Bett, und hoffte die Atmosphäre oder so würde für Entspannung sorgen.

Doch meine Augenringe wurden immer heftiger und mein Gesicht immer schmäler.

Meine Mom machte sich Sorgen, das wusste ich, aber ich erzählte ihr, ich habe Albträume und das reichte ihr. Im großen und ganzen war es ja auch die Wahrheit.
Ihre Heilmethode war es, mir so viel Essen anzubieten wie möglich, aber mit dem immer anwesenden Kloß in meinem Hals bekam ich nicht viel runter.

Ging es mir miserabel?

Das konnte man so sagen.

Und zweifellos bemerkte das jeder. Sogar Flash hatte mich vorgestern angesprochen, ob ich irgendwelchen Stress hätte, den man mit Anwälten oder Geld beseitigen konnte.

Auch wenn ich nicht wusste, ob ich beleidigt oder geschmeichelt sein sollte, ich schätze seine Höflichkeit Wert. Ich hatte nicht zu selten gesehen, wie er Peter und Ned gemeine Spitznamen gab, aber er belies es dabei und schien kein von Grund aus schlechter Kerl zu sein.

Schlimmer war tatsächlich ein Typ namens Bratt, der nur zu häufig Lester dumm anmachte, als er noch hier auf die Schule ging.

Da ich aber wusste, dass Schul- Jocks dabei halfen, ein bisschen Scham kennenzulernen, ließ ich Apollo das ganze selbst regeln und hielt mich da raus.

Mein Leben an Midtown verlief eigentlich wirklich friedlich- abgesehen von den Monstern, die immer häufiger in der Nähe der Schule auftauchten.

Eine nette Abwechslung in meinem miserablen Alltag war Peter. Ich saß vorgestern an meinen Hausaufgaben ("Das Mitochondrium ist das Kraftwerk der Zelle bla bla bla"), als es klopfte und der Junge vor der Wohnungstür stand.

Er hielt mir einen von Tante Mays selbstgemachten Smoothies entgegen und befahl mir, mit ihm spazieren zu gehen.
So komisch der Befehl auch war, ich hatte nicht wirklich etwas besseres zu tun, und die kalte, frische Luft hörte sich tatsächlich verlockend an.

(K)Ein Fast Normales Leben (Percy Jackson-Avengers Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt