Hätte Ich Das Nur Nicht Gesagt

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Percys pov:

"Peter?", ich klopfte an seine Tür. "Kommst du?"
Kurz darauf öffnete Peter die Tür und sah bereit für den Schulweg aus.
Er sah erst mich kurz an, mit verunsichertem Blick, und dann Apollo, der sich anscheinend unwohl in seiner Haut fühlte und seinen Blick abwandte, mit einem nachdenklichen Blick.

"Jup, ich bin so weit. Auf geht's."
Peter schlug seine Wohnungstür zu, rückte seine Tasche zurecht und lief los, Apollo und ich dicht hinter ihm.

Mein Cousin sah mich kurz irritiert an und richtete sich dann an den Jungen vor uns. "Peter?", fragte er mit einem gekünstelten Lachen.
"Was ist los mit dir?"

"Was soll los sein?", fragte dieser, ohne uns anzusehen.

"Das.", sagte ich. "Du bist so wortkarg... Habe ich was falsch gemacht?"

Peter seufzte. "Nein, überhaupt nicht, aber... Der Gedanke über dich lässt mir wirklich kaum Ruhe... Ich kann mir das einfach nicht vorstellen."

"Frag mich mal", grummelte ich, ohne dass Apollo es hören konnte.

"Ich weiß nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll", gab Peter zu.

"Gar nicht", sagte ich schulterzuckend. "Alles ist wie vorher. Du weißt jetzt nur, dass mein Vater nicht tot ist und... Öhm, das wahrscheinlich auch nie wird."

"Autsch", unterbrach mich Apollo. "Streue doch Salz in die Wunde."

Ups. Habe wohl vergessen, dass die ganze Unsterblichkeitssache für ihn ein wunder Punkt war.
"Sorry, man", sagte ich ihm schnell und tätschelte einmal kurz auf die Schulter.

Peter sah irritiert zwischen uns hin und her. Er verkniff sich offensichtlich, zu fragen, wofür ich ihn sehr schätzte.

"Ich bin immernoch der Selbe und brauche keine besondere Behandlung oder so. Ich bin ein 'Mensch'", ich malte Anführungszeichen in die Luft, "wie alle anderen auch!", fuhr ich an Peter gerichtet fort.

Dieser lächelte mich an und wollte wahrscheinlich gerade nicken, als Apollo anfing zu lachen. Ein richtiges Lachen, was ehrlichgesagt nicht zu ihm passte.

"Was!?", fragte ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Apollo biss sich auf die Lippe und antwortete dann nach einem neuen Glucksen. "Klar, du bist nur zweifacher Held des Olymp, einer der mächtigsten Halbgötter der Weltgeschichte und angesehener als viele Götter selbst. Das schafft doch jeder!!"

Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht schoss und wäre am liebsten im Boden versunken - ich konnte Komplimente noch nie verkraften; besonders nicht in der Anwesenheit von anderen. Und ich wollte nicht, dass Peter so über meine Vergangenheit erfährt.
Ich wollte so tun, als hätte er nichts gesagt, aber natürlich hat das nicht funktioniert. Danke dafür, Apollo.

"Was?!", fragte Peter. "Ernsthaft?"
Ich ignorierte ihn, doch Apollo konnte natürlich die Klappe nicht halten: "Ja, er- Au!"
Er rieb sich den Oberarm und sah mich vorwurfsvoll an, während ich ihm denselben Blick zurückgab.

"Peter wird das schon noch schonend und nicht alles auf einmal erzählt bekommen. Nicht von dir. Und nicht auf dem Schulweg, verdammt nochmal-"
Ich realisierte, was ich da gesagt habe und musste unwillkürlich lachen.

Aus dem Augenwinkel sah ich Peter, der erst mich und dann Apollo besorgt ansah. "Geht es ihm gut??"

"Ich habe keine Ahnung."

Ich zwang mich dazu, mein Grinsen zu beseitigen und atmete einmal tief durch. "Sorry. Insider.", entschuldigte ich mich.

Die beiden sahen mich immernoch komisch an, ignorierten meinen Lachanfall dann aber.
Ich räusperte mich. "Also Peter, wir können das Thema gerne vertiefen, vielleicht dann, wenn wir nicht in der Öffentlichkeit sind."

Er nickte.
"Und Apollo", fuhr ich fort, doch schlug mir augenblicklich die Hand auf den Mund als ich Apollos entsetzten Blick sah.
Habe ich das grade ernsthaft gesagt?

"Schist, man, es tut mir so Leid!", brachte ich zwischen meinen Fingern heraus.

Apollo blinzelte, sich bemühend, Peters ihn anstarrenden Blick zu ignorieren. Wir alle vergaßen den Schulweg und blieben wie angewurzelt stehen.

Als weder Apollo noch ich mehr sagten, ergriff Peter das Wort.

"Apollo, wie in... der Sonnengott?"

Ich überlegte schon, ob es zu spät wäre, um zu behaupten, es sei ein Spitzname oder so, doch Apollo ergriff das Wort.

"Ja", antwortete er angespannt und presste seine Kiefer wieder fest zusammen.

"Öhm", machte Peter, offensichtlich überrumpelt. "Wie- du- Sie, Sir? Sie sehen aus wie sechzehn und-"

"Lass gut sein, Pete.", unterbrach ich ihn, zutiefst Schuldbewusst. "Vergiss es vorerst einfach, ja? Das hätte ich nicht sagen sollen und es ist Lesters.. äh, ja, seine Sache, dir davon zu erzählen. Das ganze ist eine ewig lange Geschichte, die nicht für einen Schulweg geeignet ist. Später, okay?"

Ich sah ihn flehend an und er schluckte. Mit einem Seitenblick auf den kreidebleichen Gott nickte er. "Okay."

Ich lief weiter, in der Hoffnung ich würde die anderen weiter in Bewegung bringen- mit Erfolg.

Wir liefen ein paar Schritte, als Apollo den Mund öffnete.
"Ich weiß, dass es keine Absicht wahr, aber gerade nach dem Gespräch gestern war ich dir also umsonst so dankbar gewesen, Perseus."

Ich konnte nicht anders, als beleidigt zu sein. "Mir umsonst dankbar!? Hallo? Wer hat denn hier wem zahlreiche Male das unsterbliche Leben gerettet? Ohne mich wärst du doch schon tausendmal vernichtet worden! 'Umsonst dankbar!' Das ist ja mal wieder typisch Gott. Wie oft retten wir Halbblute euch das Leben und sterben dabei selbst, nur um dann wegen einem einzigen Fehler kritisiert zu werden?! Ich habe dir so oft geholfen und wegen einem Ausrutscher zeigst du mir die kalte Schulter?"
Ich lachte humorlos. "Wie oft wir euch schon im Tartarus hätten verrotten lassen. Wir- Ich sollte es sein, der dir die kalte Schulter zeigt!"

Ich atmete tief durch, um mich wieder etwas zu beruhigen und sah, dass Apollo etwas schuldbewusst aussah.
"Tut mir Leid, so-"

"So was? So hast du es nicht gemeint?"

Ich keuchte einmal auf, als mir ein bekannter Schmerz durch den Kopf schoss. "Aahgh, Schist!"
Ich presste mir die Faust gehen die Schläfen und biss die Zähne aufeinander, in der Hoffnung, dass der Schmerz bald verschwindet.

"Percy?", fragten Apollo und Peter gleichzeitig.

Warum konnte ich nicht einfach die Klappe halten und weiter versuchen, mich zu beruhigen?
Eigentlich war es meine Schuld, dass es passierte. Ich habe praktisch zugelassen, dass ich die Kontrolle verliere.

"Es... geht schon", presste ich hervor, genau in dem Moment, in dem mein Magen zu krampfen begann und mir der Schweiß ausbrach.

Schist. Schist. Schist.

Ich versuchte, die schwarzen Punkte in meiner Sicht wegzublinzeln, die sich vor lauter Schmerzen bildeten.

Doch dann war alles weg.













Bitteschön 🥰
Danke für die Geduld, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen!!
Ich mache dann mal weiter Schule.

Tschüssi!

Xoxo, euer Fangirl

(K)Ein Fast Normales Leben (Percy Jackson-Avengers Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt