Kapitel 22

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Leuchtend schön blinkten die Sterne am Himmel um die Wette, während in unseren Taschen leider überhaupt gar nichts mehr blinkte- wir waren pleite

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Leuchtend schön blinkten die Sterne am Himmel um die Wette, während in unseren Taschen leider überhaupt gar nichts mehr blinkte- wir waren pleite. Das hatte mir meine Mutter vor circa einer Stunde offenbart. Als hätten wir nicht schon genügend Probleme, fraßen die Kosten für die Anwälte und die des Zentrums unsere letzten Reserven, von denen wir um ehrlich zu sein schon vorher nicht besonders viel hatten. Beschwichtigend hatte ich meiner Mutter die Hand auf die Schulter gelegt und versuchte ihr klarzumachen, dass das nun wohl das kleinste Problem sei und ich mich darum kümmern würde. Hier saß ich nun also, wieder allein, und zerbrach mir den Kopf darüber wie genau ich mich darum kümmern würde. Meine Mutter war in die nahegelegene Stadt losgezogen um dort die Nacht in einer Unterkunft zu verbringen und am Morgen wieder aufzubrechen. Anscheinend war es nämlich untersagt jeden ausgenommen des Personals und der Jungmagier auf dem Gelände des Zentrums unterzubringen. 

Etwas überfordert stützte ich mich mit den Händen auf dem hölzernen Schreibtisch ab, auf dem alle unsere Ausgaben fein säuberlich notiert waren -mein Vater war schon immer sehr penibel damit- und grübelte wie ich diese am besten so klein wie möglich halten könnte. Innerlich verfluchte ich mich selbst dafür, dass ich mein Geld erst heute Nachmittag so nachlässig verschleudert hatte, dazu noch für ein und die selbe Zeitungsausgabe in vielfacher Ausführung. Mit gerunzelter Stirn überflog ich die Zeilen, mit den höchsten Beträgen erneut. Bei dem Wort "Zentrum" stoppte ich kurz. Das Zentrum berechnete die Unterhaltungskosten von mir ziemlich hoch an, doch daran konnte ich nun Mal wenig ändern. Was ich aber ändern konnte, waren die Umstände unter denen ich auf Kosten des Zentrums lebte.

Natürlich! Warum war mir das nicht früher eingefallen? Selbstverständlich berechnete das Zentrum für eine Unterkunft wie die in der ich lebte deutlich mehr, als für die weniger Komfortablen Unterkünfte, auf der Hinterfront des Hauptgebäudes. Morgen früh würde ich zur Direktorin gehen und sie nach einer günstigeren Unterkunft für mich bitten. Nach dem mitleidigen Blick wird sie mir diese Bitte nicht abschlagen. Allerdings würde dies nicht ausreichen um uns finanziell zu entlasten. Weitere Ideen verschob ich jedoch auf morgen, da ich mich vor Müdigkeit kaum noch konzentrieren konnte und es mir zunehmend schwer viel meine Augen auf zu halten. 

Müde blinzelte ich in das morgendliche Licht, das den Raum durchströmte. Zum Glück hatte man mit aufgrund meiner "misslichen Lage" für einen Tag vom Unterricht und von meinen Kursen befreit. Immer noch im Halbschlaf streifte ich mir neue Kleider über und machte mich auf den Weg in Richtung Bad. Kritisch betrachtete ich die Pusteln an meinem Hals und auf meinen Schultern, die ich immer bekam, wenn ich unter Stress stand. Ich entschied mich dazu sie einfach nicht zu beachten, da ich sowieso nichts daran ändern könnte. Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit im Bad gebraucht hatte, konnte ich mich endlich auf den Weg machen, den ich erst gestern in Begleitung der Vampir-Sekretärin gegangen war. Bei dem Gedanken viel mir ein, dass mir bei der bleichen Frau gestern gar keine spitzen Zähne aufgefallen waren. Vielleicht schliff sie ihre Zähne ab um unauffälliger zu wirken? Oder sie waren mir gestern nicht aufgefallen, weil ich so abgelenkt war? Noch während ich darüber nachdachte, erreichte ich das Büro der Direktorin und bekam somit auch die Person zu Gesicht, über die ich nachgedacht hatte. Jetzt, da ich sie wieder vor Augen hatte, war es kein Wunder, dass mir keine spitzen Zähne aufgefallen waren- sie lächelte schlichtweg nicht. Nicht einmal als sie zu reden begann um mir mitzuteilen, dass ich noch warten sollte, bekam ich ihre Zähne zu sehen. Innerlich kopfschüttelnd über diese unnötigen völlig irrationalen Gedanken nahm ich Platz, bis die Sekretärin mich wenige Minuten später anwies einzutreten.

"Bedauere, aber die günstigeren Wohnhäuser sind voll und ganz überfüllt." Enttäuscht starrte ich die junge Frau, die das Zentrum leitete, an. "Aber es muss doch eine Möglichkeit geben mich günstiger unterzubringen", widersprach ich. Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten. "Wenn ich es mir recht überlege", sie begann in einer Schublade zu kramen, während sie weitersprach," Doch! Ich glaube ich habe eine Lösung für dein Problem." Verschwörerisch zwinkerte sie mir zu. "Die Unterkunft ist gewöhnungsbedürftig, aber sogar noch um einiges günstiger, als das wonach du eigentlich gefragt hattest", versprach sie. Bekräftigend nickte ich:" Das sollte kein Problem sein. Ich bin sehr anpassungsfähig."  Mein Laune hatte sich erheblich gebessert seit heute Morgen und ich war zuversichtlich, dass meine Familie diese kritische Situation überstehen würde -Woher auch immer ich dieses Wissen nahm-

Wie falsch ich doch lag...

Wie falsch ich doch lag

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SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt