Kapitel 63

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Ein Sturm zog auf, als die Nacht heranbrach

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Ein Sturm zog auf, als die Nacht heranbrach. 

Nicht etwa die Art von Sturm, die schon den ganzen vorherigen Tag über gewütet hatte. Eigentlich wusste ich gar nicht was für eine Art von Sturm es war. Aber ich konnte es ganz deutlich hören, die Winde, wie unnatürlich sie peitschten und die Befehlsrufe der Soldaten wie sie aufgeregt durcheinander trampelten. Etwas wütete dort draußen, ein Sturm, ganz bestimmt. 

Und als der gesamte Raum wach war und Bettdecken leise raschelten, trug mich mein Instinkt nach draußen, dort wo ich Gefahr vermutete, dort musste ich sein. Niemand hielt mich auf, niemand fragte nach, als mich meine nackten Füße zur Tür bis nach draußen in den Schnee trugen. Ich war froh darüber, denn selbst ich wusste nicht ob mich der Wahnsinn oder ein persönlicher Schutzengel zu meinem Handeln trieb. 

Schnee behinderte meine Sicht, doch ich konnte ganz deutlich sehen, wie dutzende Männer auf den Beinen waren. Sie beachteten mich nicht, sie waren mit etwas Wichtigerem beschäftigt. Ein Soldat rief einen Namen und gestikulierte drängend in Richtung Hauptplatz. Ich folgte ihm, obwohl er sicher nicht mich gemeint hatte. Tatsächlich fragte ich mich ob ich vielleicht unsichtbar war. Merkten Geister wenn sie starben? Gab es Geister, die unsichtbar waren? Redeten die anderen Frauen deshalb nicht mit mir? Ich stolperte ums Arbeitsgebäude herum auf den Hauptplatz hinzu. Etwas entfernt von mir standen drei Männer. Ich kniff die Augen zusammen um zu sehen was sie taten, doch schon wurden ich zu Boden gerissen. Vielleicht war ich doch kein Geist.

Donner erschütterte die Welt um mich herum. Endlich verstand ich was vor sich ging. Wir wurden angegriffen! Der Donner rührte von einer Explosion, die den gesamten Boden zum Erzittern brachte. Auf allen Vieren kroch ich rückwärts, um die nächste Ecke, wo ich mich schweratmend gegen die Hauswand lehnte. Mein Puls raste, als sich Angst um mich schlang und drohte mich zu ersticken. Der Weg zurück zu in meinem sicheren Bett führte über eine offene Fläche, die mir keinerlei Schutz bot. Ich war gefangen, wie ein Tier im brennenden Wald. 

Meine kaltschweißigen Hände umkrampften meine Schenkel als ich versuchte um die Ecke zu spähen. Ein Mann fiel zu Boden, er schrie und presste seinen Arm dicht an den Körper. Er lag nur zwei Meter entfernt von mir. Feuer, ich konnte Feuer sehen.  Entschlossen etwas zu tun, irgendetwas, warf ich einen nervösen Blick nach links und rechts bevor ich zu dem Mann stürzte und ihn hinter meine Ecke zog. Er hatte sicherlich Waffen, Kleidung, womit ich mich schützen konnte. Schon bald war ich ausgerüstet mit einer Veste, die zwei Messer trug und einem Gewehr. Sollten die Angreifer jedoch Magier sein, würde mir letzteres nicht besonders viel nützen. Kugeln konnten problemlos von Schutzfeldern abgehalten werden.  Erneut spähte ich um die Ecke. Ein Feuerzauber wurde in meine Richtung geschleudert. Scharf zog ich die Luft ein und den Kopf zurück. Ich presste mich näher an die Wand und schickte Stoßgebete zum Himmel, während ich versuchte den schrillen Ton in meinem linken Ohr zu ignorieren. Der Mann zu meiner rechten stöhnte vor Schmerz. Er  war bereits halb bewusstlos, doch es gab nichts was ich für ihn tun konnte ohne mich selbst zu gefährden. Hilflos und noch halb ihm Schock strich ich ihm tröstend, vielleicht verabschiedend über die Schläfe. 

Ich hatte keine Zeit mehr. Als ich aufgesprungen war, hörte ich bereits Schritte, die sich in meine Richtung bewegten. Ich wollte nicht sterben, töten noch weniger. Trotzdem entsicherte ich meine Waffe. Eine Gestalt trat um die Ecke. Ihre schwarze Silhouette hob sich vom hellen Hintergrund des brennenden Feuers ab. Panisch, und ohne meine Entscheidung zu durchdenken, schoss ich. Eine Art elektrischer Schock durchfuhr mich und ich verlor das Bewusstsein. 

Ich habe geschossen, war das Letzte was ich dachte, hoffentlich habe ich nicht getroffen.

Ich habe geschossen, war das Letzte was ich dachte, hoffentlich habe ich nicht getroffen

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~626 Wörter

Heute zwei kurze Kapitel, weil es schon so lange her ist ;)

SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt