Kapitel 48

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Desto länger ich darüber nachdachte desto weiter entfernte ich mich von einer möglichen oder unmöglichen Lösung zu dem Rätsel der seltsamen Notizen

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Desto länger ich darüber nachdachte desto weiter entfernte ich mich von einer möglichen oder unmöglichen Lösung zu dem Rätsel der seltsamen Notizen. Wenn ich doch nur einen Zusammenhang herstellen könnte, ein roten Faden ja oder besser noch dem ganzen einen Sinn abgewinnen könnte, doch es war vergeblich. Jedoch könnte es vielleicht jemand anderes vollbringen, jemand der die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht hatte magische Wesen zu studieren. 

Nach der nächsten Botanik Stunde wartete ich bis alle den Raum verlassen hatten. Schließlich war ich allein mit Professor Millington.
"Lyria, brauchst du noch etwas?", fragte sie verwundert als sie mich in der Mitte des Raums stehen sah, ein Buch unter den Arm geklammert.
"Tatsächlich ja, ich bräuchte ihre Einschätzung zu diesen Notizen", ich blätterte die Seite auf und hielt sie ihr hin, "ich werde nicht schlau aus ihnen und das lässt mir keine Ruhe." Konzentriert runzelte die Professorin die Stirn. Sie war stets in Schürzen gekleidet, mit Erde beschmiert und hatte einen Neigung zum Chaos, jedoch zweifelte ich keine Sekunde an ihrer Fähigkeit. Vermutlich war sie eine der begabtesten und intelligentesten Menschen, die im Zentrum ein und aus gingen, auch wenn sie ihre Gedanken meist nicht ordnen zu können scheint.

"Vermutlich redet der Verfasser von dem Drachenquartier einige Kilometer entfernt von hier. Dem Alter des Buch nach zu urteilen, war er wohl einer der ersten, die das Lager entdeckten", erklärte sie schließlich. "Verzeihung, Drachenquartier?" 

"Inzwischen ist es nicht mehr so geheim wie es ursprünglich von der Regierung gedacht war", erklärte sie, offenbar verwundert, dass ich nichts davon gehört hatte. "Sie bereiten Nordische Feuerzungen als Reittiere für das Militär vor. Äußerst seltsame Sache, denn diese Art Drachen wollen mit Menschen meistens nichts zu tun haben. Man müsste vermutlich radikale Methoden anwenden um Drachen gegen ihre Instinkte zu lenken." Traurig schüttelte sie den Kopf. 

"Und solche Methoden wären zum Beispiel...?", hackte ich nach. 

"Ich schätze sie benutzen Drachenwurzel um die Drachen willenlos zu machen -wobei das beinahe unmöglich wäre, Drachenwurzeln gibt es fast nirgendwo mehr- oder sie verstümmeln die Zündgas Drüse im Rachen des Drachen" völlig in Gedanken versunken lief sie im Raum umher und sammelte Gegenstände auf, nur um sie woanders wieder abzulegen. "Es könnte eine Mischung aus beidem sein oder beides und noch mehr? Feuer mit Feuer bekämpfen, das ginge auch, also Drachen brandmarken an Schuppenlosen Stellen..."

Ich war fassungslos. Wie konnte sie mit diesem Wissen nichts dagegen unternehmen. "Und wo genau ist dieses Lager? Im Wald richtig?"
"Kaum zu verfehlen, es ist riesig, ich würde sagen vom Zentrum aus drei Kilometer nach Norden und-",

Millington beäugte mich misstrauisch.

"Du wirst doch nichts unüberlegtes versuchen, Lyria?"

Ich hatte wohl etwas zu eifrig zugehört, denn genau das tat ich. In meinem Kopf entwarf ich bereits einen Plan, obwohl ich einsehen musste, dass es äußerst naiv war zu glauben, dass dieses Vorhaben, noch dazu allein, Früchte tragen würde. 

Ich bedankte mich schnell und verließ das Klassenzimmer. 

"Ich brauche eure Hilfe", sagte ich, während ich die Tür zum Waldhüterhaus aufstieß.

Zu meiner Überraschung waren nicht nur Yuna und Aria, sondern auch Anouk im Zimmer.
Qual lag ausgestreckt auf Arias Schoß. Er hatte sich deutlich gebessert, seit wir ihn aufgenommen hatten. Yuna und Madame Spiegelglas führten  eine ausführliche Diskussion über den besten Klassiker Autor, wobei wahrscheinlich die Hälfte der Personen, deren Namen fiel, vor einem Jahrhundert gelebt hatte. Manchmal beneidete ich Yuna um ihr Interesse an Kultur, Literatur und Wissenschaft. Die Schulzeit musste eine Menge Spaß machen, wenn man gern über solche Dinge lernte. 

Anouk saß auf Yunas Bett und hatte eine Tasche vor sich liegen, die mir sehr bekannt vor kam. Es war die Tasche, in der ich alle meine Entwürfe, Stoffe und Materialien aufbewahrte. "Was machst du da?", fragte ich kritisch. Anouk hatte offenbar begriffen, dass die Frage an ihn gerichtete war, denn er schaute schuldbewusst auf.
"Tut mir leid, ich dachte es wäre in Ordnung, wenn ich mir ein paar deiner Zeichnungen ansehe."
Ich runzelte die Stirn.
"Yuna hat sie ihm vorhin beschrieben", stöhnte Aria, "Alle einzeln und bis ins kleinste Detail." 
"Du musst ja nicht unbedingt hierbleiben", rechtfertigte sich Yuna. "Es gibt nichts anderes zu tun", entgegntete der Rotschopf aus der anderen Ecke des Zimmers.

"Nun", meldete ich mich mit schelmischem Grinsen zu Wort, "Ich hätte da vielleicht etwas, was wir tun könnten."

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SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt