Kapitel 27

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Die letzte Nacht war ein einziger Albtraum

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Die letzte Nacht war ein einziger Albtraum. Trotz meiner Bemühungen driftete ich doch immer wieder in einen leichten unruhigen Schlaf, der entweder traumlos oder von Albträumen gespickt war. Selbst meine Decke in dem kühlen Raum zur Seite zu legen, schien mich nicht vom Schlafen abzuhalten. Am nächsten Morgen war das Ergebnis eine blasse, kränkliche Gesichtsfarbe und dunkle Schatten unter den Augen. Yuna, die anscheinend überhaupt kein Problem mit Aria zu haben schien, hatte mich heute morgen angesehen, als wäre ich ein Geist. Das war ihr auch nicht zu verübeln, denn ich kam nahegenug heran. 

Ein paar Stunden später saß ich übermüdet in magische Ausbildung und konnte mich fast nicht dazu überwinden meine Augen offen zu halten. Gelangweilt stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und starrte nach vorne. Professor Clark schritt mit großen Schritten an der vorderen Reihe entlang. "Wie sie hoffentlich alle wissen, stehen in einer Woche die Zwischenprüfungen an. Da nach den Feiertagen der Kurs magische Ausbildung für Fortgeschrittene beginnt, wird dies unsere letzte theoretische Stunde sein vor den Prüfungen sein. In den nächsten Stunden werden wir uns mit ihren Kräften beschäftigen und anschließend kann ich ihnen je nach meiner Einschätzung das Angebot für einen Kurs bieten, der ihre Fähigkeiten stärker fordern wird. Nur sehr wenige von ihnen werden es schaffen in diesen Kurs aufgenommen zu werden," der Professor lächelte herausfordernd, jedoch freundlich," die anderen jedoch werden weiterhin auf den normalen Vorrausetzungen ihrer Altersklasse in magischer Begabung unterrichtet." Er drehte der Klasse den Rücken zu und schritt zur Tafel. "Ach ja,-Seien sie sich nicht zu sicher tatsächlich aufgenommen zu werden. Letztendlich entscheidet mein Eindruck über ihre Fähigkeiten", er grinste über seine Schulter hinweg. "Nun aber zu der faszinierenden Theorie der Magie", fuhr er fort. Die Jungmagier söhnten genervt auf.

Fyona machte mir meinen Unterricht nicht gerade leicht. Wann immer wir im selben Kurs saßen, versuchte sie ihr bestes mir Probleme zu machen. So wurden beispielsweise meine Federhalter glühend heiß, meine Notizen waren am Ende der Stunde voller Ruß oder gingen nach dem Unterricht sogar ganz in Flammen auf. Das Resultat war, dass ich nach dem Unterricht Stunden damit verbringen musste mir Notizen von anderen Jungmagiern zu borgen -was angesichts meines Rufes an sich schon schwer genug war- und diese anschließend abschreiben. Dabei hatte ich sowieso schon beinahe keine Zeit. Schlechter Schlaf lief über in anstrengenden Unterricht, anschließendem Bücher sortieren in der Bibliothek und Lernen für die Zwischenprüfungen. Dazwischen hatte ich kaum Zeit zum atmen. Zudem verschwanden immer wieder Schmuckstücke und es schien kein Ende zu nehmen. Ich fühlte mich erdrückt und überfordert. Wie eine Maschine, die von der einen Arbeit zur nächsten ging und mein Kopf fühlte sich dabei selbst an wie eine Sammlung schriller Töne und Stimmen. Ich fand einfach keine Ruhe. Selbst das verteilen von Kupfermünzen rund um mein Bett herum, beruhigte mich in der Nacht kaum. Insgesamt war ich ein einziges Chaos und ich wusste einfach nicht wohin mit mir. Meine Mutter wollte ich nicht zusätzlich belasten, weshalb ich anfing seitenweise Briefe an Roxana zu schreiben, wann immer ich Zeit fand. Sie schien mir die einzige Person neben Tamra, die mich verstand. 

Es tat ehrlich gut einmal alles aufzuschreiben, das mir gerade so durch den Kopf ging. Es war so als hätte es nur das gebraucht um alle Sorgen aus meinem Kopf  zu verbannen. Als hätte sich ein Knoten aus meinem Verstand gelöst. Natürlich war ich immer noch schrecklich nervös wegen den Prüfungen, aber immerhin war es in meinem Kopf nun nicht mehr so schrecklich laut. Mit einem befreiten Gefühl gab ich meinen Brief ab, damit er in den nächsten Tagen versendet wurde und begab mich auf einen langen Spaziergang durch den Garten.

 Es war eiskalt draußen, trotz den schwachen Sonnenstrahlen, die hin und wieder die Wolkendecke durchbrachen. Nur noch vereinzelt waren Schneeberge zu sehen und die Grünflächen standen größtenteils unter Wasser. Wie ein Spiegel reflektierte die glänzende Wasseroberfläche, die Wolken wieder.  Wenn ich mich nicht täuschte hatte ich eine Krötenfamilie zwischen den Büschen entdeckt. Nur noch wenige Wochen würde es dauern bis der Schnee endgültig geschmolzen war und den Frühling ablöste. Im Garten war es still. Noch stiller als noch der Schnee jegliche Geräusche verschlungen hat. Es war nicht anders zu beschreiben als eine Stille voller Leben. Wasser plätscherte hin und wieder, kühler Wind pfiff zwischen den kahlen Bäumen, erste Insekten schwirrten umher, auf der Suche nach einem trockenen Ort, doch trotzdem war es still. Es war so als würde der Garten leise und gleichmäßig atmen. Still, aber spürbar. 

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