Kapitel 44

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Ein leises Klimpern erweckte meine Aufmerksamkeit

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Ein leises Klimpern erweckte meine Aufmerksamkeit. Normalerweise würde ich mir nichts dabei denken, jedoch war ein metallisches Geräusch in einem Wald schon recht ungewöhnlich. Ein Blick in die Baumkronen veranlasste mich mit offenem Mund stehen zu bleiben. Auf einem der niedrigeren Äste hatte sich eine wunderschöne und außergewöhnlich große Elster ihr Heim aufgebaut. Soweit war daran nichts verwerflich. Allerdings hing aus dem Nest eine goldene Kette, von der ich mit Sicherheit wusste, dass sie vor ein paar Monaten gestohlen worden war und die Schuld ging auf mein Konto. 

"Die werden Augen machen", sagte Aria, die das Nest ebenfalls entdeckt hatte. "Ich habe schon von Anfang an gesagt du kannst unmöglich der Dieb sein."

"Das hast du gesagt?" Ich war gerührt. Trotz der fielen Gerüchte, die um mich herum entstanden waren, hatte Aria an meine Unschuld geglaubt.

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich denke nicht, dass du geschickt genug bist, in ein Haus einzubrechen, ohne gesehen zu werden und ohne Spuren zu hinterlassen", erklärte sie. 

"Und das wusstest du bevor du mich kanntest?", fragte ich skeptisch. Aria grinste. Sie  machte eindeutig über mich lustig. Ohne etwas zu erwidern, schwang sich sich geschickt auf den untersten Ast und kletterte ihren Weg nach oben, bis sie das Elsternnest erreicht hatte. Breitbeinig setzte sie sich auf den Ast und ließ den Schmuck zu Boden fallen. Nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, und wir allen Schmuck und alle glänzenden Wertgegenstände eingesammelt hatten, machten wir uns auf den Weg nasch Hause. Ich konnte es kaum erwarten den Schmuck zurückzugeben und damit alle Gerüchte über mich als Zentrumsdiebin aus der Welt zu schaffen.

Leicht fröstelnd und mit Zweigen in den Haaren betraten wir das Waldhüterhaus. "Wir sind zurück", rief ich. Kichern erklang aus dem Wohnraum. Ich warf Aria einen fragenden Blick zu, welchen sie mit einem Schulterzucken quittierte. Ich stieß die Tür einen Spalt auf und spähte ins Innere. Yuna saß auf ihrem Bett, ein Kissen auf ihrem Schoß und darauf ein aufgeschlagenes Buch, soweit nichts ungewöhnlich. Was jedoch definitiv neu war, war ein Junge, der neben ihr auf dem Bett saß und an dessen Lippen sie zu hängen schien. Zufällig kannte Lyria diesen Jungen bereits. 

"Hallo Anouk, ich habe dich hier nicht erwartet", begrüßte ich ihn, während ich eintrat. 

"Ich habe mich auch nicht angemeldet, entschuldige. Ich wollte dir nur eben mitteilen", er stockte kurz und legte sich dann verlegen die Hand in den Nacken, "also wenn ich ehrlich bin, wollte ich nur mal das Waldhüterhaus von Innen sehen. Ich hab gehört, dass du hier wohnst und ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass es bewohnbar ist, aber ihr habt es hier doch ganz schön." 

"Du wolltest es dir ansehen?", scherzte ich. 

Anouk schmunzelte. "Tatsächlich habe ich ein ziemlich genaues Bild von diesem Raum." 

"Er hat es mit erklärt", meldete sich nun Yuna zu Wort, "sein magisches Empfinden ist besonders stark ausgeprägt. Da allem Magie innewohnt, kann er das was wir sehen fühlen. Faszinierend nicht wahr?" 

"Wir haben schon mal darüber gesprochen, ja." 

"Ach wirklich?", sagte Yuna stirnrunzelnd. Ein wenig Ärger schwang in ihrer Stimme mit, was ungewöhnlich war, da Yuna so gut wie nie wütend war oder es zumindest nicht zeigte. 

"Übrigens", Aria versuchte die Stimmung zu lockern, "wir haben den Zentrumsdieb gefasst!"

Überrascht rissen die anderen beiden die Augen auf. "Wer ist es?" Mit einem triumphierendem Lächeln zog Aria eine weiß/schwarze Feder heraus, die im Licht einen leichten Schimmer grün zurückwarf. 

Ich schüttelte meine Tasche zwischen Yuna und Anouk aus, sodass sich der ganze Inhalt auf das blanke Bettlaken ergoss. "Natürlich, darauf hätte man kommen können", sagte Yuna, "Kein Dieb lässt billigen Schmuck mitgehen, wenn sich direkt daneben ein Portemonnaie befindet, eine Elster dagegen hat nur Augen für alles das glitzert und glänzt." 

"Es muss eine ziemlich große Elster gewesen sein", meinte Anouk und hob eine silberne Brosche in die Luft, die ungefähr der Größe einer Handfläche entsprach.  "Gigantisch", berichtete Aria mit leuchtenden Augen. 

"Wir sollten das hier schleunigst zur Direktorin bringen", sagte sie nun und wandte sich mit einem auffordernden Seitenblick in meine Richtung der Haustür zu. Die Eile rührte sicher nicht nur daher, dass Aria allgemein nicht gerne besonders lange in einem geschlossenen Raum verbrachte, sondern hatte bestimmt auch den Hintergedanken den anderen Beiden noch ein paar Minuten allein zu verschaffen.

 Die Eile rührte sicher nicht nur daher, dass Aria allgemein nicht gerne besonders lange in einem geschlossenen Raum verbrachte, sondern hatte bestimmt auch den Hintergedanken den anderen Beiden noch ein paar Minuten allein zu verschaffen

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~714 Wörter

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