Kapitel 29

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Während draußen ein Gewitter wütete, kramte ich innerhalb der Backsteinwände des Waldhüter Hauses nach meinen Schreibutensilien herum

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Während draußen ein Gewitter wütete, kramte ich innerhalb der Backsteinwände des Waldhüter Hauses nach meinen Schreibutensilien herum.

Gestresst schob ich jeden Papierbogen und jedes Kleidungsstück beiseite. Verdammt! Wo waren nur meine ganzen Stifte geblieben? Es konnte doch nicht sein, dass ich auf einmal keinen einzigen mehr fand. Dabei sollte ich mich in zehn Minuten auf den Weg machen, denn heute war Zwischenprüfungstag. Wie der Zufall es so wollte, war der Morgen eine einzige Katastrophe. Zuerst hatte ich unheimliche Probleme aufzustehen, nachdem ich bis spät in die Nacht den Stoff meiner Hauptfächer wiederholt hatte. Ich weiß zwar nicht welches Genie auf die Idee gekommen war, aber irgendwer dachte es wäre eine gute Idee Themen aller Hauptfächer anstatt in getrennten Prüfungen, alle in einer Prüfung abzufragen. Demnach war ich lange damit beschäftigt gewesen alles noch einmal durchzulesen, unwissentlich welche der Themen wirklich abgefragt werden würden. Ich hatte also so lange geschlafen, dass ich das Frühstück verpasst hatte und nun fand ich keinen einzigen Stift, wo ich mir doch sicher war, dass ich mindestens drei bereitgelegt hatte.

Schmunzelnd standen Yuna und Aria im Türrahmen und warteten auf mich. "Na komm schon, du kannst einen Füller von mir haben", versprach Yuna, woraufhin ich mich mit einem erleichterten Seufzen erhob und ihnen zum Prüfungssaal folgte. 

Die Stimmung war angespannt und der Saal wurde von aufgeregtem Geflüster erfüllt. Die Jungmagier tauschten sich über letzte Jahreszahlen aus und versuchten so viel wie möglich von anderen aufzuschnappen. Ein paar Meter entfernt von mir entdeckte ich sogar Leonore mir Fyona. Leonore schien die blonde Hexe voll zutexten, während die Angesprochene nur gelegentlich nickte und ihren Blick gelangweilt durch den Raum schweifen ließ. Anscheinend hatte es Leonore doch geschafft Fyonas Freundin zu werden -oder so etwas ähnliches wie eine Freundin. 

Schließlich setzten wir uns alle an unseren eigenen Platz, wobei sorgfältig darauf geachtet wurde, dass die Jungmagier nicht zu nah beieinander saßen. Meine Finger begannen zu schwitzen während uns die Blätter ausgeteilt wurden. Gerade als meine Fingerspitzen den metallenen Füller berührten, zuckte ich erschrocken zurück und fluchte leise. Neugierige und genervte Blicke wurden mir zugeworfen. Die Feuerhexe, die mich schon in meiner Kindheit mit Gemeinheiten verfolgt hatte, zwinkerte mir nun amüsiert zu. Vorsichtig stupste ich den Füller probeweise an, doch Fyona schien kein Interesse mehr daran zu haben meinen Stift zu erhitzen, sodass ich nun auch endlich mit der Prüfung beginnen konnte.

Schon nachdem ich mir die ersten paar Aufgaben durchgelesen hatte, wurde mir mulmig zu Mute. Entmutigt versuchte ich mich an der ersten Aufgabe, doch nun fing auch noch nerviger Weise das Licht an zu flackern. Die anderen Jungmagier schien das nicht besonders zu stören, sie starrten konzentriert auf ihre Blätter. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, während ich die erste Frage anstarrte und keine Ahnung hatte, wie ich sie beantworten sollte. Ich versuchte mein Atem zu beruhigen und meine aufkommende Panik zu bändigen, doch je mehr ich es versuchte, desto störender wurde das Atmen der anderen, der rauschende Wind und das flackernde Licht. Und auf einmal wurde es beinahe dunkel im Saal. Alle Deckenlichter waren ausgefallen und einzig durch die Fenster gelangte etwas Licht hinein. Daran Schuld trug das draußen wütende Gewitter.

Wenig später wurden mehrere Kerzen organisiert, sodass der Raum nun von warmen Licht von den Kerzen auf jedem Pult erhellt wurde. Das schwache, jedoch behagliche Licht spendete gerade genug Licht um sein eigenes Blatt zu sehen. Der schwache Schein der Kerzen legte sich beruhigend um mein Herz und ich fühlte mich sofort beruhigt. Mit ruhigem Atem und weniger aufgeregt als vorher machte ich mich erneut daran, die Fragen zu beantworten. Einige Stunden später brummte mein Kopf, meine Blätter waren vollgeschrieben und eine wohltuende Erleichterung legte sich auf mein Gemüt. Mit federleichtem Gefühl spazierte ich durch den Garten, den spiegelglatte Pfützen schmückten, auf dem Weg zum Plündersaal, wo ein kleines Festmahl zum Anlass der vollendeten Zwischenprüfung auf uns wartete. Um mich herum wurde aufgeregt geplappert, Lösungen wurden ausgetauscht und verzweifelt Köpfe geschüttelt, während ich schwieg und in mich hinein lächelte. 

Das Licht war nicht zurückgekommen, was die Kerzen, die das Personal in einer Abstellkammer gefunden hatte, zu einem echten Lebensretter machte. Der Plündersaal war nun ausgeschmückt mit warmem Licht und überall bildeten sich kleine oder größere Gruppen. Ich selbst saß mit Tamra und ihren Freunden. Anouk hatte sich auch zu uns gesetzt, nachdem ich ihn mit Nachdruck dazu aufgefordert hatte, wobei er sich er ruhig und verhalten zeigte. Seine seltsame Art schien niemanden zu verwundern außer mich. Sogar Yuna und Aria saßen bei uns. Denn für diesen Nachmittag, wollte ich einmal alle Differenzen und Gefahren vergessen und einfach nur Karten und Schach spielen, plaudern und nebenher so viele Törtchen essen, wie es mir irgendwie möglich war. 

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Die nächsten Kapitel könnten etwas verzögert  kommen bzw. etwas kürzer sein, weil ich momentan viel mit Schule zu tun habe. :/

~Thalia

SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt