Kapitel 33

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-Markus POV-

Als wir am See ankamen setzten wir uns auf eine Bank und wechselten unsere Winterschuhe zu unseren Schlittschuhen. Als sie sich Schleifen in die Schnürsenkel band schaute sie mich mit ihren großen, glitzernden Rehaugen durchdringlich an. Ihr Lächeln brachte mich zum schmelzen wie den Schnee im Frühling.

Als wir fertig waren nahm sie meine Hand und lief los zur Eisfläche. Ich betrat das Eis und sie stolzierte mir mit wackelnden Beinen hinterher. Ich schaute sie mit einem fragenden Blick an. "Ich bin noch nie Eis gelaufen wenn ich ehrlich bin." , gab sie mir peinlich berührt zurück. "Das macht doch nichts, komm ich helfe dir." Ich griff nach ihrer anderen Hand und zog sie zu mir. Sie krallte sich in meiner dicken Jacke damit sie nicht hin fiehl. "Keine Angst, dir passiert nichts, ich fang dich auf wenn du fällst.Wir fangen langsam an." Ihr Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie panisch wurde, also blieb ich einen Moment mit ihr stehen und küsste sie einfach. Ich bemerkte wie sich ihr Herzschlag verlangsamte und sie wieder ruhiger wurde. Ich erklärte ihr das Grundprinzip. Wie süß sie aussah, wenn sie sich konzentrierte. Ihre Zunge ausgestreckt, auf ihr Füße starrend und meine Hand drückend wurde Avril immer sicherer. Ihre Kufen zogen mittlerweile schon lange Bahnen auf dem Eis und sie hielt meine Hand nicht mehr so fest. "Ich kann es!", rief sie nach einiger Zeit mir stolz zu.

Einige Zeit verging. Wir lachten viel gemeinsam. Die ganze Zeit auf dem Eis ließ sie mich nicht einmal los. Einige stürze, die wir zusammen hinlegten, konnten wir nicht vermeiden. Wir beschlossen uns unsere Schuhe um zu ziehen und anschließend nach Hause zu laufen. Auf dem Weg wieder festen Boden unter unseren Füßen spüren zu können, kam ein Mädchen, etwa in unserem Alter, auf uns zu und riss Avril mit sich auf den Boden. Der Sturz war so heftig, dass sogar das Eis etwas knackte. Das fremde Mädchen stand wieder auf und fuhr davon. Ich kniete mich neben Avril um zu schauen ob ihr was passiert war. Ein paar Tränchen kullerten über ihre Wangen und ich nahm sie in dem Arm. Ich zog sie mit mir zusammen nach oben, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn bis sie aufhörte zu weinen und der Schmerz nach ließ.

Zu Hause angekommen gab ich ihr ein Kühlpack, den sie sich auf den Hinterkopf legen sollte. Sie kuschelte sich auf die Couch mit einer dicken Decke und ich machte ihr einen heißen Tee. Ich schob meinen Schoß anschließend unter ihren Kopf. Jetzt lag ihr Kopf auf meinen Beinen und ich fing an ihren Kopf zu streichel und mit ihren Haaren zu spielen. Wir schauten uns zusammen einen Film an, bis Avril plötzlich aufschreckte.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie eingeschlafen war. "Was ist los?" fragte ich sie. "Ich hatte plötzlich so ein ziehen in meiner Schläfe." Antwortete sie mir mit Schmerz verzogenem Gesicht. "Wenn ich dich zum Arzt bringen soll sag mir bitte bescheid." "Ja mach ich, ich will aber einfach nur schlafen. Mir dröhnt der Schädel."

Daraufhin begab sie sich ins Bett und war einverstanden, dass ich noch etwas wach blieb. Wenig später begab ich mich dennoch zu ihr in Bett und schob meinen Arm unter ihre Schultern. Sie drehte sich um und legte ihren Kopf auf meine Brust. Mein Herz schlug schneller als sie dies tat. Selbst Elea, mit der ich knapp ein und ein halbes Jahr zusammen war hatte dies nicht geschafft. Mit Avril in meinen Armen hatte ich auch keine Alpträume mehr. Ich musste nur ihre Anwesenheit spüren und alles war gut. Es tat gut so jemanden an meiner Seite zu haben, bei der ich alles um mich herum vergesse. Jemanden zu haben, der mir neue Hoffnung schenkt. Zu meinem erstaunen hatte ich heute nicht einmal an meinen Bruder gedacht.

Meine letzte Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt