Kapitel 50

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⚠️Achtung TRIGGERWARNUNG wegen Essstöruung und Gewalt⚠️

Am nächsten morgen wachte ich wie gerädert auf. Ich fühlte mich, als ob ich gar nicht schlief. Meine Augenringe sprachen Bände dafür. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich ganze elf Stunden geschlafen hatte.
Um wach zu werden, streckte ich mich einen Moment und rappelte mich anschließend dazu auf mir ein Frühstück zu zubereiten. Dieses fiel sehr mager aus. Mehr wie eine halbe, kleine, Schüssel mit Milch und Müsli passte in mich nicht hinein.
Mein Glas Wasser dazu trank ich in einem zug leer und fühlte mich danach gleich viel besser. Daraufhin begab ich mich auch schon in das Badezimmer, wo ich beschloss, mich ein wenig frisch zu machen und ein wenig make-up aufzutragen. Als ich mir anschließend meine Schuhe anzog und mir eine Jake über schmiss, regte sich etwas hinter mir. Als ich mich umdrehte, stand dort Markus. So verschlafen wie er aussah, klang er auch. „Wo willst du hin?" fragte er mich stutzig. „Ich Treff mich mit Maxi im Teufelstopf. Elea hat ihm abgesagt." Seine Miene verzog sich zu einem etwas traurigem, aber sogleich auch enttäuschtem Blick. Auf meine Antwort sagte er auch gar nichts mehr und ich verließ die Wohnung einfach, nachdem ich mir einen Schlüssel in die Jackentasche gestopft habe.

Ich bin noch nie zum Teufelstopf gelaufen. Der Weg zog sich länger als ich gedacht hätte. Sonst bin ich immer mit Markus auf seinem Motorrad hier her und wieder nach Hause gefahren. Dabei kam es mir vor, als wenn dieser gleich um die Ecke liegt. Eine knappe halbe Stunde bin ich tatsächlich unterwegs gewesen.
„Hei, da bist du ja endlich. Ich dachte schon ich fahr dir entgegen." Mit diesen Worten begrüßte mich Maxi. „Hättest du das nur mal lieber gemacht. Weißt du eigentlich wie lang der Weg ist, wenn man läuft?" Darauf bekam ich nur eine Umarmung von ihm und ein leichtes feixen entgegen geworfen.
Zusammen setzten wir uns auf eins der alten Sofas und tranken eine kalte Limonade, die er davor aus dem Wohnwagen geholt hatte. Wir unterhielten uns gut und auch eine ganze Weile, wie immer eigentlich. Bis wir von weiter weg ein Motorgeräusch wahrnahmen. Es klang wie ein Mottorad Motor, was sich schlussendlich auch als einer raus stellte. Aber es war nicht irgendein Motor. Es waren die Geräusche, die die rote Kashiwa von Markus machte. Diese würde ich schon von hunderten Metern Entfernung erkennen. Wenn ich Blind wäre am Geräusch und Geruch, und wenn ich Taub wäre am aussehen.

Er blieb direkt neben uns zum stehen und wirbelte den trockenen Sandartigen Boden des Teufelstopfes, in einer großer Staubwolke auf. Die Staubwolke legte sich wieder langsam und nach dem Ausschalten des Motors war war es kurz Mucksmäuschenstill. Als Markus sich den Helm abzog, überrollte Maxi ihn gleich mit der Frage, was er hier täte. „Ich will dieses vorliegende Problem zwischen uns drei klären. Ich bin fertig mit meinen nerven. Wäre meine Hoffnung nicht gewesen, dass es jemals wieder so wird, wie es einmal war, dann wäre ich jetzt nicht mehr hier an dieser stelle.", antwortete er darauf. Der letzte Satz brachte mich zum schlucken. Ich hätte nicht gedacht, dass es ihm so schlecht geht. Eher hätte ich vermutet, dass er mich rausekeln möchte. Maxi sah mich ebenfalls mit großen Augen an. Er schien auch keine Ahnung zu haben was abging. Nein, ich wusste, dass er nicht wusste was los war.
„Dann fang mal an. Ich weiß wirklich nicht worum es geht.", begann Maxi die stille zu durchbrechen.
Markus atmete noch einmal tief ein und aus bevor er zu sprechen begann. „Wo soll ich da anfangen." am Ende ließ er ein kleinen sarkastischen Lacher los.

„Darf ich als aller erstes Wissen, warum ihr euch im Teufelstopf allein zu zweit trefft?" Wollte er wissen. „Ich wollte mit Avril reden, ich brauch ihren Rat und sie kann mir dabei am besten helfen." begann Maxi zu antworten. „Er ist mein bester Freund geworden im laufe der Zeit und konnte ihn nicht so verzweifelt stehen lassen." ergänzte ich noch dazu. Mehr als ein „Aha" bekamen wir darauf nicht zu hören. Die Antwort schien ihn nicht wirklich zufrieden zu stellen. Markus setzte also erneut an und fuhr fort.
„Warum bist du denn verzweifelt? Ich bin seit vierzehn Jahren dein bester Freund Maxi. Warum redest du nich mit mir?" Sein gebrochenes Herz spiegelte sich in seinen glasigen Augen wieder. „Weil ich es schwierig finde mit dir darüber zu reden, weil ich weiß, was wir uns einst versprachen. Ich will dich in kleinster weiße verletzen. Und außerdem hast du mit mir auch schon eine Ewigkeit nicht mehr geredet." Eine beschissene Situation in der er sich gerade befand. „Alles was dich an geht, wie es dir geht, habe ich von Avril erfahren. Ohne dich jetzt verraten zu wollen." Bei seinem letzten Satz schaute er mir in die Augen und ich wink nur ab. Markus schien es nicht zu stören, dass ich seine Gefühle an ihn weiter geplaudert hatte.
Erneute Stille brach über uns ein.

„Darf ich wissen warum du Avril so abweisend gegenüber trittst?" Fragte Maxi gerade aus und ohne zu zögern. Markus musste erst einmal tief einatmen. Sein Zähneknirschen konnte ich laut und deutlich hören, trotz das wir mindestens einen Meter voneinander entfernt standen. Ich konnte beobachten, wie sich seine Kieferknochen anspannten und die Ader an seiner Schläfe zu pulsieren begann. Wut türmte sich in ihm auf. Das konnte ich riechen. Seine Nasenflügel weiteten sich ein wenig und er ballte seine Fäuste. Wollte er ihn jetzt schlagen? Oder vielleicht sogar mich?
Bevor alles zu spät war stellte ich mich zwischen die beiden. Ich war mir sicher, dass er mir nie etwas zu leide tun würde. In meinen und Markus Augen sammelte sich Tränenflüssigkeit, als wir uns in diese sahen. Seine Anspannung ließ langsam nach und es schien als wurde er diese auf mich projizieren und ich würde diese aufnehmen. Das Gefühl mir besser, wie ihn so zu sehen.
Er wandte seinen Blick von mir ab, blickte in den Himmel, wischte sich eine   Träne von seiner Wange und begann schlussendlich endlich wieder weiter zu sprechen.
„Die Frage ist... was zwischen euch beiden ist, was mich so verunsichert." Man merkte wie schwer ihm diese Worte über die Lippen gingen. Maxi blieb der Mund auf diese Aussage offen stehen und keiner gab ihm eine Antwort.
„Oder was ihr hier ausheckt? Ich fühl mich von beiden Parteien von euch hintergangen... aufeinander seit ihr die besten Freunde? Und du Maxi schenkst ihr ein Armband, mit der Aussage Damit jeder weiß, dass wir zusammen gehören? Das war die spitze für mich. Ihr telefoniert und schreibt ständig miteinander. Es scheint so, als ob ihr mich nicht mehr in euer beiden Leben braucht. Ihr habt euch ja jetzt und ich war nur ein Lückenfüller. Ich dachte du liebst mich wirklich Avril, nutzt nicht nur die Situation aus, dass ich Geld hatte als du keins hattest. Ich hab dir alles gegeben. Ich hab uns zusammen schon im Schaukelstuhl um die Wette häkeln gesehen. Und dann kommt Software dazwischen. Du tust mir weh, in dem wir keinen Draht zueinander haben. Ich würde für dich alles aufgeben. Aber ich glaube das ist ein Fehler so weiter zu machen." Als er diese Aussagen tätigte rollten einige weitere Tränen über seine Wangen. Auch ich konnte mir keine einzige verkneifen. „Ich... Es tut mir leid, aber..." setzte ich an, aber ein Lachen von Maxi unterbrach mich. Markus und ich schauten ihn geschockt an. Wie konnte er in dieser Situation jetzt einfach anfangen zu lachen? „Was redest du da Markus? Das ist absoluter Blödsinn, das hast du dir alles nur eingeredet." Auch dabei legte er sein lächeln nicht von seinen Lippen ab.
Markus seine Adern fingen wieder an zu pulsieren und er ballte die Fäuste. Diesmal war ich keine Standfestigkeit genüge Mauer zwischen den beiden. Er holte aus und bewegte seine Faust geradewegs auf Maxis Gesicht zu. Ich schaffte es gerade noch aus zu weichen, sonst wäre ich wahrscheinlich diejenige mit der gebrochenen Nase oder dem Veilchen gewesen.

Maxi ging zu Boden und Markus stürzte sich auf ihn. Er schlug immer wieder auf  ihn ein. Maxi versuchte ihn von sich herunter zu drücken, was ihm nicht gelang. „Hör auf! Lass das Markus! Hör auf!" schrie ich nur und das Wasser lief wie Wasserfälle über mein Gesicht. Ich bekam mit, dass er bei jeden schlag etwas vor sich hin murmelte , aber was verstand ich nicht. Ich war wie Taub, alles hörte sich an, als ob ich mich unter Wasser befände.
Endlich ließ Markus von Maxi ab. Seine Faust und sein Gesicht waren Blutverschmiert. „Gib doch einfach zu, dass du ihn liebst und mach nicht weiter mit deinem scheinheiligen Engelsgetue!", schrie er mich an als er an mir vorbei zu seinem Motorrad ging, er sich den Helm überzog und davon fuhr.

„Los worauf wartest du noch, fahr ihm hinterher, nimm meine. Mir würde er eh nicht zu hören.", sprach mir Maxi vom Boden aus zu. „Ich bin dir was ganz großes schuldig. Bitte ruf Hilfe und geh zum Arzt.", war das letzte was ich sagte bevor ich in die Richtung fuhr, wohin Markus verschwunden war.

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Okay wow, was sagt ihr zu dem Streit? Ich will eure Meinung hören😅
Was denkt ihr wie's weiter geht? So langsam bewegen wir uns auf das Ende dieser Geschichte zu....

Meine letzte Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt