-Markus POV-
Ein wenig später wurden Avril und ich von einem Türklingeln aus unseren Träumen gerissen. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass es erst null Uhr war. Punkt null Uhr. Ich schlappte in meinen Hausschuhen zur Tür und öffnete diese, wobei ich die Augen zusammenkneifen musste, da sich meine Augen noch nicht an das grelle Licht gewöhnt hatten. Vor der Tür stand Luisa mit einem Strauß Blumen, großen Luftballons, die eine achtzehn formten und einem kleinen, in rosa Geschenkpapier verpackten Karton. Ihr Blick verriet mir, dass sie gehofft hatte, dass Avril die Tür öffnen würde. Ich bat sie herein, wies Luisa darauf hin, dass sich Avril im Schlafzimmer befindet und lief ihr hinterher. Ich war leicht verwirrt von ihrem plötzlichen auftauchen und den Sachen, die sie dabei hatte. Mit einem „Happy Birthday meine kleine!"öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer ruckartig. Avril hatte mir nie erzählt wann sie Geburtstag hatte und warum es Luisa wusste war mir ebenfalls unschlüssig. Vielleicht hatte Luisa einmal nachgefragt, da sie ziemlich neugierig ist würde mich das nicht wundern. Avril schien überrascht, bedankte sich bei ihr und dann verschwand Luisa auch schon wieder zu ihrer Nachtschicht im Krankenhaus.
„Warum hast du nichts gesagt?" sprach ich sie enttäuscht darauf an. „Es bedeutet mir nichts. Es erinnert mich immer an meine Familie von früher. Es ist nur ein weiteres Jahr was ich überleben muss. Und außerdem hasse ich es im Mittelpunkt zu stehen." Den letzten Satz brachte sie mit einem leichten lächeln über die Lippen, das allerdings direkt wieder verschwand. Ihre Aussage brachte mich leicht zum Nachdenken. Wie meinte sie das mit dem überleben? Ich fragte gar nicht nach, denn ich wollte ihr ihren Geburtstag nicht verderben. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, legte meine Hände auf ihren Hals und meine Stirn auf ihre. „Alles gute mein Schatz. Wir machen uns morgen trotzdem einen schönen Tag zusammen. Versprochen." Mit dieser Tat löste ich ein weiteres breites lächeln auf ihren Lippen aus. Sie hauchte mir ein leises danke gegen meine Lippen, während sie mir tief in die Augen sah. Danke, dass du mir beim überleben hilfst. brachte sie mir in einer festen Umarmung rüber. Ich sagte nichts und drückte sie nur fester an mich. Und ich danke dir, dass du mir beim überleben hilfst, dass du mich aus meinen tiefsten Gedanken raus holst. Dafür, dass du an meiner Seite stehst und mir jegliche Chance zu gehen nimmst. Sprach ich in Gedanken zu ihr. Ich brachte die Worte einfach nicht aus mir heraus. Ein oder zwei Tränen musste ich mir verdrücken.
Als wir uns gelöst hatten, legten wir uns beide wieder schlafen. Ich ließ sie die ganze Nacht nicht los. Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, schlief Avril noch tief und fest in meinen Armen. Ich beschloss ihr ein schönes Frühstück im Bett zu zubereiten. Ich beschriftete eine kleine Karte mit einer kleinen Notiz und platzierte das Tablett auf meiner Bettseite. Anschließend machte ich mich auf den Weg ihr ein paar Blumen und ein Geschenk zu besorgen. Ich hatte auch schon eine Idee, die ich in die Tat umsetzte.
Als ich nach knapp einer Stunde wieder an meiner Wohnung ankam, saß Avril in der Bibliothek und laß ein Buch, was ich schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Mit dem Geschenk hinter meinem Rücken betrat ich den Raum um sie zu überraschen. Als ich die Tür hinter mir ins Schloss fielen ließ, erschrak sie und zuckte zusammen. Das Buch legte sie neben sich auf den Tisch unter die Tischlampe und schenkte mir ihre volle Aufmerksamkeit. Ich streckte ihr den Strauß Rosen entgegen und die kleine Schachtel mit einer roten Schleife drauf. Mit großen Augen blinzelte sie mir entgegen und ihr breites Lächeln verriet mir ihre Freude darüber, auch wenn sie es noch nicht geöffnet hatte. „Danke, das wäre doch nicht notwendig gewesen." Ihr glitzern in ihren Augen zu sehen war mir schon genug und gab mir die gewollte Bestätigung. „Na los mach schon auf." forderte ich sie auf. Langsam, fast schon in Zeitlupe zog sie die Schlaufen des roten Bandes auf und machte das Geschenkpapier, was die kleine weiße Box ummantelte, ab. Keinen einzigen Riss brachte sie in das weiß glitzernde Papier. Als sie sah war sich dahinter befand, blieb ihr der Mund schon fast offen stehen. „Du spinnst. Das ist Arschteuer Markus, die Blumen hätten mir
ausgereicht oder ein tag mit dir zusammen." war Avrils erste Reaktion. „Das ist mir egal. Du bist es mir allemal wert und noch viel mehr. Ich möchte mit dir im Kontakt bleiben, auch wenn du in der Schule sitzt, ich beim Fußballtraining bin oder vielleicht am Arbeiten. Nimm es bitte einfach an." Sie fiel mir um den Hals, gab mir einige Liebevolle Küsse und löste sich von mir. Meine Hände lagen immer noch auf ihrer Hüfte und sie drehte die weiße IPhone Verpackung in ihren Händen umher. Ich setzte mich mit ihr zusammen auf das kleine Sofa und nahm sie in den Arm. Für einen Moment schwiegen wir uns an, bis ich die Stille unterbrach. „Wo hast du das Buch gefunden, was du vorhin gelesen hast. Das hab ich schon ewig nicht mehr gesehen." Sie biss sich auf ihre Unterlippe und schaute mich mit leicht beschämter Miene an. „Ich glaube ich muss dir da was beichten." So kleinlaut hatte ich sie noch nie erlebt. Mit einer Gestik regte ich Avril zum weiterreden an. „Ich habe das Buch damals aus versehen mitgenommen, als du mich so angeschrien hast wegen deinem Buch was du schreibst. Das muss ich dann wohl irgendwo verloren haben und ich bin das letzte mal an einem Buchladen vorbei gelaufen und hab das da liegen sehen und es mitgenommen." erklärte sie sich ausführlich. „Das macht doch nichts, dieses Buch gibt es wie Sand am Meer. Aber danke, dass du so ehrlich zu mir warst." Mit immer noch beschämter Miene schaute sie mir in die Augen, schenkte mir dennoch ein einseitiges lächeln und kuschelte sich näher an mich.Eine knappe Stunde saßen wir noch da, bis ich mich aufrichtete und sie hinter mir her in die Küche zerrte. Die Rosen stellte sie dort in einer Vase, sie setzte sich an den Tresen um ihr neues Smartphone ein zu richten und ich begab mich wie ein Barkeeper hinter den Tresen um uns etwas zu essen zu Zaubern. Mittlerweile war es bereits dreizehn Uhr und es wurde Zeit etwas zu essen. Nach fast einer ganzen Stunde waren wir gerade dabei das Geschirr weg zu räumen, als es gerade an der Tür schellte. Ich lief zur Tür, öffnete diese und vor ihr fand ich Maxi wieder. Mit einer Umarmung und einem Handschlag begrüßten wir uns und ich bat ihn in meine Wohnung zu treten. Nachdem er sich seine Schuhe ausgezogen hatte, lief er mit schnellen Schritten auf Avril zu. Die zwei haben sich schon länger nicht mehr gesehen. Er stellte das Geschenk auf den Esstisch, umarmte Avril, hob sie dabei hoch und drehte sich langsam im Kreis. Bei dem Anblick musste ich leicht schmunzeln. „Alles, alles, alles gute zum Geburtstag süße. Das nächste mal sagst du bitte Bescheid, wenn du vor hast dein Alter zu ändern." sagte er zu ihr. Sie bedankte sich mit einem lachen und einem „Ja das mach ich." Als sie Maxis Geschenk öffnete, fiel sie ihm direkt wieder um den Hals. Als ich näher trat und mich hinter Avril stellte und meine Hand auf ihre Hüfte legte und mich mit der anderen am Tisch abstützte, konnte ich sehen, dass sich in der Verpackung ein zartes, schwarzes Lederarmband mit einem silbernen Puzzleteil in der Fassung befand. Mit einem Blick auf Maxis Handgelenk konnte ich genau das gleiche wiederfinden. „Damit jeder weiß, dass wir zusammengehören." gab er als Kommentar dazu. Dieser Kommentar machte mich ein wenig stutzig.
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Meine letzte Hoffnung
Fiksi PenggemarAvril ist 17 Jahre alt und sitzt seit zwei Jahren auf der Straße. Jeder Tag ist ein Überlebenskampf für sie. Bis eines Tages ein großzügiger spender ein Halt an ihrem Kaffeebecher machte und sich ihr Leben komplett wendete. Der Spender und Avril war...