Kapitel 41

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Um nach der Ausgiebigen Friedensfeier nach Hause zu kommen, fuhr ich fest an Markus geklammert mit ihm durch die in Straßenlaternenlicht getauchte Stadt auf seinem Motorrad. Gerade war einfach alles perfekt. Wir machten Halt an einer Tankstelle, da er den Tank seiner Maschine auffüllen musste. Als er vom bezahlen wieder zurück zu mir trat, stellte er sich vor mich, griff an meine Hüfte und meinte zu mir „Die Nacht ist noch jung. Ich hab da so eine Idee." Ich ließ mich darauf ein und stieg hinter ihn auf den Sitz, er schmiss den Motor an und fuhr los.

Eine ganze Weile waren wir unterwegs. Wir durchquerten unzählige bunt beleuchtete  Straßen und dunkle Gassen. „Schließ die Augen"
, meinte er auf einmal zu mir. Ohne zu widersprechen tat ich was er sagte. Etwa fünf Minuten waren wir noch unterwegs bis wir zum stehen kam, er ab stieg und mich von seinem rotem Motorrad hob. Meine Augen hielt ich immer noch geschlossen und er führte mich an meinen Händen ein paar Schritte nach vorn. Er stellte sich hinter mich, nahm mir meinen und ihm seinen Helm ab und griff an meine Hüfte. „Jetzt kannst du sie wieder öffnen", merkte er an und öffnete meine Augen vorsichtig. Ich musste einige male Blinzeln bis sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.

Wir standen auf einem Berg, der weit abseits der Stadt lag und einige Meter höher war. Von hier aus konnte man über die ganze Stadt schauen. Alles war so winzig. Es sah wunderschön aus. Die Lichter, die so grell strahlten, sahen von weitem aus wie kleine Sterne. Ich brachte nach einigen Sekunden des realisieren's nur ein ‚Wow' heraus. Er drückte mich von hinten an sich und beugte sich zu mir herunter, um seinen Kopf auf meiner Schulter  ab zu legen. Ich genoss den Ausblick, die Sternenklaren Nacht und die Anwesenheit und nähe von Markus. Es roch immer noch nach regen vom Vortag. Ich liebte den Geruch. Er mischte sich mit dem Geruch, den Markus mit sich herum trug. Ich atmete unauffällig tief ein. Ich sog den Geruch tief ein. Die Blätter raschelten im leichtem Wind, der wehte und der Mond schüttelte ein sanftes Licht auf uns herab. Heute schien er besonders hell, denn es war Vollmond und keine Wolke war am Himmel zu sehen.

Er gab mir einen Kuss auf die Wange, dreht mich zu ihm um und legte seine rechte Hand auf meine Wange, mit der er erst meine Haare hinter die Ohren strich. Ich legte meinen Kopf in seine Hand und schloss die Augen für einen Moment. Als ich sie wieder öffnete schauten mich große glitzernde Augen an. Er durchdrang mich förmlich mit ihnen und es schien mir so, als ob er versuchte Gedanken lesen zu können.

Markus zögerte nicht lange und legte seine weichen Lippen endlich auf meine. Er war innig und langanhaltend. Als wir uns lösten brachte er mir mit einem breitem lächeln bei, wie sehr er mich liebte und wie wichtig ich ihm war. Mir fehlten die Worte und antwortete statt mit Worten, mit einem erneuten viel bedeutenden, liebevollen Kuss.

Wir standen noch eine Weile auf dem Berg, unsere Blicke auf die Stadt gerichtet, die vor Lichtern nur so trotzte. Ein Blick auf die Uhr verriet und, dass es bereits vier Uhr in der Nacht war und wir machten uns auf den Weg nach Hause, wo wir erschöpft vom Tag ins Bett fielen und wie Steine schliefen.

Meine letzte Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt