Nachdem ich den Zettel ausgefüllt hatte, führte Mugo mich zurück in mein Zimmer. Neben meinem Schrank drückte er seine Hand in die Wand. Erstaunt sah ich dabei zu, wie eine versteckte Tür auf schwang.
"Ziemlich cool, was?"
Ich nickte.
"Ja, definitiv."
Bewundernd starrte ich auf das dahinter liegende Zimmer.
"Ein Bad?"
Er grinste.
"Für die Gäste nur das Beste - wobei, du bist ja jetzt offiziell unser neues Mitglied."
Ja... ich hatte den Vertrag unterschrieben. Aber, war ich jetzt wirklich ein richtiges Mitglied? Ich wusste überhaupt nicht, was für ein Ziel Himitsuno hat. Man machte sich doch nicht all den Aufwand, nur um zu trainieren. Wozu also das Geheimversteck? Planten sie etwas? Ich sah zu Mugo.
"Ist das ein Gemeinschaftsbad?"
"Ähm, nein- oder doch. Es ist immer ein Bad für drei Zimmer, also drei Mitglieder."
Ich legte fragend den Kopf schief.
"Wer teilt sich mit mir das Bad?"
Der Schwarzhaarige lächelte.
"Mit mir natürlich."
"Und wer noch?"
"Das dritte Zimmer ist nicht belegt, du musst dir das Bad also nur mit mir teilen."
Warum war das Bad derartig versteckt? Es war doch nur ein Bad.
"Akira, wenn du jemals in Schwierigkeiten geraten solltest, wenn hier drin jemand einbricht oder ein Feuer ausbricht oder irgendetwas anderes los ist, dann komm hier her."
Er kniete sich hin und öffnete den Schrank unter dem Waschbecken. Aus dem Fach hob er die Handtücher heraus und legte somit eine Luke frei.
"Du hast dich bestimmt gewundert warum das Bad so versteckt ist."
Ich grinste und nickte.
"Hier unten ist ein Notausgang. Hierdurch kommt man egal was ist wieder ins Freie."
Ich glaube das kann noch nützlich werden.
"Darfst du mir das überhaupt erzählen? Ich könnte doch auch eine Spionin sein."
Mugo brach im schallendes Gelächter aus.
"Du?! Ja klar!"
Ich fühlte mich nicht ernst genommen.
Komisch.
Doch lang lachte Mugo nicht.
"Aber du hast recht: normalerweise muss sich ein Mitglied fünf Jahre lang bewähren, bevor es in die Geheimnisse Himitsunos eingeweiht wird. Wenn der Meister das jemals heraus bekommen sollte bin ich tot."
Er grinste schief.
"Sofern du also nicht mit einem anderen das Bad teilen möchtest, würde es sich empfehlen das nicht vor dem Meister zu erwähnen."
Ich schnaubte belustigt.
"Warum hast du es mir dann überhaupt erzählt?"
"Ich weiß nicht genau warum, eigentlich war das nicht geplant. Ich sollte dir nur das Bad zeigen."
Er sah ein wenig ratlos aus.
"Ich... ich weiß auch nicht was über mich gekommen ist."~ In Konoha ~
"Lord Makoto, ihr müsst etwas essen!"
Makoto wank die drängenden Worte Ryusakis nur müde ab.
"Nenn mich nicht so. Ich bin nicht Hokage."
Der Blonde ließ nicht locker.
"Aber ihr seid der Gemahl unserer letzten Hokage, ihr müsst wenigstens ihren Platz einnehmen, bis wir einen neuen Hokage gefunden haben. Naomi-"
Ein dunkelgrüner Schleim schloss den Sabakuno auf einmal ein und drückte ihm den Hals zu. Makotos grüne Augen sprühten beinah Funken vor Zorn und Schmerz.
"Wage es nicht ihren Namen in deinen Mund zu nehmen!"
Ryusaki zitterte und keuchte.
"Verzeihung!"
Makoto ließ von ihm ab und der Blondschopf brach hustend auf dem Boden zusammen.
"Ich übernehme das Amt. Allerding möchte ich nicht auf die Wand."
Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Steinwand, welche mit den Gesichtern der ehemaligen Hokage geziert waren. Augenblicklich zuckte er zusammen und wandte sich mit zusammen gepressten Lippen von Naomis Gesicht ab. Sein Assistent nickte nur und verließ hastig den Raum.
Makoto-sama...?
Subayakus Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Der Schwarzhaarige ignorierte sie. Dann verließ er schnellen Schrittes den Raum. Er hielt es keine Sekunde mehr darin aus. Alles roch nach Naomi. Ihre Chakrarückstände waren überall. Ihr Name stand auf allen Dokumenten. Er stöhnte. Alles an diesem Ort schrie ihm geradezu den Namen seiner Geliebten entgegen. Den Namen einer Toten.~ In der Tierarztpraxis ~
Aona Hatake hätte sich nie als verweichlich bezeichnet. Jeder der behauptet hätte sie wäre nah am Wasser gebaut, lag definitiv nicht viel an seinem Leben - sie hätte auch gerne ein wenig nach geholfen, hilfsbereit wie sie war. Und trotzdem saß sie nun hier und konnte die Tränen kaum zurück halten. Frau Dr. Sora - ihres Zeichens Dr. med. vet. S. Inuzuka - lag im Koma. Neben Aona saßen mehrere Hunde, ein kleiner Junge mit braunen Haaren und der schwarzhaarige Polizeichef - seines Zeichens oberster Polizeipräsident Yuma Inuzuka - und warteten genau wie sie darauf, endlich etwas von der Schwarzhaarigen zu hören. Die Ärzte hatten es nicht verstanden. Die Tierärztin schrie zwar immer mal wieder irgendetwas, aber wach wollte sie partout nicht werden. Der Sohn ihrer Chefin tat ihr Leid, war doch erst vor kurzem sein Sensei vergiftet worden. Und dann erst die Sache mit den Uzumakis... Wie sie von Dr. Sora wusste, waren Shion und die Tochter der Hokage in einem Team gewesen. Akira hieß sie. Ihr hatte der Wolf gehört, der vor kurzem entführt worden war und nun schien sie das gleiche Schicksal ereilt zu haben. Die Weißhaarige seufzte. Akira war ebenfalls eine Freundin ihrer Schwester Kinoa gewesen. Es hatte ihr kleine Schwester hart getroffen, als ihre neuegewonnene Freundin als vermisst gemeldet worden war. Die Hatake hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatten es weder geschafft Akira, Noro oder Nanouk zu retten, noch war es ihnen möglich gewesen ihre geliebte Hokage zu beschützen. Sie hatte versagt. Sie alle hatten versagt. Und auch wenn Makoto es nicht sagte, wussten alle dass er es ihnen übel nahm. Er hatte den Posten des Hokage nur seiner Gefährtin zuliebe angenommen. Ihm selbst war das Dorf nichts wert. Aonas violette Augen richteten sich auf den wackelnden Türgriff. Dr. Haruki kam heraus, schüttelte aber nur sichtlich verwundert den Kopf.
"Wir bekommen sie einfach nicht wach."
Er schien beinah verzweifelt.
"Ich weiß nicht mehr was wir noch tun sollen."
Yuma sprang auf.
"Nein! Probiert mehr! Es muss noch andere Möglichkeiten geben! Ich zahle jeden Preis."
Dr. Haruki strich sich angespannt durch das kurze Haar.
"Darum geht es nicht Yuma, aber mir gehen langsam die Ideen aus."
Der Polizeipräsident knurrte leise. Sofort ruckte das ganze Rudel hoch und ging in Angriffsstellung, doch Shion befahl ihnen mit einer Handbewegung sich wieder hinzulegen. Der Medic-Nin seufzte müde.
"Ich werde meine Kollegen fragen, ob sie noch Ideen haben. Bitte gehen sie jetzt nach Hause."
Der Schwarzhaarige zögerte. Shion und Aona sahen ihn unglücklich an doch er seufzte nur.
"Gönnen wir ihr ein wenig Ruhe. Wir können sie morgen wieder besuchen."
Aona nickte doch Shion drehte den Kopf weg.
"Geh schon mal vor, ich sehe noch einmal nach Luan-Sensei."
Yuma nickte seinem Sohn leicht zu ehe einmal kurz durch die Zähne pfiff. Sofort standen alle Hunde auf ihren Pfoten und folgten ihrem Herrchen zur Tür hinaus. Die Hatake wollte ihn gerade folgen, als ihr ein merkwürdiger Geruch in die Nase stieg. Neugierig folgte sie Shion. Der junge Inuzuka stand wie erstarrt in einer Tür und sah ungläubig nach drinnen. Eine schwarzhaarige Frau trat aus dem Zimmer, lächelte Shion kurz an und löste sich dann buchstäblich in Luft auf. Wer war das? Doch Aonas Neugierde musste warten, denn sie musste sich noch um viele kranke Tiere in der Praxis kümmern - jetzt wo Dr. Sora nicht da war, war das umso wichtiger. Ob es ihr nun passte oder nicht, dass war jetzt ihre neue Routine.~ Bei Akiyame und Izaya ~
Izaya, Akiyame und Okihito saßen zusammen mit ihrem Sensei auf einer Wiese und unterhielten sich. Zumindest versuchte Shinda sie in ein Gespräch zu verwickeln, aber keiner beachtete ihn wirklich. Izaya war in Gedanken bei Akira. Er vermisste seine Freundin und machte sich schreckliche Sorgen um sie. Er hatte mit den anderen nach Akira gesucht. Stundenlang hatten sie gesucht und doch nichts gefunden. Akiyame ging es nicht besser. Das sonst so fröhliche Mädchen hatte seit Naomis Beerdigung keinen Laut mehr von sich gegeben. Nicht einmal mehr weinen konnte sie, so ausgelaugt hatte sie sich gefühlt. Auch jetzt konnte sie gegen die kalte Leere in ihrem Inneren kaum etwas unternehmen. Jeder Atemzug fiel ihr schwer und die Gedanken an Akira versetzen ihrem Herzen jedesmal einen Stich. Okihito hatte wenig mit Akira zu tun gehabt, doch er war davon überzeugt dass sie ein nettes Mädchen war und ihr Verlust das ganze Dorf traurig stimmte. Außerdem ertrug er es nicht, seine Freunde so niedergeschlagen zu sehen. Shinda seufzte, dann setzte er zum siebzehnten Mal an.
"Ich weiß dass ist gerade schwer für euch, aber deswegen dürft ihr euer Training nicht vernachlässigen. Ich habe euch diese drei Tage Trainingspause gegeben, damit ihr euch wieder fangen könnt aber dafür müsstest ihr mal mit jemandem reden. Schweigsame Schüler die stumpf meinen Anweisungen folgen mögen ja an vielen Orten beliebt sein, aber ich bin nicht Danzou. Ich möchte dass es euch gut geht und mir sind lebhafte und neugierige Schüler nunmal lieber als stumpfsinnige Schnarchnasen."
Akiyame sah auf. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, dann starrte sie wieder den Boden an. Shinda stieß genervt die Luft aus.
"Hört mal Kinder, da ist noch etwas."
Einzig Okihito schenkte ihm seine Aufmerksamkeit.
"Ich gehe in zwei Wochen zu dem Handelstreffen in Kiri-Gakure. In der Zeit wird Ritsu-Sensei mit euch trainieren."
Der Kopf der Uchiha ruckte hoch.
"Und was ist mit Team 13?"
"Shion und Inari werden von Risa Sabakuno trainiert werden."
Und Akira? Wer wird mit ihr trainieren? Doch weder Izaya noch Akiyame sprachen ihre Gedanken aus.~ Wieder in Himitsuno ~
Ruhig lag ich in meinem Bett. Es war spät - zumindest hatte Mugo das behauptet, ich konnte es schlecht beurteilen denn in dieser bescheuerten Höhle sah man ja nichts! - doch ich konnte nicht einschlafen. Jedes Mal wenn ich meine Augen schloss, zuckten merkwürdige Visionen vor mir vorbei. Waren es Träume oder Erinnerungen? Zukunft oder Vergangenheit? Irrsinn oder Realität? Ich konnte es nicht sagen. Erneut schloss ich die Augen, in der Hoffnung doch noch ein wenig Schlaf zu finden.
Ein Schrei hallte durch meinen Kopf das mir die Ohren brannten. Grüner Regen prasselte auf mich hinab. Stechender Schmerz. Giftwolken verdeckten die Sicht auf das leuchtende Etwas, das dort am Himmel schwebte. Ein goldenes Licht umgab es, doch um so mehr ich versuchte hinzuschauen, um so mehr verwischten die Konturen des Wesens. Was auch immer es war, es strahlte eine fast gottgleiche Aura aus. Auf einmal fiel es hinab, schwarz qualmenden, wurde gefangen, lag dann trotzdem auf dem Boden. Die Person neben ihr sagte etwas. Ein weiterer Schrei zeriss mir bald mein Trommelfell. Viele Leute brachen zusammen. Weinend. Schreiend. Verzweifelt. Ich ging näher auf die gefallene Person zu. Wer war das? Das Gesicht war jetzt ganz nah. Jeden Moment würde ich es sehen.
Ich schreckte erneut aus meinem merkwürdigen Halbschlaf. Heute Nacht würde ich wohl keinen Schlaf finden. Okami sagte nichts. Sie war seltsam still seit wir Konoha verlassen hatten. Ab und zu brachte sie noch eine zynische Bemerkung zu stande, aber die meiste Zeit verhielt sie sich ruhig. Im Moment schlief sie vermutlich. Etwas gelbes blitzte am Rande meines Sichtfeldes auf und kurze Zeit später glitt ich doch noch in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
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Die Zukunft der Uzumakis
FanfictionNarutos Welt in ferner Zukunft? Ein paar Generationen nach Naruto und Boruto hat sich einiges geändert. Dennoch ist es die gleiche Welt, in der sich die Nachfahren der uns bekannten Helden nun herumschlagen müssen. Wäre alles perfekt, wäre es wohl...