Kap. 35 - Skrilien

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Zögerlich trat ich näher an die Tür heran. Unsicher streckte ich meine Hand nach der Türklinke aus. Angespannt ruhte meine Hand auf dem kalten Stück Metall. Sollte ich wirklich...? In diesem Moment krallten sich lange Finger so unerwartet in meine Schulter, dass ich erschrocken aufschrie. Entsetzt fuhr ich herum und sah in das ernste Gesicht des Meisters. Mein Herz hämmerte alamiert gegen meinen Brustkorb als er fast schon sanft lächelte.
"Hast du dich verlaufen, kleine Uzumaki? ~"
Ich zitterte am ganzen Leib.
"Ah, ähm... ich denke schon... ?"
Sein Lächeln wurde zu einem gefährlichen Grinsen. Zu sagen ich hätte ein wenig Angst, wäre wohl die Untertreibung des Jahrtausendends gewesen: ich machte mir gefühlt gleich in die Hose (welche ich nicht trug)!
"Sollte Mugo nicht bei dir sein?"
Ich versuchte mich seinem Griff zu entwinden, doch seine Hand zog sich zu wie ein Schraubstock, umso mehr ich mich wand.
"Er ist beschäftigt."
Sein Schildkrötenmund gefror.
"Du bist seine oberste Priorität! Ich hatte ihm verboten dich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen!"
Zu meinem Glück ließ er nun von mir ab und deutete auf die Tür.
"Diese Tür hat nichts mit dir zu tun. Generell solltest du die Privatsphäre der anderen Mitglieder respektieren und nicht einfach überall ungefragt hineinspazieren."
Ich nickte nervös. Der Typ machte mir Angst.
"Jawohl."
Sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie.
"Komm jetzt. Ich bring dich zurück zu Mugo."
Leiser murmelte er noch:
"Der kann sich auf was gefasst machen!"

Wieder in meinem Zimmer ließ ich mich gelangweilt nach hinten umfallen.
"Es hat so vielversprechend angefangen und dann so was."
Tja, da kann man nichts machen.
Ich schnappt mir eines der neuen Bücher die Mugo mir gebracht hatte.
"Die Fuchsprinzessin?"
Passt doch gut, Akira-Hime. Die Wolfsprinzessin liest die "Fuchsprinzessin".
Ich nickte nur wenig überzeugt und las mir den Klappentext durch. Das Buch klang ja interessant und alles, aber ich wollte jetzt nicht mehr still sitzen.
Wir könnten was anstellen.
Unter normalen Umständen hätte ich jetzt Nein gesagt - aber die Betonung liegt auf hätte.
"... Nagut. Einverstanden. Ich bin für Vorschläge offen."
Okami ließ ein so gruseliges Lachen erklingen, dass es mir eiskalt den Rücken hinunter lief.
Na endlich! Das wurde aber auf Zeit. Das ist meine Akira wie ich sie kenne, ich glaube du befindest dich auf dem besten Weg zur Besserung!
Irgendwie hab ich jetzt Angst.

~ später am Abend im Büro des Meisters ~

"Ich frage dich das genau einmal: Wie konnte das passieren?!"
Die eisige Stimme jagte Mugo einen Schauer über den Rücken.
"Es tut mir leid, Meister..."
"DU SOLLST MICH HOKAGE NENNEN!"
Der Schildkrötenmann schlug erbost auf seinen Schreibtisch, während der Jüngere zusammen zuckte.
"Verzeihung... Hokage-sama..."
Der Alte zischte zornig.
"Was an meinem Befehl war den falsch zu verstehen? 'Lass sie nicht aus den Augen', 'Bleib an ihrer Seite' und 'Sorg dafür dass sie nichts anstellt'. Ist das zuviel verlangt?!"
Mugo zog schuldbewusst den Kopf ein.
"Es tut mir leid."
"Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen was passiert wäre, hätte sie die Tür geöffnet?! Wenn sie Kontakt mit ihr gehabt hätte! Hast du auch nur die leiseste Ahnung wie sehr das unserem Plan geschadet hätte?! Bist du dir dem Ausmaß deines Fehlers bewusst?!"
Der Schwarzhaarige schrumpfte regelrecht in sich zusammen und neigte ergeben den Kopf.
"Vergebt mir, Hokage-sama."
Der alte Mann wollte gerade wieder anfangen zu schimpfen, als ein Zischen in unterbrach.
"Nun ist aber gut, Kame. Der arme Kerl zittert ja schon..."
Der Meister senkte den Kopf.
"Mit Verlaub, Lord, aber das ist nur ein Zeichen von Schwäche."
Der Schlangenmann bleckte die Zähne.
"Wohl war, wohl war... aber du solltest dennoch nicht so hart zu ihm sein. Er ist trotz allem nur ein Kind..."
"In Ordnung. Geh, Mugo!"
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Schneller als die beiden hätten "Dango" sagen können, war er verschwunden. Der Alte warf dem Lord einen missbilligenden Blick zu.
"Er gefährdet unsere Mission."
Dieser grinste nur.
"Falsch. Er ist wie ein unverhoffter Joker."
Auf den fragenden Blick seines Gegenübers hin sprach er weiter.
"Er ist der kleinen Uzumaki bereits verfallen. Er wird in nächster Zeit alles dafür geben ihr Herz zu gewinnen. Jetzt müssen wir nur noch abwarten, dann liegt uns der Schlüssel zum dritten Segen und dem Tor nach Uronoko in der Hand."

Die Zukunft der UzumakisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt