Kap. 33 - Meister Kame

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Erstaunlich fit saß ich am nächsten Morgen am Küchentisch. Während Mugo noch etwas verschlafen aussah, schnippelte ich mir gut gelaunt einen Apfel in mein Müsli. Ansonsten war niemand da. Der Schwarzhaarige hatte gesagt, sie waren entweder schon draußen, oder lagen noch in ihren Betten.
"Der Meister will dich heute sehen. Ich bringe dich nach dem Essen zu ihm."
Ich stieß ein zustimmendes Geräusch aus.
"Hn."
Mugo gähnte einmal herzhaft, dann richtete er sich auf.
"Warte kurz hier, ich bin gleich wieder da."
Jaja, lass mich allein.
Du sollst ja nicht für immer hier bleiben.
Seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, der Hunger war vergessen.
*"Meinst du Noro und den anderen geht es gut?"*
Ähhhm... Klar! Ich meine, wieso nicht? Hehe, stimmt's? Die machen sich ja keine Sorgen oder so weil Noro definitiv zuhause ist und allen gesagt hat dass es dir gut geht. Öhm, vor allem deine Mutter muss sich jetzt keine Sorgen machen. Und, Nanouk... ja die weiß ja von Dr. Sora dass es dir gut geht. Richtig?
...
*"Alles in Ordnung, Okami? Du benimmst dich irgendwie seltsam."*
Jahaaa... mir geht's warscheinlich besser als Naomi.
Okay? Sie benahm sich verdächtig. Sie wusste etwas, dass ich nicht wusste. Warum hatte sie diese Dr. Sora erwähnt? Ich kannte sie nicht. Ich hatte nichts mit ihr zu tun, also warum erwähnte Okami sie?
Ich? Verdächtig? Das bildest du dir ein. Ahhh, jaaa... du bist in einem Geheimversteck und willst nichts erkunden?
*"Lenk nicht vom Thema ab und nein. Ich würde mich nur verlaufen."*
Ach was. Ich hab einen spitzenmäßigen Orientierungssinn, mit mir verläufst du dich bestimmt nicht.
In diesem Moment betrat eine neue Person den Raum. Einen Moment lang blieb der Fremde überrascht stehen, ehe sich sein Mund zu einem verstehenden Grinsen verzog.
"Ahh, du bist der dritte Segen."
?
Frag mich nicht, ich hab keine Ahnung was das heißt.
"Ich bin Akira."
Der Grünhaarige nickte.
"Ich bin Yuri."
Fragend legte er den Kopf schief.
"Sollte Mugo nicht bei dir sein?"
Ich gab einen zustimmenden Laut von mir, ehe ich erwiederte.
"Ja, aber er sagte ich solle hier warten."
Yuri sah skeptisch aus.
"Aha."
Erst jetzt fiel mir auf, dass er überhaupt keine Hände besaß. Stattdessen hingen Tentakel-ähnliche Ranken an seinem Körper herab. Grinsend folgte er meinem Blick.
"Tja, daran wirst du dich gewöhnen müssen."
Ein wenig überfordert nickte ich bloß.

Es dauerte tatsächlich nicht lange und Mugo stand wieder bei uns auf der Matte. Naja, im übertragenen Sinne, immerhin lag hier keine Fußmatte...
"Hallo Yuri."
Das grüne Geschöpf brummte nur etwas vor sich hin und Mugo gab mir einen Wink dass ich ihm folgen sollte. Draußen sah er mich ernst an.
"Ich weiß nicht worüber ihr euch unterhalten habt, aber du solltest keinem der Leute hier trauen."
Erstaunt sah ich zu ihm auf.
"Du brauchst dich nicht zu fürchten und du brauchst ihnen auch nicht feindselig entgegen treten, aber glaub nicht all zu viel von dem was sie dir sagen."
Er zögerte, hielt kurz inne, hob erneut an, stockte wieder und warf mir dann einen traurigen Blick zu.
"Das... gilt auch für mich."
Überrascht riß ich die Augen auf, doch Mugo eilte bereits weiter.

Kurze Zeit später standen wir vor einer hübsch verzierten Tür. Mugo schien mit sich zu ringen, dann klopfte er an die Tür. Von drinnen ertönte ein klackendes Geräusch, dann wurden wir herein gebeten. Auf einen Sessel hinter einem Pult, saß ein alter Mann. Er hatte ein bisschen was von einer Schildkröte, wozu auch sein Kimono mit dem Schildkrötenpanzer-Muster etwas beitrug. Vor ihm auf dem Pult saß ein Eichhörnchen und starrte und eindringlich an. Etwas in meinen Kopf machte 'klick', doch ich konnte nicht ganz zuordnen was es war. Auch Okami schien beunruhigt.
Sei vorsichtig Akira. Der Kerl kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht warum.
Na das klang ja vielversprechend... Trotzdem neigte ich kurz den Kopf vor dem Schildkrötenmann, was er mit einem Nicken quittierte.
"Ich habe mich schon darauf gefreut dich kennenzulernen, kleine Uzumaki."
Mein Kopf fing auf einmal an zu ziepen. Was war denn los? Kleine Uzumaki... Warum kam mir das nur so vertraut vor? Mugo verließ den Raum. Jetzt war ich also ganz alleine mit diesem obskuren Typ. Dieser schien damit kein Problem zu haben. Ungeniert musterte er mich von oben bis unten. Dann stand er auf, lief einmal einen Kreis um mich und holte schließlich ein Maßband heraus.
*"Was soll das denn werden?!"*
Keine Ahnung. Wenn er dir zu nah kommt: beiß ihn!
Schließlich setzte er sich wieder hin.
"Ich habe keine Einwände. Du kannst bleiben."
Hä? Ich war doch schon angemeldet? Unbeeindruckt von meinem dümmlichen Gesichtsausdruck hielt er mir eine Kette hin.
"Das ist das Wahrzeichen Himitsunos, trage es immer bei dir. Ebenso wird dir ein Mantel und ein Hut zur Verfügung gestellt."
Sonst noch was?! Was für ein Akatsuki-Abklatsch!
Ich nickte abwesend. Die Kette bereitete mir ein ungutes Gefühl, wenn ich auch nicht genau wusste weshalb. Sie hatte die Form eines Fuchses, was mich lächeln ließ. Ich mochte Füchse. Sie waren klug, schnell und hübsch. Okami schnaubte.
Wölfe sind viel cooler!
*"Natürlich"*,
versicherte ich ihr schmunzelnd. Der Mann sah mich freundlich an - naja, ungefähr so freundlich, wie man seinen Geldbeutel betrachten würde - und reichte mir seine Hand.
"Daichi Roshi, freut mich sehr. Allerdings",
er lächelte wissend,
"tut es Meister Kame auch."
Bist wohl nicht die erste die in mit einer Schildkröte verbindet.
*"Ja, sieht ganz danach aus."*
Meister Schildkröte deutete auf die Kette, welche ich mir gerade um den Hals legte.
"Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, hast du das Zeichen des Fuchses erhalten. Falls du dich wunderst: das Wolfssymbol - welches viel besser zu dir gepasst hätte - ist bereits vergeben."
Ich nickte nur und wurde bald darauf von ihm entlassen.

Die Zukunft der UzumakisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt