Kap. 47 - Abschied

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Okami saß zwischen den Füchsen und erzählte ihnen irgendetwas. Sie hob den Kopf, als sie mich kommen sah und stand auf.
"Wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Ich mache mir Sorgen um Urufumaza und Xin Lin."
Okami machte sich Sorgen? Wie ungewöhnlich.
"Ich komme noch ein Stück mit."
Ich sah überrascht zu Zanko.
"Ich möchte die beiden gerne wiedersehen."

Okami und Zanko preschten wenig später nebeneinander durch das Unterholz. Ich hatte mich in Okamis Fellkragen geklammert, in der Hoffnung ich würde nicht herunter fallen. Am Ende des Waldes trafen wir auf Shinku. Ich sprang ab.
"Was ist passiert?"
Shinku zischte verärgert.
"Das werden immer mehr. Urufumaza und Xin Lin haben schon hunderte von ihnen getötet, aber es waren alles nur Attrappen!"
Zanko knurrte leise.
"Unsere Wege trennen sich hier. Okami geht es wieder gut und wie ich sehe ist Azami bei dir, Menschenkind. Flieht Richtung Westen, dann kommt ihr nach Suna. Von dort aus müsst ihr euch trennen um eure Spuren zu verwischen. Ich werde Maza und Lin helfen, macht das ihr fort kommt!"
Shinku und ich nickten unisono, dann sprang er auf Azamis Rücken und ich auf Okamis. Beide Raubtiere trabten los.

Ich muss schon sagen, so eine Flucht ist ziemlich anstrengend. Die sandige Landschaft wurde bald von einer kalten, felsigen abgelöst und es war widerlich warm. In Suna angekommen stellte sich uns das nächste Problem: Keine Papiere - Kein Einlass.
"Mist! Das hab ich vollkommen vergessen."
Shinku knurrte wütend vor sich hin.
"Können wir nicht einfach lieb fragen?"
Drei Augenpaare starrten mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Ich verdrehte die Augen.
"Dann eben nicht..."
Augenblicklich verfielen Shinku, Azami und Okami in eine hitzige Diskussion. Ich seufzte und lief auf die Wachposten zu. Jetzt würde sich zeigen wie viel ich mir von dem, was man mir in Himitsuno beigebracht hatte, gemerkt hatte. Die Zahnräder in meinem Kopf ratterten als ich alle möglicherweise hilfreichen Informationen durch ging.
Der Kage von Suna hieß Kazekage.
Der Kazekage war der Bruder von Risa Sabakuno und hieß Rasor.
Risa Sabakuno war das Oberhaupt des Sabakuno-Clans.
Der Sabakuno-Clan stammte von Shinki, einem ehemaligen Kage ab.
Risa kannte mich gut.
Risa kannte Rasor gut.
Rasor kannte Risa gut.
Rasor kannte die anderen Kage gut.
Naomi Uzumaki war die Hokage.
Naomi Uzumaki war meine Mutter.
Hm.
"Verzeihung. Mein Name lautet Akira Uzumaki. Ich bin die Tochter der Hokage der 11. Generation. Ich fordere eine Audienz bei dem Kazekage Rasor Sabakuno."
Mich darüber freuend dass meine Stimme nicht gezittert hatte, fragte ich mich zeitgleich ob er mir das abkaufen würde. Ich hatte schließlich keine Papiere, oder sonst irgendeinen Beweis. Der uniformierte Mann sah mich durchdringend an. Er schien mich mit irgendetwas zu vergleichen. Wusste er wer ich war? Sein Blick blieb an meinen roten Haaren hängen und er weitete verblüfft die Augen.
"ID?"
Er klang nicht misstrauisch, das war schonmal gut.
"020621"
Er nickte leicht, schrieb irgendetwas auf seinen Block und reichte mir dann einen Schlüsselbund.
"Der Kazekage ist informiert. Bitte nehmen Sie in dem angegebenen Raum Platz. Wir informieren Sie, sobald der Kazekage Zeit für Sie hat."
Sein Blick rutschte von meinem Gesicht zu einem Punkt hinter mir.
"Ihre... Begleitung ist uns ebenfalls willkommen."
Ich drehte mich genervt zu den drei Streithähnen um.
"Bis ihr euch einig werdet hab ich mich schon alleine um das Problem gekümmert. Kommt jetzt!"
Überrascht sahen sie zu mir herüber. Shinku gluckste und ließ Azami verpuffen. Ich tat mit Okami das Gleiche.
"Hast du wirklich einfach nur lieb gefragt?"
Ich schnaubte beleidigt.
"Hast du vergessen dass meine Mutter die Hokage war?"
"Ah..."
Shinku nickte verstehend. Der Wachmann sah ihn skeptisch an.
"Und du bist...?"
"Shinku Murasaki, freut mich sehr."
Er schüttelte der Wache überschwänglich die Hand und zog mich dann durch das große Tor.

Die bauchigen, ockerfarbenen Gebäude zu beiden Seiten wirken ein wenig kahl, verglichen mit Konoha. Staunend liefen wir durch die wenig belebte Stadt, bis wir vor dem Gebäude des Kazekage standen.
"Was mach ich mit dem Schlüssel?"
Ich besah mir den Schlüsselbund genauer. Drei Schlüssel waren daran befestigt worden. Außerdem eine kleine Metalplakette und ein Schlüsselanhänger auf dem 'Konoha' stand.
"Sieht aus als wäre der für dein Zimmer, Prinzessin."
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Prinzessin?"
Er lachte leise.
"Oh ja. Urufumaza hat mir alles erzählt. Du bist in unserer Welt die Tochter der Hokage, aber in Wahrheit bist du die Prinzessin der Wölfe."
Er wendete dramatisch den Blick ab.
"Wie konntest du mir das nur verheimlichen?"
Doch bevor ich die Chance hatte etwas zu erwiedern, trat eine Frau aus dem Gebäude.
"Uzumaki-San?"
Auf einmal fühlte ich mich schrecklich alt. Und das mit 10 Jahren!
"Bitte nur Akira."
Ich schüttelte ihr die Hand. Sie sah zu Shinku.
"Wir haben nur ein Zimmer für Sie bereit gestellt. Wir wussten nicht, dass sie Begleitung haben..."
Ich wank ab.
"Wir haben nicht vor lange zu bleiben."
Sie nickte verstehend.
"Der Kazekage ist gerade beschäftigt, aber er wird sich bald Zeit für Sie nehmen."
Sie führte uns zu dem angerichteten Zimmer und verabschiedete sich dann.

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