Ein wenig resigniert machte ich mich nach dem Training mit Mugo auf den Weg zu Venus. Schade dass ich es nicht geschafft hatte mehr aus ihm herauszubekommen. Dann dachte ich an das was Mugo mir am Anfang gesagt hatte. Ich sollte nicht alles glauben, was man mir sagte, sich selbst hatte er auch eingeschlossen. War es also alles nur gelogen? Hatte Venus mir nicht die Wahrheit erzählt? Vielleicht war sie ja gar nicht 28.
Das ist es was dich stört...?
Ich seufzte nur und wank der alten Kaba, welche mir auf dem Gang entgegen kam.Meine nächste Trainingseinheit fand bei Venus statt. Und wie sonst auch, bekam ich es nicht hin, ihr Genjutsu zu brechen. Venus brach ab. Keuchend sackte ich auf dem Boden zusammen. Mein Kopf schmerzte fürchterlich und die vielen Stimmen die in meinem Kopf bis eben noch wirr herum geschrien hatten, verklangen langsam. Venus schüttelte seufzend den Kopf.
"So wird das nichts."
Ich nickte.
"Es macht auch keinen Sinn das Ganze jetzt zu wiederholen."
Ich schüttelte den Kopf.
"Glaub nicht."
Sie seufzte nochmal.
"Ich zeig dir wie es geht: schau her."
Ich sah aufmerksam dabei zu wie sie ein Handzeichen formte. Tiger, wenn ich mich nicht irrte. Einen Moment lang schloss sie konzentriert die Augen. Dann riß sie diese auf und rief:
"Kai!"
Blaue Funken stoben auf und ich konnte eine Unruhe in ihrem Chakra bemerken. War das der Chakraabbruch den sie gemeint hatte? Venus blinzelte verwundert und ließ die Hände sinken. Sie schien sich an etwas zu erinnern.
"Mugos Name ist überhaupt nicht Mugo."
"Was?!"
Venus rieb sich verwirrt über die Augen.
"Ich hab mich scheinbar gerade aus einem Genjutsu befreit."
Ihre Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen.
"Ich habe nicht einmal gemerkt dass ich mich in einem befand..."
Ich sah neugierig zu ihr auf.
"Und wie heißt er eigentlich?"
"Shinji Murasaki. Er hat sich als Shinkus Bruder vorgestellt..."
Na, das soll nicht viel heißen. Der Kerl lügt wie gedruckt.
Ich muss sagen, ich war ein wenig enttäuscht. Klar, er hatte mir gesagt ich soll ihm nicht vertrauen, aber irgendwie...
"Akira?"
Überrascht hob ich den Kopf.
"Mh?"
Venus atmete immernoch schwer. Wie lange sie wohl unter dem Genjutsu gestanden hatte, ehe sie sich daraus befreit hatte?
"Lauf!"
Das kam unerwartet.
"Was...?"
Sie wedelte hektisch mit den Armen.
"Lauf weg! Du kennst doch den Notausgang! Jetzt geh!"
Draußen wurde es auf einmal ziemlich laut. Stimmen riefen sich laut irgendwelche Anweisungen und ich konnte etwas bersten hören.
Mach dass du fort kommst, Akira! Ich glaube wir werden angegriffen.
Ich warf noch einen kurzen Blick zu Venus.
"Und du?"
Sie zog grinsend die Mundwinkel in die Höhe und richtete sich auf.
"Ich komm schon klar. Jetzt schaff dich ab!"
Ich lächelte leicht. Dann rannte ich hinaus auf die Gänge und machte mich auf, in Richtung Badezimmer.Ich war schon fast in meinem Zimmer angekommen, als mir Mugo entgegen getaumelt kam. Er hielt sich seine blutende Schulter. Auch ansonsten sah er ziemlich ramponiert aus.
"Akira!"
Ich rannte bestürzt zu ihm.
"Was ist passiert?!"
Mugo lachte leise und ließ sich mit zusammen gekniffenen Augen an der Wand hinab rutschen.
"Einer der Gefangenen ist ausgebrochen."
Ich warf einen Blick in die Richtung aus der er gekommen war konnte jedoch nicht viel erkennen. Zwischen den aufgewirbelten Staubwolken konnte ich nur eine gewaltige Silhouette ausmachen. Das Wesen war bestimmt so groß wie ein Vertrauter Geist und könnte von der Form her ein Hund oder sowas sein. Ein markerschütterndes Grollen ließ mich zurück zucken. Mugo packte mich an den Schultern und riß mich herum.
"Hör zu! Dieses Ding da ist gefährlich, du bist ihm nicht gewachsen! Weißt du noch wo der Notausgang ist?"
Ich nickte eingeschüchtert.
"Dann schaff deinen Hintern hier raus!"
Er gab mir einen Schubs in Richtung Zimmer doch ich drehte mich wieder herum und kam zurück.
"Was ist mit Shinku?"
Mugo versuchte erneut mich wegzudrücken.
"Dem geht es gut..."
Ich warf ihm einen bösen Blick zu.
"Du lügst!"
"Tu ich nicht!"
"Doch tust du! Hast du ihn gesehen?!"
Er senkte den Blick.
"Das ist jetzt nicht so wichtig."
"Doch ist es!"
Der Blauhaarige schien die Geduld verloren zu haben.
"Ich weiß dass es ihm gut geht! Jetzt bring dich in Sicherheit."
Doch so leicht ließ ich mich nicht abwimmeln.
"Wo ist er?!"
"Das kann ich dir nicht sagen!"
"Woher willst du dann wissen dass es ihm gut geht?!"
Mugo knurrte erbost.
"WEIL ICH SHINKU BIN!!"
Ich starrte ihn wie zur Salzsäule erstarrt an. Mugo erstarrte ebenfalls.
"Äh ich meine-"
Ich schnitt ihm eisig das Wort ab.
"Zu spät!"
Mugo-Shinku seufzte.
"Ja, es ist wahr. Ich bin Shinku."
"Und wer ist Shinji? Das bist doch auch du, oder nicht?"
Mugo-Shinku-Shinji seufzte abermals.
"Ich hab zwar keine Ahnung woher du das jetzt schon wieder weißt, aber ja..."
Ein Stahlträger kam auf einmal auf uns zu gedonnert.
"Wo kommt der denn jetzt her?!"
Alamiert flüchteten wir beide an die Wand und kaurten uns dort nieder. Gerade noch rechtzeitig. Mit einem ohrenbetäubenden Getöse krachte das Metallgestell über unsere Köpfe hinweg und kam dort rutschend und schlitternd zum erliegen. Ich atmete erleichtert aus.
"Das war knapp."
Mein Gegenüber nickte.
"Das kannst du wohl laut sagen."
Dann fluchte er.
"Aber jetzt ist dein Fluchtweg versperrt!"
Ich zuckte unbeeindruckt mit den Schultern.
"Ist mir so eigentlich lieber. Mit einem zerschredderten Schädel hätte ich auch nicht mehr weglaufen können."
Mugo sah sich kurz um.
"Meine Tür ist noch heile, du kannst durch mein Zimmer fliehen."
Ich nickte.
"Danke."
Moment. Und was dann? Der Schwarzhaarige schien meinen Blick bemerkt zu haben.
"Lauf bis du zum nächsten Dorf kommst. Wenn das jemand von uns überlebt, finden wir dich dort."
Na da war ja jemand besonders optimistisch... Wegzurennen erschien mir feige, doch ich musste einsehen dass ich momentan nicht die geringste Chance hatte. Und wenn ich dauernd gerettet werden musste, war ich ihnen auch keine Hilfe. Dennoch zog sich mir das Herz zusammen, als ich mit Nanouk im Arm durch Mugos Zimmer ins Bad stürzte. Ich hatte die Mitglieder Himitsunos in den letzten Monaten lieb gewonnen. Wärend ich den kleinen Schrank leerräumte, kämpfte ich mit den Tränen. Venus, Yuri, den reimenden Laito, die Zwillinge Keyko und Kyo, die alte Kaba, den freundlichen Subaru, den listigen Rikai, Mugo und Shinku (klar sind sie die selbe Person, aber ich würde trotzdem beide vermissen) und seine Streitereien mit Eisuke ja selbst die alte Schlange Orochimaru, ich wollte mir nicht vorstellen wie es sein würde, von jetzt an darauf verzichten zu müssen. Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch zurück gehen sollte, da nahm Nanouk mir die Entscheidung ab. Mit einem Satz hopste sie in das dunkle Loch und ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, war ich ihr hinterher gesprungen.Ein wenig überrascht war ich schon, als ich doch tatsächlich in einem zweiten unterirdischen Tunnelsystem unter dem unterirdischen Tunnelsystem landete. Wenigstens war dieses hier ausgeschildert, wie ich mit Blick auf die blauen Pfeile am Boden feststellen konnte. Über mir fiel die Schranktür mit einem leisen Klicken zu. Schlagartig war es stockfinster. Genervt schlug ich mir gegen die Stirn.
"Welcher Vollidiot hat sich das denn ausgedacht!?"
Okami kicherte belustigt.
Du kannst mich beschwören. Ich kann im Dunkeln sehen.
Nach kurzem Überlegen stimmte ich ihr zu.Soviel zu meiner verbesserten Chakrakontrolle. Skeptisch sah ich an Okami hoch. Ich ging ihr etwa bis zum Bauch. Auch Okami sah wenig begeistert aus. Sie musste sich ziemlich ducken um sich in den dem Gang überhaupt fortbewegen zu können. Nach einigen Anläufen hatte ich es endlich auf Okamis Rücken geschafft und sie trottete langsam los. Nach einiger Zeit wurde der Gang höher und ich spürte, dass wir uns langsam nach oben bewegten. Vermutlich würden wir bald am Ausgang ankommen. Auf einmal legte die Wölfin eine Vollbremsung hin. Überrascht versuchte ich im Dunkeln etwas zu erkennen, doch es war vergeblich. Also rückte ich vorsichtig auf ihr Ohr zu.
"Was siehst du?"
Okami flüsterte ebenso leise zurück.
"Da vorne ist der Schildkrötentyp."
Der Meister? Verwundert reckte ich den Kopf noch ein bisschen, in der Hoffnung dann etwas zu sehen, doch es blieb dunkel. Im nächsten Moment hätte ich mir gerne gegen die Stirn geschlagen, doch ich hatte Angst ihm so auf uns aufmerksam zu machen. Ich hatte doch die ganze Zeit genau dafür trainiert! Konzentriert schloss ich die Augen und streckte vorsichtig sowohl mein Chakra, als auch meine Sinne nach meiner Umgebung aus. Erst blieb alles schwarz, doch nach und nach konnte ich leichte Konturen ausmachen und spürte den warmen, pulsierenden Körper des Bijuus unter mir. Im nächsten Moment sah ich alles gestochen scharf. Jedoch nicht so, als hätte sich plötzlich meine Sicht verbessert, sondern eher so, als könnte ich auf einmal alles in Drahtramen sehen.
"Hey! Hör auf mein Chakra zu klauen!"
Tja, Okami konnte sogar wispernd meckern. Ah, das erklärte außerdem meine neue Sichtweise. Ich hatte wohl unbewusst auf Okamis Chakra zugegriffen, als ich mein Chakra hatte ausströmen lassen.
"Sorry..."
Die Wölfin tapste dem Alten auf Samtpfoten hinterher.Wir liefen Meister Kame jetzt schon eine Weile hinterher und er hatte immernoch nicht gemerkt, dass ihm ein Wolf folgte, welcher den gesamten Gang ausfüllte. Das war für uns natürlich sehr erfreulich, aber innerlich konnte ich darüber nur den Kopf schütteln. Schließlich konnten wir beobachten wie der Alte den Geheimgang durch eine Öffnung im Fels verließ. Okami zögerte nicht lange und sprang ihm mit einem Satz hinterher. Sofort öffnete ich meine Augen wieder. Mit einem damenhaften Aufschrei hechtete der alte Mann zur Seite, als der gewaltige Wolf über seinen Kopf hinweg, unverhofft aus dem Felsen gesprungen kam.
"Was zum-?!"
Ich unterbrach ihn.
"Sie sind ein Schwein!"
Er warf mir einen ungerührten Blick zu.
"Ich bin eine Schildkröte."
Darauf wusste ich ehrlich gesagt erstmal nicht mehr, was ich dazu sagen sollte. Zu meinem Glück fiel das nicht weiter auf, da Okami an dieser Stelle einsprang.
"Dass Sie nichts Gutes im Schilde führen wussten wir ja schon von Anfang an, aber dass Sie Ihre eigenen Kameraden derartig im Stich lassen ist selbst für Sie armselig!"
Kame machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Ihr zwei könntet wissen dass ich körperlich eine Niete bin. Diese Idioten dulde ich nur in meiner Gegenwart, weil sie mich beschützen. Ich würde sie nie mit mir auf einer Stufe sehen."
Okami knurrte tief und stieß sich ab. Doch bevor ihre Pfoten seinen Schädel zertrümmern konnten, hatte der Alte eine Schriftrolle geöffnet.
"Iohada!"
Überrascht starrte ich auf den kräftigen Typ, welcher Okami geschickt abwerte. Iohada war ein Mitglied Himitsunos. Was machte der Kerl in einer Schriftrolle? Und wie lange war der schon da drin? Okami grollte leise und bedrohlich. Mit ihren riesigen Pranken hieb sie ein paar mal auf Iohada ein. Dieser wich grinsend aus und zog dabei sogar noch seinen Meister in Sicherheit. Dieser zögerte nicht lange und beschwor noch zwei weitere Handlanger. Yuri und Rikai, wie ich schmerzhaft feststellen durfte. Grüne Schlingen wuchsen aus dem Boden empor und schlangen sich um die Beine der Wölfin. Ehe ich reagieren konnte, hatte eine der Ranken mich gepackt, von Okamis Rücken gepflückt und an den Boden gefesselt. Von meiner ungünstigen Position aus, konnte ich verzweifelt mit ansehen, wie Okami sich gegen die grünen Fesseln wehrte, aber dennoch immer weiter zu Boden gezogen wurde. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als Okami mit einem dumpfen Aufprall zu Boden stürzte. Augenblicklich zogen sich die Schlingen um sie herum fester zu. Das leise, protestierende Knurren der Wölfin klang hoffnungslos und in mir stieg langsam aber sicher Panik auf.
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Die Zukunft der Uzumakis
FanfictionNarutos Welt in ferner Zukunft? Ein paar Generationen nach Naruto und Boruto hat sich einiges geändert. Dennoch ist es die gleiche Welt, in der sich die Nachfahren der uns bekannten Helden nun herumschlagen müssen. Wäre alles perfekt, wäre es wohl...