Alles tat ihr weh. Ihr Kopf schmerzte, ihr Lunge fühlte sich an als hätte man sie in zwei geteilt und ihr Rückgrat hatte sich scheinbar verschoben. Sie war sich zwar nicht ganz sicher wo sich welches Körperteil befand, aber alles in einem fühlte sie sich doch sehr verdreht. Stöhnend versuchte sie sich aufzurichten.
"Autsch!"
Ihr rechter Schulterflügel knackte besorgniserregend.
"Na? Auch schon wach?"
Naomi riß den Kopf herum. Vor ihr stand eine Frau in weißem Gewand. Ihr silbernes Haar reichte bis zum Boden und hatte sich dort wie ein Fächer um ihre Füße ausgebreitet. Die Rothaarige sah unsicher zu ihr auf. Dann drehte sie sich einmal überrascht um die eigene Achse. Sie befand sich in einer Art Höhle: ziemlich groß, mit Wänden aus herabstürzendem Wasser und unter der Decke flimmerten kleine Lichter. Sie sahen beinah aus wie glühende Pusteblumen.
"Ich bin tot, oder?"
Die Fremde neigte leicht den Kopf.
"Ich fürchte ja."
Das dritte Auge, welches mitten auf ihrer Stirn saß, starrte sie aufmerksam an. Naomi war sich nicht sicher, was sie nun tun sollte.
"Ist es jetzt... vorbei?"
Die Silberhaarige blinzelte freundlich.
"Was glaubst du?"
Naomi presste nachdenklich die Lippen aufeinander.
"Ich glaube nicht, dass ich hier wäre, wäre es vorbei."
Sie erhielt ein zustimmendes Nicken. Die nächste Bemerkung ließ ihr Herz einen Sprung machen.
"Du kannst deine Kinder sehen, wenn du das möchtest."
Das rote Haar flog durch die Luft als Naomi wild mit dem Kopf nickte.
"Oh ja, bitte!"
Die mysteriöse Frau lächelte sanft. Dann tippte sie der ehemaligen Hokage sanft gegen die Stirn. Im nächsten Moment war ihr, als würde sie durch den Boden der Höhle hinab fallen. Immer tiefer stürzte sie, doch es machte ihr überhaupt keine Angst. Im Gegenteil, sie fühlte sie so leicht und frei wie schon lange nicht mehr.
"Es ist seltsam, was Suya?"
Ein Stich durchfuhr sie, als ihr wieder einfiel, dass sie Suya bei Makoto gelassen hatte.
"Suya..."
Dann sah sie den Boden plötzlich direkt unter sich, doch anstatt aufzuschlagen, glitt sie einfach hindurch. Immer tiefer sank sie in das Erdreich hinab, bis sie schließlich in einer Art Korridor landete. Hier wollte sie nicht mehr tiefer gehen. Sie wedelte wild mit den Armen, um irgendwie dafür zu sorgen, dass sie nicht noch tiefer hinab rutschte. Schnell stellte sie fest, dass es erstaunlich leicht war, sich in diesem schwebenden Zustand fortzubewegen. Sie wusste nicht wo sie war, doch ein Ziehen in ihrem Herzen, zog sie unermüdlich in eine bestimmte Richtung - wie ein Kompass. Sie huschte durch mehrere Zimmer, machte sich nicht die Mühe außen herum zu gehen, bis schließlich vor einer Wand zum stehen kam. Dahinter war Akira. Ganz sicher. Doch sollte sie wirklich hinein gehen? Was wenn ihre Tochter sie sah? Wusste sie überhaupt, dass sie keine Mutter mehr hatte? Interessierte es sie nach ihrem Gedächtnisverlust überhaupt noch? Und was, wenn sie sie nicht sah? Konnte sie es ertragen ihre Tochter zu sehen, ohne dass diese sie wahrnahm? Dann gab sie sich einen Ruck und glitt durch die Wand. Kein Zweifel, da stand Akira. Und wer war der junge Mann neben ihr? Doch nicht etwa...?! Aber nein, der war um die 25 Jahre alt. Mit dem war ihre Tochter bestimmt nicht zusammen.
"Huh?!"
Sie schüttelte irritiert den Kopf. Was dachte sie da eigentlich? Akira war 11! Die war wohl kaum mit irgendeinem zwielichtigen Typen durchgebrannt. Der Mann verließ gerade das Zimmer. Naomi trat näher an Akira heran.
"Was machst du denn hier?"
Sie reagierte natürlich nicht. Naomi seufzte.
"Bitte komm irgendwann zurück nach Hause. Dein Vater macht sich große Sorgen!"
Sie trat noch ein Stück näher und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn.
"Pass auf dich auf, ich kann es nicht mehr tun."
Das Mädchen riß überrascht die Augen auf und sah sich suchend um. Mit zusammen gekniffenen Augenbrauen drehte sie sich mehrmals im Kreis. Naomi lächelte traurig.
"Nun, wenigstens das hast du mitbekommen. Es ist mein letztes Geschenk an dich, auf das es keiner es wagt, dir ein Haar zu krümmen."
Das Ziehen in ihrem Herzen meldete sich wieder.
"Jetzt schon? Tut mir leid Liebes, ich muss gehen. Ich muss auch noch nach deinem Bruder und nach deinem Vater sehen."
Damit wollte sie sich zum gehen wenden, als Akira auf einmal begann zu sprechen.
"Hast du es nicht gespürt?"
Naomi blieb stocksteif stehen. Mit wem sprach Akira da? Dann bemerkte sie auf einmal eine starke Präsenz. Sie umhüllte sie so heftig, dass es ihr wie ein Wunder vorkam, dass sie sie vorher nicht bemerkt hatte. Entsetzt riß sie die Augen auf.
"Okami?!"~ In der Sternseehöhle ~
"Na Lana? Hetzt du wieder Geister durch die Gegend?"
Die Silberhaarige verdrehte die Augen.
"Sie wollte nach ihren Kindern sehen, weshalb sollte ich ihr das verbieten?"
Ihre blonde Gegenüber lachte.
"Du hast doch sicher trotzdem ein bisschen Zeit?"
Sie verzog das Gesicht.
"Für dich nicht!"
"Na komm! Ich hab heute Geburtstag!"
"Du hattest doch letztens erst Geburtstag!"
Die Blonde verdrehte die Augen.
"Ja... letztes Jahr..."
- "Oh."
- "Weißt du überhaupt wer ich bin?"
- "Wie könnte man dich vergessen..."
- "Du meinst weil ich so bezaubernd bin?"
- "Nein, du bist auf ganz andere Weise unvergesslich... Zira."
- "Freut mich, du weißt meinen Namen noch."
Lana drehte ihr den Rücken zu, doch ihr Gast ließ nicht locker.
"Ist dir nicht langweilig auf dem Mond?"
Die Silberhaarige drehte sich genervt wieder zu ihr um.
"Ist dir nicht langweilig auf der Sonne?!"
Dann zog sie einen Mundwinkel in die Höhe.
"Alles Gute zum Geburtstag Schwesterherz."
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Die Zukunft der Uzumakis
Fiksi PenggemarNarutos Welt in ferner Zukunft? Ein paar Generationen nach Naruto und Boruto hat sich einiges geändert. Dennoch ist es die gleiche Welt, in der sich die Nachfahren der uns bekannten Helden nun herumschlagen müssen. Wäre alles perfekt, wäre es wohl...