Kap. 24 - Seriöser Gast

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Entnervt saß ich auf dem Fenstersims in meinem Zimmer und ließ die Beine nach draußen hängen. Mir war langweilig und ich zerbrach mir - bis jetzt ohne Erfolg - durchgehend den Kopf darüber, was Urufumaza mir hatte sagen wollen. Okami war mir da aber leider auch keine Hilfe. Seit wir es vom Honigfarn hatten, jammerte sie mir durchgehend die Ohren voll. Irgendwas von wegen: sie würde verhungern wenn sie nicht sofort etwas von dem Zeug bekommen würde... Ich muss zugeben dass ich ihr nicht wirklich zugehört habe. Wieso war eigentlich nie jemand zu Hause? Es schien als wären sowohl meine Eltern als auch mein Bruder (dessen Name ich mal wieder vergessen hatte) immerzu unterwegs. Meine Mutter hatte als Hokage natürlich viel zu tun und mein Vater leitete eine Polizeiwache, was beides sehr zeitbeanspruchend war. Aber mein Bruder ging noch nicht einmal zur Schule. Was genau tat er also den ganzen Tag? Seufzend starrte ich weiter Löcher in den wolkenverhangenen Himmel. Und was tat ich normalerweise den ganzen Tag? Doch als ich Okami fragte, meinte diese nur ich solle ruhig sein damit sie schlafen kann. Danke, sehr hilfreich. Ein gelbes Augenpaar funkelte mir auf einmal aufmerksam entgegen.
"Hättest du kurz Zeit für mich?"
"Uwah!!"
Erschrocken plumpste ich wie ein nasser Sack vom Fenstersims. Vom Boden aus starrte ich den Unbekannten sprachlos an. Wo kam der denn jetzt her?! Gehüllt in einen langen, schwarzen Mantel saß der Fremde entspannt auf meinem Fensterbrett und sah freundlich auf mich hinab. Allerdings machten mich diese gelb leuchtenden Augen nervös, wenn ich auch nicht genau wusste warum. Er schien meinen Gedanken erraten zu haben, denn er grinste belustigt.
"Soll ich es abschalten?"
Ich verstand zwar nicht wirklich, was er damit meinte, doch ich nickte mal. Erstaunt konnte ich daraufhin beobachten, wie seine gelben Augen sich blau färbten. Fasziniert sah ich zu ihm auf. Trotzdem fragte ich mich wo er her kam, wer er war und was er hier wollte. Ich schätzte ihn auf etwa 25, zudem überragte er mich um knapp zwei Köpfe.
"Uhm... wer bist du?"
Diese einfache Frage ließ ihn zusammenfahren, was mich sofort neugierig machte.
"Wie heißt du?"
Er schien doch tatsächlich zu überlegen! Ob er sich wohl ebenfalls den Kopf gestoßen hatte? Er antwortete schließlich doch noch, wenn auch ein wenig hektisch.
"Uh... sagen wir... Yugo? Nein - Mugo! Ika... ika... sa? Ikasaru!"
Er räusperte sich verlegen.
"Genau: Mugo Ikasaru!"
Okay? Komischer Typ. Aber komische Leute helfen ja bekanntlich gegen Langeweile.
Was ist denn das für ne Weisheit?
"Also Mugo, was möchtest du hier?"
Er hüpfte von der Fensterbank und sah sich seelenruhig in meinem Zimmer um.
"Ich wollte mich eigentlich nur unterhalten."
Hm. Hoffentlich wird Okami bald wieder wach. Ich will nicht alleine mit dem Kerl sprechen. Am Ende sagte ich ihm noch irgendwas, was er überhaupt nicht wissen sollte.
"Falls du dir Sorgen wegen dem Wolf machst, ich kenne sie. Wir sind gute Freunde."
Eine kleine Stimme in meinem Kopf schrie: "Lüge! Lüge!" doch ich ignorierte sie. Er wusste von Okami, also musste er wohl die Wahrheit sagen. Immerhin wussten nur die wenigsten von ihr, wenn ich sie richtig verstanden hatte. Er dachte kurz nach.
"Genau genommen, war sie es sogar, die mich über deinen Zustand informiert hat."
Lüüüge! Ach was, er sagte bestimmt die Wahrheit. Während ich versuchte meinen inneren Monolog zum schweigen zu bringen, bemühte ich mich gleichzeitig darum, sinnvoll auf Mugos Aussagen zu antworten.
"Oh, das war nett von ihr."
Lügeee! Nein, er sagt die Wahrheit!
"Ja, sie meinte du könntest ein wenig Unterstützung gebrauchen."
Er lllllügt! Tut er nicht!
"Ja, das stimmt. Ich hab keine Ahnung was ich den ganzen Tag tun soll."
Ich hatte meinen inneren Monolog beendet und konnte mich wieder besser auf meinen Gesprächspartner konzentrieren. Mugo wurde ernst.
"Ich bin gekommen um dich zu warnen!"
Seine Augen waren weit aufgerissen, als wollte er damit seine Worte verdeutlichen.
"Die Ältesten wollen dich für den Krieg benutzen!"
Hm, Déjà-vu. Irgendwie kam mir das bekannt vor.
"Ich hatte dir davon berichtet, du wolltest fliehen, doch dann bist du gestürzt... Aber so einfach geben wir nicht auf, oder?"
Äh, ja klar. Keine Ahnung... wenn das der Plan war war das hoffentlich eine gute Idee. Wenn nicht wär das halt ein bißchen blöd. War das mein Plan? Ich bin gerade planlos! Okami! Wir brauchen einen Masterplan!
Mugo sprach weiter.
"Du wolltest mit mir mitkommen. Ich lebe in einen Dorf nicht weit von hier. Es heißt Oto-Gakure. Dort lebt jemand, der deine Kraft schon lange studiert. Du musst wissen, diese Prophezeiung ist sehr alt. Deswegen konnte mein Meister auch schon lange vor deiner Geburt mit seinen Berechnungen beginnen. Auch ich bin Teil einer Prophezeiung - wenn sie auch nicht so mächtig ist wie deine - und er konnte mir helfen. Inzwischen kann ich meine Kraft fast gänzlich kontrollieren und brauche nur noch selten Hilfe vom Meister."
Offenbar fiel ihm gerade auf das er von Thema abgekommen war, denn er machte ein wegwerfende Handbewegung.
"Jedenfalls hat er fast sein ganzes Leben den verschiedensten Prophezeiungen gewidmet. Er muss dann nur noch die Kinder der Prophezeiungen finden und sie über ihre Macht aufklären. Und hier kommst du ins Spiel. Die Macht deiner Prophezeiung, teilt sich hierbei auf drei Kinder auf. Das Älteste hat die schwächste Kraft, das zweitälteste Kind eine um einiges stärkere Kraft und das Jüngste hat die mächtigste Kraft. Ich weiß nicht welches davon du bist, aber der Meister wird es wissen."
Okay, das konnte wohl noch dauern. Es sah so aus als würde er gerade erst richtig in Fahrt kommen und so wagte ich nicht ihn zu unterbrechen.
"Der Meister weiß auch wer die anderen Kinder deiner Prophezeiung sind, aber das darf ich dir nicht verraten. Weißt du, wenn du erst alle deine Kräfte kontrollieren kannst, kann dich nichts und niemand mehr aufhalten. Du kannst tun und lassen was du willst. Du hast die Macht der Prophezeiung, den stärksten Wolfs-Clan der je existiert hat und noch dazu den Zwölfschwänzigen Bijuu: das Juunibi."
Das sah nicht so aus als würde der heute noch fertig werden...
"Noch dazu hast du das Erbe der Uzumakis, das der Hyuugas und das der Yamanaks. Hättest du noch das der Uchihas wärst du wahrscheinlich allmächtig, aber man kann ja nicht immer alles haben. Außerdem bist du auch ohne quasi unbesiegbar."
Kami-sama, stand dieser Mund denn jemals still?!
"Naja, also im Moment eher nicht. Momentan könnte dich wahrscheinlich selbst ein Anwärter kalt machen, würde er es darauf anlegen. Aber sobald mein Meister dir die Macht der Prophezeiung erläutert hat, könntest du Suna im Alleingang dem Erdboden gleich machen. War es überhaupt Suna? Möglicherweise befandet ihr auch mit jemand anderem ihm Streit.
...? Egal, ich hab's vergessen."
Wenn der noch einmal Prophezeiung, Macht oder Meister sagt, spring ich aus dem Fenster! Das konnte man sich ja nicht anhören! Kannte der keine anderen Wörter?! Allerdings musste ich zugeben, dass das unheimlich spannend klang. Vielleicht sollte ich tatsächlich mitgehen? Mugo schien mein Schweigen als Zustimmung zu werten.
"Das wird fantastisch! Wir können dann zusammen trainieren. Mein Meister kennt Techniken die sonst keiner kennt! Und der Lord erst! Allerdings ist er ein wenig... naja du wirst schon sehen."
Was für ein Lord? Ganz abgesehen davon sah Mugo zwar aus wie 25, doch er benahm sich gerade eher als wäre er 6. Und wenn wir so gute Freunde waren wie er gerade angedeutet hatte, warum hatte dann keiner der anderen von ihm gesprochen? Der Schwarzhaarige war inzwischen wieder auf den Fenstersims gesprungen.
"In zwei Wochen hol ich dich ab. Sag zu niemandem etwas, sie würden dich nur aufhalten wollen. Komm dann in zwei Wochen um Mitternacht an das große Tor. Ich schick dir einen Boten der dich zu mir führt."
Damit nickte er mir zum Abschied noch einmal zu und sprang dann aus dem Fenster. Als ich nach unten sah, war er bereits verschwunden.

Uha! Hab ich gut geschlafen. Du gönnst mir viel zu wenig Schlaf! Ich hab seit langem nicht mehr so tief geschlafen.
Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln.
"Du hast was wichtiges verpasst! Ich hatte Besuch von so einem Typen."
Aha. Was für ein Typ?
"Einer mit schwarzen Haaren."
Ja, das bringt mir jetzt unglaublich viel...
"Keine Ahnung wer das war. Aber er war ziemlich groß, müsste um die 20 sein, hatte schwarze Haare, war viel größer als ich und hat mich eingeladen mit ihm zu trainieren, weil sein Meister viel über meine Kraft weiß."
Hm. Kenn ich nicht. Es klingt zwar interessant, aber du solltest nichts überstürzen. Das könnte auch gut eine Falle sein.
Ich nickte zustimmend
"In zwei Wochen holt er mich ab. Dann wissen wir mehr."
Na das ist ja beruhigend...
"Nicht wahr?"
Ja, es ist nicht wahr.
"Jedenfalls wollte ich dich noch fragen, was ich normalerweise den ganzen Tag lang tue? Heute war schrecklich langweilig."
Trainieren und lernen. Ab und zu triffst du dich auch mit deinen Freunden. Allerdings wurde dir das schnell zu anstrengend, weil deine Freunde allesamt hyperaktive Optimisten sind.
Hm. Das half mir gerade nicht viel.
Ich könnte dir einen Ort zeigen, an dem du früher oft warst, wenn du alleine sein wolltest. Du warst dort schon lange nicht mehr, aber ich würde dich trotzdem hinbringen, sofern du das möchtest.
Ich stimmte nickend zu.
"Gerne. Muss ich irgendwem bescheid sagen wo ich hingehe?"
Nö. Interessiert eh keinen.
"Oh. Gut zu wissen..."

Okami hatte mich nun also einmal quer durch Konoha geführt, bis wir an einem Wald ankamen.
"Was für ein Ort soll das denn sein?"
Als sie mich durch die Bäume führte, wurde ich allmählich neugierig. Ich erwartete eigentlich, dass Okami mir die Nase lang ziehen, und nichts verraten würde ehe wir dort waren, doch Okami zeigte sich heute gnädig.
Wir gehen zu dem alten Zuhause deiner Mutter. Als sie etwa in deinem Alter war, hat sie hier mit deinem Vater gewohnt.
Überrascht hob ich den Kopf.
"Sie hat bereits mit 10 Jahren bei meinem Vater gewohnt?!"
Genau genommen hat dein Vater bei ihr gewohnt. Sie hat dort gewohnt seit sie 7 Jahre alt war. Erst als sie 12 war, zog dein Vater dazu. Es war ein Befehl der Ältesten, die beiden haben sich zu Beginn nämlich gar nicht leiden können.
Mein Interesse war geweckt.
"Was war?"
Okami seufzte.
Das zu erklären wird etwas länger dauern. Lass uns erst rein gehen, wir sind da.

Meh, der Klappentext (ich meine die Buchbeschreibung) gefällt mir irgendwie nicht mehr... keine Ahnung warum, aber irgendwie klingt er langweilig. Ich glaube ich schreib demnächst einen neuen.

Interessiert wahrscheinlich keinen, aber ich schreib es trotzdem mal xD

Die Zukunft der UzumakisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt